Viagra Wirkung

Wie lange steht “er”?

Viagra ist ein weit verbreitetes Medikament zur Behandlung der erektilen Dysfunktion, das sich durch seine schnelle und effektive Wirkungsweise auszeichnet.

Neben dieser primären Anwendung gibt es jedoch viele Fragen zur Wirkungsdauer, zum Mechanismus und zu weiteren potentiellen Einsatzgebieten, die wir gerne beantworten möchten.

Wie lange dauert es, bis Viagra wirkt?

Innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach Einnahme entfaltet die Tablette ihre magische Wirkung, vorausgesetzt, dass keine fettige Mahlzeit im Magen lauert, die den Aufnahmeprozess behindert. Auf nüchternen Magen entwickelt Viagra seine volle Wirkung. Für die einen kommt die Wirkung blitzschnell, andere brauchen mehr Geduld.  

Wenn Viagra nach mehreren Versuchen nicht wie erwartet wirkt, ist es ratsam, einen Arzt zu konsultieren, um die Dosis oder alternative Behandlungen zu besprechen.

Wie funktioniert Viagra im Körper?

Viagra wirkt ähnlich wie andere PDE5-Hemmer. Die Wirkungsweise von Viagra kann in 6 Schritten zusammengefasst werden.:

1. Aufnahme im Blutkreislauf: Sie schlucken die Viagra-Pille mit etwas Wasser. Im Blut wird Viagra aufgenommen und verteilt sich im ganzen Körper. Es dauert etwa 30 bis 60 Minuten, bis es zu wirken beginnt.
2. Wirkung auf die Blutgefäße: Viagra zielt auf ein spezielles Enzym namens PDE5 (Phosphodiesterase-Typ-5). Dieses Enzym reguliert den Blutfluss im Penis. Viagra blockiert PDE5, was dazu führt, dass sich die Blutgefäße entspannen und erweitern.
3. Erhöhte Durchblutung: Durch die Hemmung von PDE5 kann das Blut leichter in die Schwellkörper des Penis fließen. Diese Schwellkörper füllen sich mit Blut, was zu einer Erektion führt.
4. Notwendigkeit der sexuellen Stimulation: Wichtig: Viagra allein kann keine Erektion verursachen Sexuelle Stimulation ist notwendig, um die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) im Penis zu fördern, was den eigentlichen Prozess der Erektion auslöst.
5. Verlängerte Wirkung: Die Wirkung von Viagra hält etwa 4 bis 5 Stunden an. In dieser Zeit bleibt das PDE5-Enzym blockiert, was bei sexueller Stimulation wiederholte Erektionen ermöglicht.

Viagra hilft also, die Blutgefäße im Penis zu entspannen, verbessert die Durchblutung und unterstützt so die natürliche Erektionsfähigkeit, vorausgesetzt, es erfolgt eine sexuelle Stimulation.

Wie lange hält Viagra an?

Die Wirkzeit von Viagra beträgt in der Regel etwa 4 bis 5 Stunden. In dieser Zeit bleibt das Medikament im Blut aktiv und ermöglicht bei sexueller Stimulation wiederholte Erektionen.

Es gibt jedoch diverse Faktoren, die die Wirkdauer von Viagra entscheidend beeinflussen:

Längere Wirkdauer	Kürzere Wirkdauer
Grapefruit	Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Wirksamkeit von Viagra verringern und die Wirkungsdauer verkürzen.
Gesunder Lebensstil	Bestimmte gesundheitliche Probleme, insbesondere solche, die den Stoffwechsel betreffen, können die Wirkungsdauer von Viagra beeinflussen

Fettige Mahlzeiten führen dazu, dass der Wirkungseintritt von Viagra verspätet eintritt, doch die Wirkdauer bleibt unterm Strich dieselbe.

Wirkt Viagra beim ersten Mal?

Viagra kann durchaus beim ersten Mal wirken, aber der Erfolg hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Beim ersten Versuch gibt es oft einen erheblichen psychologischen Druck. Die Erwartung, dass alles perfekt funktionieren muss, kann Angst und Stress auslösen. 

Diese Faktoren können die Wirksamkeit von Viagra beeinträchtigen, da eine entspannte und angenehme Atmosphäre für eine erfolgreiche Erektion wichtig ist.

