Bluthochdruck Ursachen
Welche Ursachen für Bluthochdruck gibt es?
Die Ursachen für Bluthochdruck variieren zwischen den Patienten und können schwer zu ermitteln sein. Verengte, versteifte oder verstopfte Arterien sind ein möglicher Grund für einen erhöhten Blutdruck. Bei mehr als 90 % der Patienten ist es sehr schwierig, eine eindeutige Ursache für den Bluthochdruck zu ermitteln. Allerdings sind viele Ärzte der Ansicht, dass meist verschiedene Probleme gleichzeitig vorliegen.
- Hoher Blutdruck entsteht z. B. wenn die Blutgefäße durch die das Blut fließt weniger elastisch und enger sind
- Dauerhaft stark erhöhter Blutdruck ist ein ernstzunehmendes Problem, das zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann.
- 90 bis 95% der Fälle von Bluthochdruck werden durch folgende Faktoren mitverursacht. Lebensstil, Ernährung, Alter, Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und genetische Disposition.
Da die Ursachen für hohen Blutdruck häufig schwer zu ermitteln sind und die Gründe zwischen Patienten stark variieren, ist eine gründliche medizinische Untersuchung unerlässlich. [i]
Der Vorteil für Patienten, die sich bereits in Behandlung ihres Blutdrucks befinden, ist dass das Online Bestellen von Medikamenten im Internet schon jetzt möglich ist.
Was verursacht hohen Blutdruck?
Der Blutdruck ist der messbare Druck des Blutes in den Arterien bei deren jeweiligem Widerstand, während es vom Herzen durch den Körper gepumpt wird.
Hoher bzw. erhöhter Blutdruck kann dann z. B. dann entstehen, wenn die Arterien weniger flexible oder verkalkte sind und sie so gegenüber dem Herzen als Blutpumpe einen erhöhten Widerstand bieten. In einer solchen Situation muss das Herz stärker arbeiten, um das Blut durch den Körper zu pumpen.
Die Entstehung eines gefäßbedingten Bluthochdrucks dauert oft viele Jahre und verursacht am Anfang meist keine Symptome. Oft wird der hohe Blutdruck erst bei einer medizinischen Untersuchung festgestellt. In Extremfällen wird er erst bei Symptomen wie z. B. einer erektiler Dysfunktion oder sogar nach einem Herzinfarkt oder Schlaganfall entdeckt.
Mit zunehmendem Alter werden die Arterien steifer und weniger flexibel, sodass ein Anstieg des Blutdrucks im Laufe des Lebens normal ist. Optimal wäre ein Blutdruckwert um 120 zu 70 mmHg. 140 zu 90 mmHg ist die Grenze, ab der Experten von Bluthochdruck sprechen. Liegen die Werte dauerhaft darüber, steigt das Risiko für Folgeschäden deutlich.
Die Diagnose des Bluthochdrucks ist ein schneller und einfacher Vorgang, der vom Hausarzt durchgeführt wird. [ii]
Primäre Hypertonie
Unter primärer (oder ehemals essenzieller) Hypertonie verstehen Fachleute einen dauerhaft hohen Blutdruck ohne erkennbare Ursache. Die primäre Hypertonie macht zwischen 85 und 95 Prozent aller Hypertonie-Fälle aus.
Es wird davon ausgegangen, dass eine Reihe von Faktoren zu dieser Hypertonie weiter negativ beeinflussen
Diese Faktoren umfassen:
- Lebensstil: körperliche Betätigung, (besonders salzige) Ernährung
- Rauchen
- Stress
- Übergewicht
- Alter
- Geschlecht – (Männer sind stärker gefährdet als Frauen)
- ethnische Zugehörigkeit
- genetische Faktoren
Die primäre Hypertonie entwickelt sich langsam über Jahre hinweg, weshalb sie die meiste Zeit symptomlos bleibt und erst bei einer Routineuntersuchung auffällt oder wenn sie einen Herzinfarkt, einen Schlaganfall oder eine andere Erkrankung auslöst.[iii,iv]
Endokrine (sekundäre) Hypertonie
Arterielle-, endokrine-, oder sekundäre Hypertonie ist die Bezeichnung für zu hohen Blutdruck, der durch eine Grunderkrankung verursacht wird.
Mögliche Ursachen für eine arterielle Hypertonie sind:
- Gefäßleiden inklusive Verkalkung der Hauptschlagader (Aorta)
- Erkrankungen der Nieren (Verkalkung der Nierenschlagader, entzündliche Nierenerkrankungen)
- Hormonstörungen (Schilddrüsenüberfunktion, Morbus Cushing, etc.)
