Was ist Bisoprolol?
Bisoprolol enthält den Wirkstoff Bisoprololfumarat, der zu einer Klasse von Medikamenten gehört, die Betablocker genannt werden. Er verlangsamt die Herzfrequenz und reduziert die Arbeitsbelastung des Herzens, was zur Bewältigung der Krankheit beiträgt:
- Hoher Blutdruck (Hypertonie).
- Angina pectoris, eine Erkrankung, bei der der Herzmuskel nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird, was oft zu Brustschmerzen bei körperlicher Anstrengung führt.
Wie wirkt Bisoprolol?
Bisoprolol blockiert bestimmte Rezeptoren im Herzen und reduziert so die Wirkung von Stresshormonen wie Adrenalin. Dies führt zu einem langsameren, regelmässigeren Herzschlag und einem niedrigeren Blutdruck, wodurch die Angina pectoris-Symptome gelindert und das Herz geschützt wird.
Aufgrund der Bisoprolol-Erfahrungen und seiner Wirkung auf Stresshormone wurde von einem Off-Label-Einsatz des Medikaments berichtet (es fehlen noch Beweise!):
- Bisoprolol ist zwar nicht speziell gegen innere Unruhe zugelassen, aber seine beruhigende Wirkung auf die Herzfrequenz kann bei manchen Menschen indirekt dazu beitragen, die Symptome angstbedingter Unruhe zu lindern
- Wegen des gleichen Wirkmechanismus wird Bisoprolol manchmal auch bei Panikattacken verschrieben. Es gibt jedoch keine überzeugenden Beweise dafür, dass Betablocker Menschen mit sozialer Phobie oder Panikstörung helfen.
Der Bisoprolol-Wirkeintritt
Die Bisoprolol-Wirkung setzt in der Regel innerhalb weniger Stunden nach der Einnahme der ersten Dosis ein und entfaltet ihre volle Wirkung erst nach einigen Tagen konsequenter Einnahme.
Dauer der Bisoprolol Wirkung
Bisoprolol wird einmal täglich eingenommen, um den Blutdruck und die Angina-Symptome rund um die Uhr zu kontrollieren.
Wie nimmt man Bisoprolol gegen Bluthochdruck ein?
Bisoprolol-Tabletten werden einmal täglich oral eingenommen, vorzugsweise morgens, mit oder ohne Nahrung.
- Bei den meisten Erwachsenen beträgt die Anfangsdosis von Bisoprolol 5 mg täglich, die je nach Ansprechen auf eine typische Dosis von 10 mg angepasst werden kann.
- Die Bisoprolol-Tageshöchstdosis beträgt 20 mg pro Tag.
- Patienten mit Nieren- oder Leberproblemen benötigen möglicherweise eine niedrigere Anfangsdosis, die vom/von der Arzt/Ärztin festgelegt wird.
Man nimmt die Tablette jeden Tag zur gleichen Zeit ein, um den Blutspiegel des Medikaments stabil zu halten
Man sollte sich immer an die Bisoprolol Dosierung halten, die einem verschrieben wurde. Eine Überdosierung von Bisoprolol kann zu schwerwiegenden Symptomen wie gefährlich niedriger Herzfrequenz, starkem Blutdruckabfall, Schwindel, Ohnmacht oder sogar Herzstillstand führen und erfordert sofortige ärztliche Hilfe.
Bisoprolol kann gefährlich sein, wenn es unsachgemäss angewendet wird, z.B. wenn es kontraindiziert ist oder wenn es plötzlich und ohne ärztliche Aufsicht abgesetzt wird.
Wer sollte Bisoprolol nicht einnehmen?
Man sollte Bisoprolol nicht einnehmen, wenn man:
- auf Bisoprolol oder einen seiner Inhaltsstoffe allergisch ist.
- schweres Asthma oder eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hat.
- an bestimmten Herzkrankheiten wie Herzblockierung oder Bradykardie (sehr langsame Herzfrequenz) leidet.
- schwere Kreislaufprobleme oder das Raynaud-Phänomen hat.
- einen Tumor der Nebenniere (Phäochromozytom) hat, der unbehandelt ist.
Der/Die persönliche Arzt/Ärztin ist zu konsultieren, wenn man sich nicht sicher ist, ob das Medikament für einen geeignet ist.
Was sollte man bei der Einnahme von Bisoprolol beachten?
