Was ist erektile Dysfunktion?
Erektile Dysfunktion (ED) bezeichnet die anhaltende Unfähigkeit, eine für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu erreichen oder aufrechtzuerhalten. Von einer behandlungsbedürftigen Erektionsstörung spricht man, wenn die Probleme über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten in mehr als zwei Dritteln der Versuche auftreten.
Die Häufigkeit von Erektionsstörungen beim Mann nimmt mit dem Alter deutlich zu – sie betrifft etwa 5–10 % der Männer unter 40 Jahren, rund die Hälfte der Männer zwischen 40 und 70 und bis zu 80 % der Männer über 80.
Was sind die Symptome einer Erektionsstörung?
Typische Symptome einer Erektionsstörung sind:
- Schwierigkeiten beim Erreichen einer Erektion trotz sexueller Erregung
- Schwache Erektionen, die für penetrativen Sex nicht ausreichen
- Unfähigkeit, die Erektion während des Geschlechtsverkehrs aufrechtzuerhalten
- Reduziertes sexuelles Verlangen (in manchen Fällen)
Wichtig: Gelegentliche Erektionsprobleme sind normal und noch kein Grund zur Sorge.
Was sind die Ursachen für erektile Dysfunktion?
Die Gründe für eine Erektionsstörung lassen sich in körperliche und psychische Faktoren unterteilen.
Zu den körperlichen Ursachen für erektile Dysfunktion zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte – dies sind die häufigsten Grunderkrankungen, die mit Erektionsstörungen in Verbindung gebracht werden.
Psychische Faktoren umfassen häufig Stress und berufliche Überlastung, Depressionen und Angstzustände, Konflikte in der Partnerschaft sowie Leistungsdruck im sexuellen Bereich.
Wie kann ich Erektionsstörungen beheben?
Moderne Mittel gegen Erektionsstörungen bieten hohe Erfolgsraten. Die Behandlung einer Erektionsstörung richtet sich nach deren Ursache:
- Medikamentöse Therapie: PDE-5-Hemmer wie Viagra (Sildenafil), Cialis (Tadalafil) oder Levitra (Vardenafil) sind erste Wahl
- Psychotherapie: Bei psychisch bedingten Potenzproblemen
- Lebensstiländerungen: Gewichtsmanagement, regelmäßige körperliche Aktivität und Raucherentwöhnung können die erektile Funktion verbessern.
- Hormontherapie: Bei nachgewiesenem Testosteronmangel
- Vakuumpumpen und Injektionen: Wirksame nicht-chirurgische Alternativen
- Penisprothese: die letzte chirurgische Lösung
Kann ich Potenzprobleme ohne Medikamente lösen?
Ein gesunder Lebensstil ist der erste Schritt, um Erektionsprobleme zu lösen: Regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung, Stressmanagement und der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum können das Risiko dafür deutlich senken. Da Erektionsstörungen ein Frühwarnsignal für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein können, sollten Betroffene nicht zögern, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Fachmeinung des Apomeds-Experten
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Den Teufelskreis aus Stress und Erektionsstörung durchbrechen
Ihr Kopf ist mit den Quartalszahlen beschäftigt, während Ihr Körper eigentlich entspannen sollte. Das funktioniert nicht. Stress überschwemmt Ihren Körper mit Cortisol und Adrenalin – der schlimmstmögliche Cocktail für eine Erektion. Ihr Nervensystem befindet sich im Überlebensmodus, nicht im Entspannungsmodus. Und je mehr Druck Sie sich selbst auferlegen („Es muss jetzt funktionieren!“), desto sicherer ist es, dass es nicht klappt. Dieser Teufelskreis löst sich nicht von selbst. Entweder Sie bekämpfen den Stress an der Wurzel – oder Sie holen sich Hilfe, die funktioniert.
