Was ist Bisoprolol?
Der gleichnamige Wirkstoff Bisoprolol ist einer der am meist verschriebenen Bluthochdruck Medikamenten überhaupt. Das Medikament gehört in die Klasse der Beta-Rezeptoren Blocker auch Betablocker genannt. Das Medikament verhindert das Andocken von Adrenalin in den sogenannten Beta Rezeptoren des Herzens und wird somit auch bei anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen einsetzt.
Wofür wird Bisoprolol genau angewendet?
Wann spricht man von Bluthochdruck?
Es ist wichtig den Blutdruck regelmäßig zu messen, sollte man einen Verdacht auf Bluthochdruck haben. Von Bluthochdruck ersten Grades spricht man, wenn der obere Wert über 140 und der untere über 90 ist. Alles darüber sollte man sich genauer ansehen und einen Arzt aufsuchen. Weitere Informationen zu den Werten finden Sie in der Kategorie Bluthochdruck.
Folgen von Bluthochdruck
Wenn es Störungen in diesem natürlichen System gibt, dann kann es zu erhöhtem Blutdruck kommen, was der Mensch in der Regel nicht spürt. Deshalb ist es auch so wichtig den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren. Daher merkt er auch nicht, wenn sich der Bluthochdruck schleichend verschlimmert. Unter dem dauerhaften unbemerkten Bluthochdruck leiden besonders die kleinen Gefäße, wie man sie im Auge und in der Niere finden kann. Über längere Zeit unerkannter Bluthochdruck führt unter Umständen zum Verlust des Sehvermögens und zu starken Nierenfunktionsstörungen sowie Herzinfarkt oder Schlaganfall
Wirkung Betablocker
Durch das Andocken an die sogenannten Beta – Rezeptoren am Herzen bewirken das Hormon Adrenalin und der Neurotransmitter Noradrenalin eine Steigerung der Herzmuskel – Aktivität. Dadurch nehmen Herzkraft und Herzfrequenz zu, was eine Verringerung der Reizschwelle am Herzen bewirkt. Dies bedeutet, dass die Pumpleistung des Herzens zunimmt und der Blutdruck zunimmt. Der Betablocker Bisoprolol besitzt die Fähigkeit diese Rezeptoren zu blocken, sodass Adrenalin und Noradrenalin nicht mehr andocken können, was eine Abschwächung der Adrenalinwirkung bewirkt. Dadurch sinkt der Blutdruck sowie der Sauerstoff - und Energieverbrauch des Herzens. Dadurch wird der Blutdruck verringert, der Herzmuskel entlastet und die gesamte Herzarbeit verringert.
Im Gegensatz zu ACE-Hemmern verlangsamen die Betablocker die Herzfrequenz während die ACE Hemmer die Herzrate nicht weiter verändern. Wenn ein Patient mit Bluthochdruck unter 60 Jahre alt ist und Herzrhythmusstörungen oder Herzprobleme aufweist, dann sind Betablocker den ACE Hemmern zu bevorzugen.
Wie helfen Betablocker und Bisoprolol bei Bluthochdruck?
Betablocker verlangsamen den Herzschlag und erweitern diesen. Das Herz wird entlastet und schützt vor Herzinfarkten und Schlaganfall.
Bisoprolol Dosierungen
Die Dosis von Bisoprolol sollte zunächst niedrig angesetzt und bei Bedarf erhöht werden. Das Medikament sollte nicht abrupt, sondern langsam abgesetzt bzw. herunter dosiert werden. Ein plötzliches Absetzen kann gefährliche Blutdruckspitzen auslösen, was in diesem Fall Rebound-Effekt genannt wird. Bisoprolol gibt es in folgenden Dosierungen. Bisoprolol 2,5 mg, 5mg und 10 mg. Meist wird Bisoprolol Ratiopharm oder Bisoprolol der Firma Sandoz verschrieben.
Wer kann Bisoprolol einnehmen?
- Erwachsene, die den Wirkstoff vertragen.