- Es ist der Arzt oder die Ärztin zu konsultieren, wenn man an Diabetes leidet, da Bisoprolol Anzeichen einer Unterzuckerung verschleiern kann.
- Ein abruptes Bisoprolol-Absetzen ist zu vermeiden, da dies zu einem Rückfall in den Bluthochdruck führen oder die Herzerkrankung verschlechtern kann.
- Während der Einnahme von Bisoprolol sollte der Konsum von Alkohol eingeschränkt werden, da er Schwindel oder andere Bisoprolol-Nebenwirkungen verstärken kann.
Schwangerschaft und Stillen
- Bisoprolol sollte während der Schwangerschaft nur auf ärztliche Anweisung hin verwendet werden, da seine Sicherheit noch nicht vollständig geklärt ist.
- Das Stillen während der Einnahme von Bisoprolol wird nicht empfohlen. Ggf. sind alternative Behandlungen mit dem/der Arzt/Ärztin zu besprechen.
Verwendung mit anderen Medikamenten
Der/Die Arzt/Ärztin ist über alle Medikamente zu informieren, die man einnimmt, insbesondere:
- Kalziumkanalblocker (z. B. Verapamil, Diltiazem).
- Insulin oder orale Diabetes-Medikamente.
- Medikamente gegen Asthma oder COPD.
- Antiarrhythmika (z. B. Amiodaron, Quinidin).
Was sind die möglichen Bisoprolol-Nebenwirkungen?
Wie alle Medikamente kann auch Bisoprolol Nebenwirkungen haben, die jedoch nicht bei jedem auftreten. Häufige Nebenwirkungen sind:
- Müdigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen, besonders zu Beginn der Behandlung.
- Übelkeit, Erbrechen oder Diarrhöe.
- Kalte oder gefühllose Extremitäten, wie Finger und Zehen.
Zu den seltenen, aber schwerwiegenden Nebenwirkungen gehören allergische Reaktionen, eine starke Verlangsamung der Herzfrequenz oder eine Verschlimmerung der Asthmasymptome. Man sollte sofort eine/n Arzt/Ärztin aufsuchen, wenn man Atembeschwerden, Schmerzen in der Brust oder Schwellungen im Gesicht, an den Lippen oder im Rachen hat.
Bisoprolol kann bei manchen Menschen Schlafstörungen wie Einschlafstörungen oder lebhafte Träume als Nebenwirkung hervorrufen, obwohl diese Effekte im Allgemeinen selten sind. Ausserdem zeigte eine aktuelle Studie, dass die Einnahme von Bisoprolol im Vergleich zu anderen Betablockern mit dem geringsten Risiko für Schlaflosigkeit bei älteren Patienten verbunden war.
Wie sollte Bisoprolol gelagert werden?
- Ausserhalb der Reichweite von Kindern.
- In der Originalverpackung, um das Medikament vor Feuchtigkeit und Licht zu schützen.
- Nicht über 25°C.
- Es sollte nicht nach dem auf der Verpackung aufgedruckten Verfallsdatum verwendet werden.
Ist Bisoprolol in der Schweiz rezeptfrei erhältlich?
Nein, Bisoprolol ist in der Schweiz ein rezeptpflichtiges Medikament. Um eine sichere und angemessene Anwendung unter ärztlicher Aufsicht zu gewährleisten, ist ein gültiges Rezept erforderlich.
Vorsichtsmassnahmen bei der Behandlung von Bluthochdruck
Die Behandlung von Bluthochdruck ist ein differenzierter Prozess, der von den individuellen Umständen abhängt. In den aktuellen Empfehlungen wird häufig empfohlen, die Behandlung mit zwei Medikamenten zu beginnen, insbesondere bei Patienten mit höheren Blutdruckwerten. Die Herangehensweise hängt vom Schweregrad der Hypertonie ab. So erfordert die Behandlung eines Blutdrucks von 140/100 eine andere Strategie als die Behandlung von Blutdruckwerten über 180/110, die auf eine dringende medizinische Situation hinweisen könnten, wenn Symptome vorhanden sind. Es ist wichtig, dass man sich an eine/n Arzt/Ärztin wendet, um die beste Behandlung für den persönlichen Zustand zu finden, einschliesslich der Verschreibung von Bisoprolol gegen Bluthochdruck.