- Einfluss von Medikamenten
- Schwangerschaft
- hoher Cholesterinspiegel
- Diabetes
- Nierenerkrankungen
Viele der oben genannten Ursachen für sekundären Bluthochdruck sind vorübergehend und / oder heilbar.
Einige Medikamente und Drogen können Grund für sekundären Bluthochdruck sein. Zu diesen weniger bekannten Ursachen für sekundären Bluthochdruck gehören unter anderem Medikamente wie Antidepressiva, Kokain, Amphetamine, NSAID (nichtsteroidale Antiphlogistika wie Aspirin oder Ibuprofen in hohen Mengen).[v]
Andere Formen des Bluthochdrucks
Die systolische Hypertonie
Isolierte systolische Hypertonie ist eine Form der Hypertonie. Sie tritt auf, wenn nur die erste Zahl des Blutdrucks erhöht ist, zum Beispiel 140 mmHg in 140/80 mmHg. Diese Zahl steht für den systolischen Blutdruck (wenn Blut in die Gefäße gepumpt wird) im Gegensatz zum diastolischen Blutdruck (die zweite Zahl, wenn das Herz ruht).
Die Häufigkeit der isolierten systolischen Hypertonie (ISH) nimmt in der zweiten Lebenshälfte zu und ist eine der häufigsten Hypertonieformen mit einem Aufkommen von über 75% unter den über 70-Jährigen.
Diese Form verursacht nur dann hohen Blutdruck, wenn das Herz Blut pumpt. Danach normalisiert sich der Blutdruck wieder. Dies führt zu einer enormen chronischen Blutdruckdifferenz, welche die Arterien stark belastet.
Ursachen der isolierten systolischen Hypertonie (ISH) sind fortgeschrittenes Alter, Anämie (Mangel an roten Blutkörperchen), Erkrankungen der Schilddrüse und Herzerkrankungen.[vi]
Die Weißkittel-Hypertonie
Die Form der “Weißkittel-Hypertonie ist weniger schwerwiegend im Vergleich zu den anderen Formen. Die Weißkittel-Hypertonie bezeichnet die Messung hoher Blutdruckwerte in Gegenwart einer medizinischen Fachperson, des Pflegepersonals und generell in medizinischen Einrichtungen. Auch der Puls kann beschleunigt sein. Die Werte sind, im Gegensatz zur Selbstmessung zuhause oder der ambulanten Messung, erhöht.
Die Weißkittel-Hypertonie ist ein Phänomen, das bei bis zu 15% der Patienten beobachtet wird. Selten wird auch das Gegenteil festgestellt. Bei der sogenannten „maskierten Hypertonie“ wird ein erhöhter Blutdruck umgekehrt nur außerhalb der Praxis gemessen.
Fehldiagnosen sind nicht selten. Bei der Messung im Krankenhaus oder beim Arzt sollte der Patient so entspannt wie möglich sein. Häufig wird den Patienten empfohlen zuhause selbst Messungen durchzuführen, um die Messwerte, mit denen einer stressfreien Umgebung, zu vergleichen.[v]
Risikofaktoren für hohen Blutdruck
Lebensstilbedingte Risikofaktoren:
- Rauchen erhöht den Blutdruck und schädigt die Arterien auf lange Sicht
- Bewegungsmangel: Die Arterien verlieren die Fähigkeit, sich an Veränderungen des Blutflusses anzupassen (durch Dehnen oder Verengen), was zu einem Verhärten der Arterien führt.
- Fettleibigkeit: Mit zunehmendem Gewicht benötigt der Körper mehr Blut, um das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. Das hat zur Folge, dass die Arterien schlussendlich viel mehr Blut transportieren müssen, als ursprünglich für den individuellen Körper „vorgesehen“ war.
- Stress kann Schlaganfälle und Herzinfarkte auslösen, da er vorübergehend zu einem starken Blutdruckanstieg führen kann.
- Ungesunde Ernährung: Zu viel Alkohol, Salz, Kaffee sowie zu wenig Kalium und Vitamin D tragen zu einem Anstieg des Blutdrucks bei. Alkoholexzesse schaden darüber hinaus dem Herzen.[vii]
Weitere, nicht lebensstilbedingte, Faktoren:
- Alter: Die natürliche Verhärtung der Arterien steigt proportional zum Alter und lässt somit auch den Blutdruck steigen.
- Familiärer Hintergrund: Hypertonie hat einen genetischen Aspekt, der häufig vererbt wird.
