Mounjaro Dosierung

Mounjaro ist ein verschreibungspflichtiges Medikament mit dem Wirkstoff Tirzepatid, das zur Behandlung von Typ-2-Diabetes und zur Gewichtsreduktion eingesetzt wird. Es gehört zur Gruppe der GIP/GLP-1-Rezeptoragonisten. Zum Abnehmen ist die optimale Dosierung von Mounjaro entscheidend für den Behandlungserfolg. Zu niedrig dosiert, bleibt die Wirkung aus. Zu hoch dosiert, steigt das Risiko für Nebenwirkungen.  Eine Packung und ein Kwikpen des Medikaments Mounjaro zur Gewichtsreduktion  


Wie wirkt Mounjaro?

Mounjaro enthält Tirzepatid, das gleichzeitig an GIP- und GLP-1-Rezeptoren wirkt – diese duale Aktivität macht das Medikament besonders effektiv. Es verbessert den Blutzucker, indem es die Insulinfreisetzung fördert und Glucagon hemmt, stabilisiert den Appetit, indem es die Magenentleerung verlangsamt und das Sättigungsgefühl verstärkt, und führt dadurch zu einer deutlichen Gewichtsabnahme. In Studien erzielten Patienten mit Mounjaro oft 15–20 % Gewichtsverlust, mehr als mit vielen anderen Diabetes- oder Abnehmmedikamenten. 

Für eine wirksame Gewichtsreduktion ist es wichtig, die empfohlene Dosierung von Mounjaro Schritt für Schritt zu erreichen und langfristig beizubehalten.


Verfügbare Mounjaro-Dosierungsformen

Der Mounjaro Kwikpen wird als Fertigpen geliefert. Jeder Pen enthält eine vordosierte Menge Tirzepatid und ist für eine einmalige wöchentliche Injektion gedacht.

Verfügbare Dosierungsstärken:

  • 2,5 mg
  • 5 mg
  • 7,5 mg
  • 10 mg
  • 12,5 mg
  • 15 mg

Jeder Pen ist farblich gekennzeichnet, damit Patienten die Dosierung leicht erkennen können. Die Injektion erfolgt subkutan, also unter die Haut, an Bauch, Oberschenkel oder Oberarm. Die Injektionsstelle sollte bei jeder Anwendung gewechselt werden.

Der Mounjaro KwikPen ist einfach zu bedienen. Die Dosis ist bereits eingestellt, der Patient muss sie nicht manuell wählen. Das reduziert Anwendungsfehler.


Wie wird die Mounjaro-Dosierung eingestellt?      

Um die Mounjaro-Dosierung einstellen zu können, passt der Arzt die wöchentliche Wirkstärke schrittweise an, sodass Wirkung und Verträglichkeit optimal ausbalanciert werden. Die Behandlung mit Mounjaro beginnt immer mit einer niedrigen Dosis. Dieser langsame Aufbau hilft dem Körper, sich an das Medikament zu gewöhnen und reduziert Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen.

Die Anfangsdosis von Mounjaro beträgt 2,5 mg pro Woche. Das ist auch die niedrigste Dosierung von Mounjaro, die verfügbar ist. Diese Dosierung der Mounjaro-Spritze dient hauptsächlich dazu, den Körper an das Medikament zu gewöhnen. Sie hat noch keine starke blutzuckersenkende oder gewichtsreduzierende Wirkung.


Dosissteigerung

Nach vier Wochen wird von Mounjaros-Startdosis auf 5 mg erhöht. Ab hier zeigt sich die therapeutische Wirkung deutlicher. Viele Patienten bemerken bereits bei 5 mg eine Verbesserung des Blutzuckers und eine Reduktion des Appetits.

Die Dosis kann alle vier Wochen um 2,5 mg erhöht werden, bis die individuell passende Erhaltungsdosis erreicht ist.

