Was ist Vardenafil?
Vardenafil gehört zu einer Klasse von Medikamenten, die als Phosphodiesterase-Typ-5 (PDE-5)-Hemmer bezeichnet werden. Diese Medikamente werden hauptsächlich zur Behandlung bei erektiler Dysfunktion (ED) bei Männern eingesetzt.
Grundsätzlich ist Vardenafil eines von vielen Generika, die von verschiedenen Herstellern vermarktet werden. Es enthält denselben aktiven Wirkstoff (Vardenafil) wie das Markenmedikament Levitra.
Wie wirkt Vardenafil?
Die Hauptfunktion von Phosphodiesteraste-Typ-5 Hemmern wie Vardenafil, ist die Verbesserung der erektilen Funktion des Mannes durch die Beeinflussung eines spezifischen Mechanismuses im Körper.
Eine Erektion beginnt mit sexueller Erregung, sei es durch physische Stimulation oder durch Gedanken und Fantasien. Diese Erregung führt zur Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) in den Nervenenden des Penis. NO aktiviert dann ein Enzym namens Guanylatcyclase, das die Produktion von zyklischem Guanosinmonophosphat (cGMP) steigert. cGMP ist für die Entspannung der glatten Muskulatur der Blutgefäße in den Schwellkörpern des Penis verantwortlich. Wenn sich diese Muskulatur entspannt, kann mehr Blut in den Penis fließen, was zu einer Erektion führt.
PDE-5 stellt ein Enzym dar, das für den Abbau von cGMP verantwortlich ist. Bei Männern, die unter erektiler Dysfunktion leiden, kann dieses Enzym übermäßig aktiv sein. Das hat zur Folge, dass die cGMP zu schnell abgebaut wird, wodurch die Fähigkeit, die Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten, beeinträchtigt sein kann.
Vardenafil hemmt das Enzym PDE-5, wodurch der Abbau von cGMP verlangsamt wird. Dies ermöglicht es cGMP, länger im System zu bleiben, was wiederum die Entspannung der glatten Muskulatur fördert und den Blutfluss in den Penis erhöht. Das Ergebnis ist eine stärkere und länger anhaltende Erektion.
Wirkungseintritt
In der Regel setzt die Wirkung von Vardenafil etwa 25 Minuten nach Einnahme ein. Dies kann je nach Verstoffwechselung sowie anderen Faktoren jedoch leicht variieren. Aus diesem Grund wird empfohlen, Vardenafil 25-60 Minuten vor dem geplanten Geschlechtsverkehr einzunehmen.
Wirkungsdauer
Die Wirkungsdauer bezieht sich auf den Zeitraum, in dem ein Medikament nach der Einnahme seine therapeutische Wirkung zeigt.
Die therapeutische Wirkung von Vardenafil – also die Fähigkeit, eine zufriedenstellende Erektion für den Geschlechtsverkehr zu erreichen – hält im Durchschnitt 4-5 Stunden an. Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Mann über diesen Zeitraum eine Erektion hat; vielmehr ist er in dieser Zeit in der Lage, bei sexueller Stimulation eine Erektion zu bekommen.
Erhältliche Dosen von Vardenafil
Vardenafil ist in den Dosen 5 mg, 10 mg und 20 mg erhältlich. Die geeignete Dosis sollte immer von einem Arzt bestimmt werden. Die übliche Anfangsdosis beträgt 10 mg, kann jedoch individuell angepasst werden. Eine Überdosierung ist zu vermeiden, da sie das Risiko von Nebenwirkungen erhöhen und lebensgefährlich werden kann.
Wie wird Vardenafil eingenommen?
Vardenafil sollte bei Bedarf und etwa 25 bis 60 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Es ermöglicht, bei vorheriger sexueller Stimulation, über einen Zeitraum von 4-5 Stunden eine Erektion zu bekommen. Das Medikament sollte im Ganzen mit Wasser eingenommen werden. Die Einnahme nach einer Mahlzeit, insbesondere nach fettreichen Speisen, kann den Wirkungseintritt verzögern.
Auf was sollte man vor der Einnahme von Vardenafil achten?
Vor der Einnahme von Vardenafil ist es wichtig, mögliche Gegenanzeigen und Risiken mit einem/r Arzt/Ärztin zu besprechen. Dies umfasst Herzprobleme, Herzrhythmusstörungen, Verkrümmung des Penis, bestimmte Blutkrankheiten, Magengeschwür, Blutgerinnungsstörungen, gleichzeitige Einnahme anderer Medikamente gegen Erektionsstörungen und weitere.
Für wen ist Vardenafil nicht geeignet?