Beziehung vor dem Risiko retten
Nach dem ersten Mal, als es nicht klappte, hat keiner von Ihnen darüber gesprochen. Jetzt vermeiden Sie Zärtlichkeit, weil es ja "dazu führen" könnte. Sie interpretiert Ihr Zurückweichen als Desinteresse. Sie fühlen sich wie ein Versager. Beide leiden, keiner redet. Erektionsprobleme sind lösbar – die emotionale Distanz, die dadurch entsteht, oft nicht. Ein einziges ehrliches Gespräch kann mehr bewirken als Monate voller Anspannung. Warten Sie nicht, bis die Stille zu laut wird.
Weitere Informationen zur erektilen Dysfunktion:
- Symptome von Erektionsstörungen
- Ursachen für erektile Dysfunktion
- Behandlungen von Erektionsproblemen
Gut zu wissen:
Themen rund um Erektile Dysfunktion
- Was ist eine normale Erektionsdauer?
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- Wie bekomme ich mehr Blut in den Schwellkörper?
- Beckenbodentraining für Männer – alle Tipps an einer Stelle
Häufige Fragen zur erektilen Dysfunktion
Erektionsprobleme? Hier gibt’s die häufigsten Fragen – und klare Antworten dazu.
Wie wird erektile Dysfunktion diagnostiziert?
Der Arzt erhebt eine Anamnese, führt eine körperliche Untersuchung durch und kann Laborwerte oder Gefäßuntersuchungen anordnen.
Wirken rezeptfreie Mittel wirklich gegen Erektionsstörungen?
Viele frei verkäufliche Mittel versprechen Hilfe bei Potenzstörungen, doch ihre Wirksamkeit ist selten wissenschaftlich belegt. Medizinisch zugelassene ED-Medikamente sind verschreibungspflichtig, um Sicherheit und Wirksamkeit zu gewährleisten. Holen Sie vor der Anwendung einer Behandlung immer professionellen Rat ein.
Können andere Medikamente Impotenz verursachen?
Ja, bestimmte Arzneimittel – etwa Blutdrucksenker, Antidepressiva oder Mittel gegen Prostatabeschwerden – können die Erektionsfähigkeit verringern. Setzen Sie Medikamente aber nie selbstständig ab, sondern sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Alternativen.
Wann sollte ich wegen Erektionsproblemen einen Arzt konsultieren?
Wenn die Beschwerden länger als drei Monate bestehen oder regelmäßig auftreten, sollte ein Arzt zur Abklärung aufgesucht werden.
Kann Erektionsstörung vorübergehend sein?
Ja, in vielen Fällen ist sie vorübergehend – etwa bei Stress, Schlafmangel oder nach Alkoholkonsum. Wenn die Beschwerden jedoch häufiger auftreten, lohnt sich eine ärztliche Abklärung, um dauerhafte Ursachen auszuschließen.
Machen Potenzmittel abhängig?
Nein, PDE-5-Hemmer machen nicht körperlich abhängig. Sie können das Medikament jederzeit ohne Entzugserscheinungen absetzen. Manche Männer entwickeln allerdings eine psychische Gewöhnung – sie fühlen sich unsicher ohne die "Sicherheit" des Medikaments. Das ist aber keine echte Abhängigkeit. Wenn Sie unsicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Ursachen Ihrer Erektionsprobleme und mögliche langfristige Lösungen.
Schaden Potenzmittel dem Herzen?
Bei den meisten Männern mit stabiler Herz-Kreislauf-Gesundheit sind Potenzmittel sicher für das Herz, wenn sie wie verordnet eingenommen werden. Die Wirkstoffe (z. B. Sildenafil) wirken primär auf die Blutgefäße im Genitalbereich, können aber auch den Blutdruck leicht senken.
Vorsicht ist geboten, wenn gleichzeitig bestimmte Herzmedikamente wie Nitrate eingenommen werden – hier kann es zu einem lebensgefährlichen Blutdruckabfall kommen.
Daher gilt: Vor der Einnahme immer ärztlich abklären, ob das Potenzmittel für den individuellen Gesundheitszustand – insbesondere bei bestehenden Herzproblemen – geeignet ist.