Beispiel des häufigsten Dosierungsplans für Mounjaro, der auch vom Hersteller empfohlen wird [1]: 


Woche

Dosis

Woche 1-4

2,5 mg

Woche 5-8

5 mg

Woche 9-12

7,5 mg

Woche 13-16

10 mg

Woche 17-20

12,5 mg

Ab Woche 21

15 mg



Dosisanpassungen

Die Mounjaro-Dosierung muss individuell angepasst werden. Nicht jeder Patient benötigt die maximale Dosis.


Wann sollte die Dosis erhöht werden?

  • Der Blutzucker ist trotz aktueller Dosis nicht im Zielbereich
  • Der Gewichtsverlust stagniert
  • Die aktuelle Dosis wird gut vertragen, ohne starke Nebenwirkungen


Wann sollte man die Mounjaro-Dosierung reduzieren?

Wenn Nebenwirkungen zu stark werden, kann die Dosis wieder gesenkt werden. Manche Patienten bleiben dauerhaft bei 5 mg oder 7,5 mg, weil höhere Dosen nicht verträglich sind. Das ist kein Problem, solange Blutzucker und Gewicht zufriedenstellend kontrolliert werden.

Die Dosisreduktion sollte immer mit dem Arzt besprochen werden. Ein abruptes Absetzen oder zu starkes Reduzieren kann dazu führen, dass Blutzucker und Gewicht wieder ansteigen.


Kann man die Mounjaro-Dosis selbst anpassen?

Nein, die Mounjaro-Dosis darf niemals selbstständig geändert werden. Jede Dosisanpassung muss mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.



Welche Dosierung von Mounjaro ist am effektivsten?

Die maximal erlaubte Dosierung von Mounjaro (15 mg pro Woche) ist auch die effektivste. Eine Metaanalyse kam zu folgendem Ergebnis. [2]


Gewichtsverlust nach Dosierung:

Mounjaro-Dosierung

Durchschnittlicher Gewichtsverlust (%) /

Absoluter Gewichtsverlust (kg)

5 mg

8,07 % / ca. 7,5 kg

10 mg

10,79 % / ca. 11,0 kg

15 mg

11,83 % / ca. 11,5 kg


Die höchste Dosis von Mounjaro birgt aber auch das höchste Risiko für Nebenwirkungen. [3]

Die 10 mg Dosis bietet einen guten Kompromiss. Sie erreicht nahezu den gleichen Gewichtsverlust wie 15 mg (nur etwa 1 kg Unterschied), verursacht aber oft weniger Nebenwirkungen. Viele Patienten kommen mit dieser Dosis gut zurecht.

Hinweis: Letztendlich kann man die Wirkung von Mounjaro nur begrenzt verallgemeinern, und die Berichte zu Erfahrungen mit Mounjaro zeigen, wie unterschiedlich Patienten darauf reagieren.


Für welche Patienten ist kein Mounjaro geeignet?

  • Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Mounjaro ist für diese Altersgruppe nicht zugelassen.
  • Typ-1-Diabetes: Mounjaro ist nicht für Typ-1-Diabetes zugelassen und sollte nicht verwendet werden.
  • Niereninsuffizienz: Bei leichter bis moderater Niereninsuffizienz ist keine Dosisanpassung nötig. Bei schwerer Niereninsuffizienz liegen wenig Daten vor, Vorsicht ist geboten.
  • Leberinsuffizienz: Keine Dosisanpassung erforderlich, aber engmaschige Überwachung empfohlen.
  • Ältere Patienten (über 65 Jahre): Keine spezielle Dosisanpassung, aber erhöhte Vorsicht wegen möglicher Begleiterkrankungen.


Was tun bei vergessener Dosis?

Mounjaro wird einmal wöchentlich injiziert. Am besten wählt man einen festen Wochentag, um die Anwendung nicht zu vergessen.