- Stillende können das Medikament einnehmen, da nicht nachgewiesen wurde, dass es in die Muttermilch übergeht
- Schwangere sollten vor Therapiebeginn eine strenge Risikoanalyse durch den Arzt erfolgen lassen, da Bisoprolol die Entwicklung des Fötus beeinflussen kann. Die sorgfältige Überwachung der Durchblutung von Gebärmutter und Plazenta muss während der gesamten Schwangerschaft überwacht werden.
Mit welchen Medikamenten wird Bisoprolol oft kombiniert?
Bei der Behandlung von Bluthochdruck werden oft mehrere Medikamente miteinander kombiniert. Bisoprolol kann zum Beispiel mit ACE-Hemmern oder Wassertabletten zusammen verschrieben werden. Stellt sich der Blutdruck ein ohne, dass es zu Nebenwirkungen kommt, sollte die Einnahme dauerhaft erfolgen.
Was passiert, wenn ich eine Tablette vergessen habe?
Wenn Sie Einnahme nur wenige Zeit später nachholen ist dies kein Problem. Sollten Sie die Einnahme jedoch komplette vergessen sollten Sie auf keinen Fall die doppelte Dosis auf einmal nehmen, sondern Sie sollten die Tablette dann zum gewohnten Zeitpunkt einnehmen.
Bisoprolol absetzen
Meist beginnt eine Behandlung mit einer niedrigen Dosierung meist 5mg pro Tag. Das Absetzten des Medikamentes muss gestaffelt über 3 bis 4 Tage erfolgen, da es bei einer plötzlichen Beendung der Therapie störende Nebenwirkungen hervorrufen kann wie Herzrhythmusstörungen und Blutdruckerhöhungen.
Bisoprolol Nebenwirkungen
Häufig:
- Durchblutungsstörungen
- Kopfschmerzen
- Blutdruckabfall
- Stark verlangsamter Herzschlag
- Herzrhythmusstörungen
- Schwindel
- Neu auftretende oder sich verschlimmernde Schuppenflechte
- Verkrampfung der Atemwegsmuskulatur
- Schlafstörungen
Selten:
- Halluzinationen
- Stimmungsschwankungen
- Erektionsstörungen
- Bei bestehenden Gefäßerkrankungen: Durch Bisoprolol kann Taubheit und Kältegefühl in Armen und Beinen bewirkt werden.
- Bei Diabetes Mellitus: Kann das Medikament eine auftretende Unterzuckerung verschleiern.
Wenn eine der genannten oder andere Nebenwirkungen auftreten, informieren Sie umgehend Ihren Arzt. Lesen Sie die Packungsbeilage für ausführliche Informationen zu den Nebenwirkungen, Gegenanzeigen und Wechselwirkungen des Medikamentes.
Gegenanzeigen und Wechselwirkungen
Vorsicht geboten ist bei der Kombination:
- Mit anderen zentral blutdrucksenkenden Medikamenten wie Clonidin
- Calciumantagonisten wie Nifedipin
- Medikamente für Herzrhythmusstörungen wie Lidocain und Amiodaron
- Alkohol kann die Wirkung von Bisoprolol verstärken
Nicht eingenommen sollte das Medikament bei:
- Bekannter Überempfindlichkeit gegen Bisoprolol
- Dekompensierter Herzinsuffizienz (nicht geheilt)
- Kardiogenem Schock
- Störungen der Reizleitung am Herzen
- Krankhaft verlangsamtem Herzschlag
- Schweren Reiz -Überleitungsstörungen zum Herzmuskel
- Patienten mit niedrigem Blutdruck bzw. mit einem Systolenwert unter 100 mmHg
- Schwerem Asthma bronchiale
- Schwerer chronischer Lungenerkrankungen
- Durchblutungsstörungen im Spätstadium einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit
- Raynaud-Syndrom
- Störungen des Säure-Basen-Haushalts oder Übersäuerung des Körpers
- Unbehandelter Erkrankung des Nebennierenmarks
- Gleichzeitiger Gabe von MAO-Hemmern gegen Depressionen