Vardenafil sollte bei Allergien gegen den Wirkstoff oder gegen andere Inhaltsstoffe, gleichzeitiger Einnahme von Nitrat-Medikamenten oder bestimmten anderen Medikamenten, bei bestehenden schweren Krankheiten wie Herz-, Leber- oder Augenproblemen sowie nach schwerwiegenden gesundheitlichen Vorfällen wie Schlaganfall oder Herzinfarkt nicht eingenommen werden.
Wechselwirkungen von Vardenafil mit anderen Medikamenten
Die Kombination von Vardenafil mit bestimmten anderen Medikamenten kann zu Wechselwirkungen führen. Informieren Sie stets Ihren Arzt vollständig über die von Ihnen eingenommenen Medikamente.
Einige Medikamente können Probleme verursachen, insbesondere
- Nitrate oder Stickstoffmonoxid-Donatoren wie Amylnitrit;
- Wirkstoffe zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen wie Chinidin, Procainamid, Amiodaron oder Sotalol;
- Ritonavir oder Indinavir (Medikamente zur Behandlung von HIV-Infektionen);
- Ketoconazol oder Itraconazol (Medikamente gegen Pilzinfektionen);
- Erythromyzin oder Clarithromyzin (makrolide Antibiotika);
- Alpha-Blocker;
- Riociguat.
Mögliche Nebenwirkungen von Vardenafil
Wie alle Medikamente können auch bei der Einnahme von Vardenafil Nebenwirkungen auftreten. Bei ernsten Nebenwirkungen sollte unverzüglich medizinischer Rat eingeholt werden.
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nebenwirkung wird folgendermaßen beschrieben:
Sehr häufig (kann mehr als einen von 10 Behandelten betreffen): Kopfschmerzen.
Häufig (kann bis zu einen von 10 Behandelten betreffen): Schwindel, Gesichtsrötung (Flush), verstopfte oder „laufende“ Nase, Verdauungsstörungen.
Gelegentlich (kann bis zu einen von 100 Behandelten betreffen): Schwellungen von Haut und Schleimhaut einschließlich Gesichts-, Lippen- oder Rachenschwellungen, Schlafstörungen, Schläfrigkeit, Taubheit und eingeschränkte Wahrnehmung von Berührung, Auswirkungen auf die Sehfähigkeit, Augenrötung, Auswirkungen auf die Farbwahrnehmung, Schmerzen und unbehagliches Gefühl im Auge, Lichtempfindlichkeit, Klingeln in den Ohren, Drehschwindel, schneller Herzschlag oder Herzklopfen, Atemnot, verstopfte Nase, Säurerückfluss, Magenschleimhautentzündung, Bauchschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Mundtrockenheit, erhöhte Werte der Leberenzyme im Blut, Hautausschlag, gerötete Haut, Rücken- oder Muskelschmerzen, Anstieg eines Muskelenzyms im Blut (Kreatinphosphokinase), Muskelsteifheit, anhaltende Erektionen, Unwohlsein.
Selten (kann bis zu einen von 1.000 Behandelten betreffen): Entzündung der Augen (Konjunktivitis), allergische Reaktionen, Angstzustände, Ohnmacht, Gedächtnisschwund, Krampfanfälle, erhöhter Augeninnendruck (Glaukom), vermehrte Tränenbildung, Auswirkungen auf das Herz (wie Herzinfarkt, veränderter Herzschlag oder Angina pectoris), hoher oder niedriger Blutdruck, Nasenbluten, Einfluss auf die Ergebnisse von Blutuntersuchungen zur Überprüfung der Leberfunktion, Empfindlichkeit der Haut gegen Sonnenlicht, schmerzhafte Erektionen, Brustschmerzen, vorübergehend verringerte Durchblutung von Teilen des Gehirns.
Sehr selten oder nicht bekannt (kann bis zu einen von 10.000 Behandelten betreffen oder Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Blut im Urin (Hämaturie), Penisblutung (Phallorrhagie), Blut im Sperma (Hämatospermie), plötzlicher Tod, Blutungen im Gehirn.
Lagerung von Vardenafil
Vardenafil sollte an einem trockenen Ort und außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Lagerung bei einer Temperatur von nicht über 30 °C.
Vermeiden Sie unbedingt die Anwendung des Medikaments, sobald das Verfallsdatum abgelaufen ist.
Rezeptanforderung für Vardenafil in der Schweiz
Vardenafil ist in der Schweiz und in den EU-Ländern rezeptpflichtig. Ein gültiges Rezept ist sowohl für den Kauf in traditionellen Apotheken als auch online erforderlich.