Wenn Sie eine Mounjaro-Dosis vergessen haben:

  • Weniger als 4 Tage seit der geplanten Injektion vergangen: Injizieren Sie die vergessene Dosis so schnell wie möglich. Die nächste Dosis erfolgt dann wieder am ursprünglichen Wochentag.
  • Mehr als 4 Tage seit der geplanten Injektion vergangen: Überspringen Sie die vergessene Dosis. Injizieren Sie die nächste Dosis am nächsten geplanten Wochentag. Verdoppeln Sie die Dosis nicht, um die vergessene Injektion nachzuholen.

Beispiel: Sie injizieren normalerweise montags. Sie vergessen die Injektion und erinnern sich am Mittwoch daran. Injizieren Sie am Mittwoch und fahren Sie danach wieder montags fort.

Falls Sie sich am Freitag erinnern (mehr als 4 Tage später), überspringen Sie die Dosis und injizieren am nächsten Montag wie gewohnt.

Bei Unsicherheit fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.


Wie lange dauert es, bis Mounjaro wirkt? Ein übergewichtiger Mann konsultiert eine Ärztin bezüglich seines Abnehmprogramms  

Mounjaro wirkt nicht sofort; erste Effekte hängen von der Zielsetzung ab. Viele Patienten bemerken innerhalb der ersten Woche weniger Hunger, verstärkt durch jede Dosiserhöhung. 

Erste Gewichtsverluste zeigen sich meist nach 2–4 Wochen, deutlicher werden sie ab 5 mg, mit maximalen Ergebnissen nach 20–24 Wochen auf stabiler Zieldosis.

Wichtig: Die Wirkung ist dosisabhängig. Mit jeder Dosissteigerung intensiviert sich der Effekt. Geduld ist nötig, da der schrittweise Mounjaro-Dosierungsplan über mehrere Monate läuft.


Überdosierung

Überschreiten Sie niemals die maximale Dosierung von Mounjaro, da eine Überdosierung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen kann.


Mögliche Anzeichen einer Überdosierung

  • Schwere Übelkeit und Erbrechen
  • Starker Durchfall
  • Unterzuckerung (Hypoglykämie): Zittern, Schwitzen, Herzrasen, Verwirrung, Schwäche
  • Dehydration durch Flüssigkeitsverlust
  • Starke Bauchschmerzen


Was tun bei Überdosierung?

Wenn Sie mehr Mounjaro injiziert haben als vorgesehen oder Symptome einer Überdosierung bemerken, suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf. Rufen Sie den Notarzt oder gehen Sie in die Notaufnahme.

Es gibt kein spezifisches Gegenmittel für Tirzepatid. Die Behandlung erfolgt symptomatisch: Flüssigkeitszufuhr bei Dehydration, Glukose bei Unterzuckerung, Überwachung der Vitalfunktionen.


Um Überdosierungen zu vermeiden

  • Verwenden Sie immer nur einen Pen pro Woche
  • Injizieren Sie nicht häufiger als einmal pro Woche
  • Verwenden Sie nicht mehrere Pens hintereinander


Faktoren, die die Mounjaro-Dosierung beeinflussen

Mehrere Faktoren bestimmen, welche Dosis für einen Patienten am besten geeignet ist:

Therapieziel: Geht es hauptsächlich um Blutzuckerkontrolle oder um Gewichtsverlust? Für maximalen Gewichtsverlust sind oft höhere Dosen nötig.

Verträglichkeit: Manche Patienten vertragen höhere Dosen gut, andere bekommen bereits bei 5 mg oder 7,5 mg starke Nebenwirkungen. Die Verträglichkeit ist individuell sehr unterschiedlich.

Begleitmedikation: Patienten, die gleichzeitig Insulin oder Sulfonylharnstoffe (andere Diabetesmedikamente) nehmen, haben ein höheres Risiko für Unterzuckerung. Hier muss die Dosis anderer Medikamente möglicherweise reduziert werden.