Jedoch könnte bereits nur die Einnahme von Viagra die Leistungsangst des Anwenders reduzieren. Diese Entlastung könnte sich positiv auf die Erektionsfähigkeit auswirken.

Kann Viagra dazu beitragen, dass ich länger durchhalte?

Viagra kann in gewisser Weise dazu beitragen, dass Sie länger durchhalten. Wenn wir von “durchhalten” sprechen, gibt es zwei wichtige Parameter:

1. Durchhalten in Bezug auf Erektionsfähigkeit

Viagra ist hauptsächlich dafür bekannt, die Fähigkeit zu verbessern, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten. In diesem Sinne kann Viagra nicht nur dazu beitragen, eine Erektion zu erzielen, sondern auch diese für mehrere Stunden beizubehalten.

2. Durchhalten in Bezug auf die Vermeidung eines vorzeitigen Samenergusses

Viagra, ursprünglich zur Behandlung der erektilen Dysfunktion entwickelt, kann auch bei vorzeitigem Samenerguss hilfreich sein. Es wurde festgestellt, dass Viagra die intravaginale Ejakulationslatenzzeit verlängert und die Männerzufriedenheit erhöht.

Heilt Viagra eine erektile Dysfunktion dauerhaft?

Viagra heilt die erektile Dysfunktion nicht dauerhaft. Es behandelt die Symptome der ED effektiv, indem es die Fähigkeit verbessert, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten.

Jedoch bleibt die Wirksamkeit im Vergleich zu anderen Medikamenten gut erhalten. Es gibt zwar vereinzelt Berichte über eine Toleranzentwicklung, doch eine Publikation zeigte (welche?  Bitte angeben), dass Viagra für 4 Jahre wirksam war, ohne dass die Dosis erhöht werden musste.

Wird Viagra zur Behandlung anderer Erkrankungen außer erektiler Dysfunktion eingesetzt? 

Ja, Viagra wird neben der Behandlung von erektiler Dysfunktion auch für andere medizinische Bedingungen verwendet. Wir haben bereits über seine Wirkung bei vorzeitigem Samenerguss (PE) gesprochen. Hier sind einige weitere Erkrankungen, bei denen Viagra eingesetzt wird:

Peyronie-Krankheit

Viagra wird manchmal verwendet, um die Symptome der Peyronie-Krankheit zu lindern, einer Erkrankung, die durch die Bildung von Narbengewebe im Penis gekennzeichnet ist und zu schmerzhaften Erektionen führen kann. Es kann auch hier helfen , die Erektionsfähigkeit zu verbessern, auch wenn es die Krankheit selbst nicht heilt.

Pulmonale Hypertonie

Viagra enthält den Wirkstoff Sildenafil. Dieses Medikament wird auch unter dem Handelsnamen Revatio zur Behandlung von pulmonaler Hypertonie eingesetzt. Diese Erkrankung ist durch hohen Blutdruck in den Arterien der Lunge gekennzeichnet. Sildenafil hilft, die Blutgefäße in der Lunge zu entspannen und den Blutdruck zu senken.

Benigne Prostatahyperplasie

Es gibt Hinweise darauf, dass Viagra bei der Behandlung von Symptomen einer benignen Prostatahyperplasie, wie Harnwegsproblemen, helfen kann. Auch andere PDE5-Hemmer wie Tadalafil (Cialis) können bei der Bekämpfung dieser Symptome helfen.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Fun Fact: Viagra wurde ursprünglich als Herzmedikament entwickelt. Dennoch wird es heutzutage eher selten direkt zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. 

Krebs

Es gibt einige Forschungen, die darauf hindeuten, dass Sildenafil bei der Behandlung bestimmter Krebsarten helfen könnte. Studien haben gezeigt, dass Sildenafil zytotoxisch auf Krebszellen wirkt, sowohl als Monotherapie als auch als Chemo-Adjuvans (also die Wirksamkeit der Chemotherapie erhöht)

Diese Anwendungen sind jedoch experimentell, noch nicht weit verbreitet und stützen sich zum Teil auf Ergebnisse aus Tierstudien

Erscheinungsdatum: 14.08.2024

Letzte Änderung: 13.08.2024

Zuletzt überprüft: 12.08.2024

Geprüft von Dr. Marcus Horstmann

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