Körpergewicht: Obwohl keine direkte Dosisanpassung nach Körpergewicht vorgeschrieben ist, reagieren schwerere Patienten manchmal weniger stark auf niedrige Dosen.

Nieren- und Leberfunktion: Bei eingeschränkter Nieren- oder Leberfunktion sollte die Dosis vorsichtig gesteigert werden.

Alter: Ältere Patienten benötigen oft engmaschigere Kontrollen, aber keine spezielle Dosisanpassung.

Nebenwirkungen: Starke Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit oder Erbrechen können eine Dosisreduktion erforderlich machen. Mehr Informationen dazu finden Sie auf der Seite zu Nebenwirkungen von Mounjaro.

Blutzuckerwerte: Wenn der Blutzucker trotz aktueller Dosis zu hoch bleibt, ist eine Dosissteigerung sinnvoll. Wenn der Blutzucker zu stark sinkt oder Unterzuckerungen auftreten, muss die Dosis reduziert oder andere Medikamente angepasst werden.

Gewichtsentwicklung: Wenn der Gewichtsverlust stagniert und der Patient die aktuelle Dosis gut verträgt, kann eine Erhöhung erwogen werden.

Die Dosierung von Mounjaro ist keine Einheitslösung. Sie muss individuell angepasst werden und kann sich im Laufe der Behandlung ändern. Regelmäßige Rücksprache mit dem Arzt ist wichtig, um die optimale Dosis zu finden.


Unterschied zwischen der Mounjaro-Dosierung zum Abnehmen vs. Diabetes 

Der Dosierungsplan von Mounjaro ist für beide Indikationen identisch. Die Behandlung beginnt immer mit 2,5 mg und wird alle vier Wochen um 2,5 mg gesteigert.

Hier die wichtigsten Unterschiede:


Zieldosis

  • Bei Typ-2-Diabetes: Die Zieldosis richtet sich nach der Blutzuckerkontrolle. Viele Diabetiker erreichen gute HbA1c-Werte bereits mit 5 mg oder 10 mg. Die Dosis wird nur erhöht, wenn der Blutzucker nicht ausreichend kontrolliert ist.
  • Bei Gewichtsverlust: Für maximalen Gewichtsverlust sind oft höhere Dosen von Mounjaro (10 mg bis 15 mg) nötig. Die Zieldosis hängt vom Gewichtsziel und der Verträglichkeit ab.


Behandlungsdauer

Bei Diabetes ist Mounjaro eine langfristige Therapie. Für Gewichtsverlust wird die Behandlungsdauer individuell festgelegt, oft mindestens 6 bis 12 Monate.


Begleitmedikation

Diabetiker nehmen oft zusätzlich Insulin oder andere Diabetesmedikamente. Hier muss die Mounjaro-Dosis vorsichtig gesteigert werden, um Unterzuckerung zu vermeiden. Bei reiner Gewichtsreduktion ohne Diabetes ist dieses Risiko geringer.


Quellen: 

  1. Lilly. Wie sollte die Dosis von Mounjaro® (Tirzepatid) erhöht werden? medical.lilly.com 22. Januar 2025. https://medical.lilly.com/de/products/answers/wie-sollte-die-dosis-von-mounjaro-tirzepatid-erh-ht-werden-186570 
  2. Qin W, Yang J, Ni Y, et al. Efficacy and safety of once-weekly tirzepatide for weight management compared to placebo: An updated systematic review and meta-analysis including the latest SURMOUNT-2 trial. Endocrine. 2024;86(1):70-84. DOI: 10.1007/s12020-024-03896-z
  3. Mishra R, Raj R, Elshimy G, et al. Adverse Events Related to Tirzepatide. J Endocr Soc. 2023;7(4):bvad016. Published 2023 Jan 26.  DOI: 10.1210/jendso/bvad016


Erscheinungsdatum: 19.12.2025

Letzte Änderung: 19.12.2025

Zuletzt überprüft: 28.11.2025

Geprüft von Dr. Walter Brinker


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