- Ethnische Zugehörigkeit: Einige ethnische Gruppen sind einem höheren Blutdruck Risiko ausgesetzt als andere, z. B. Menschen südasiatischer und afrikanisch - karibischer Herkunft.
Krankheitsbedingte Risikofaktoren:
- Hoher Cholesterinspiegel, der die Blutgefäße verengt
- Diabetes: 30% der Menschen mit Typ-1-Diabetes und 50% der Menschen mit Typ-2-Diabetes entwickeln mit der Zeit einen hohen Blutdruck
- Nierenerkrankungen
Es gibt eine ganze Reihe anderer Krankheiten, die zum Bluthochdruck beitragen können. In der Regel addieren sich Risikofaktoren, d. h. je mehr Risikofaktoren sich bei einem Menschen ansammeln (z. B. bei einem 65-jährigen Übergewichtigen, Raucher mit Diabetes), desto höher ist das Risiko für Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.[vii]
Symptome von Bluthochdruck
Obwohl der Bluthochdruck häufig symptomlos bleibt und bei vielen Betroffenen keine typischen Beschwerden auftreten, klagen Patienten, speziell bei Spitzenwerten, unter anderem über:
- Morgendliche Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Tinnitus
- Müdigkeit / Erschöpfung
- Kurzatmigkeit
- Übelkeit
[iv]
Wie häufig kommt Bluthochdruck in Deutschland vor?
Statistiken zeigen, dass mehr als jeder vierte Erwachsene in Deutschland an Bluthochdruck leidet. Laut WHO sind ungefähr 50% aller Herzinfarkte (47 %) und Schlaganfälle (54 %) auf Bluthochdruck zurückzuführen.[viii]
Etwa ein Drittel aller Erwachsenen in Deutschland, ca. 20 Millionen Menschen, haben laut des Robert-Koch Instituts einen erhöhten Blutdruck. Davon wissen nur etwa vier von fünf Betroffenen von ihrer Erkrankung. Das bedeutet, dass sie dem Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt oder erektiler Dysfunktion ausgesetzt sind, aber aus Unwissenheit diesbezüglich keine Behandlung erhalten können.
Personen, die den Verdacht hegen für Bluthochdruck anfällig zu sein, sollten regelmäßig ihren Blutdruck überprüfen lassen. Das gilt besonders für Personen die aufgrund von anderen Umständen wie Diabetes, Alter über 65 etc. einem höheren Risiko ausgesetzt sind. Hier ist es ratsam, den Blutdruck regelmäßig selbständig zu Hause oder von einem Arzt überprüfen zu lassen. [ix]
Quellen:
[i]: Dr. C. Osthoff, 14.04.2019, “Bluthochdrck: Risiken erkennen, Blutdruckwerte senken” https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/herz-kreislauf-erkrankungen/bluthochdruck-risiken-erkennen-blutdruckwerte-senken-735399.html
[ii]: Blood Pressure UK, Wolfson Institute, “Hoher Blutdruck - Informationen zum Gesundheitsproblem” https://www.bloodpressureuk.org/media/bpuk/docs/German.pdf
[iii]: NDR, “Bluthochdruck bleibt oft unentdeckt”, 07.03.2022 https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Bluthochdruck-erkennen-und-behandeln,bluthochdruck144.html
[iv]: B. Welsch, Gelbe Liste, Hypertonie (Bluthochdruck), 03.12.2018 https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/hypertonie-bluthochdruck
[v]: G.P. Armstrong, MD, Waitemata District Health Board and Waitemata Cardiology, Auckland, August 2021, “Trikuspidalklappenstenose” https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/herz-und-gef%C3%A4%C3%9Fkrankheiten/erkrankungen-der-herzklappen/trikuspidalklappenstenose
[vi]: M. Middeke, Pharmazeutische Zeitung, 28.03.2019 “Besondere Formen des Bluthochdrucks” https://www.pharmazeutische-zeitung.de/besondere-formen-des-bluthochdrucks/
[vii]: Dr. C. Osthoff, Apotheken Umschau, 17.04.2019 https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/herz-kreislauf-erkrankungen/bluthochdruck-risiken-erkennen-blutdruckwerte-senken-735399-mehrseiter-3-bluthochdruck-ursachen-risikofaktoren.html
[viii]: Prof. Dr. med. H.J.v. Büdingen, “Schlaganfall - Dimensionen und Fakten”, Schlaganfall Begleitung, 17.05.2022 https://schlaganfallbegleitung.de/wissen/schlaganfall-dimension
[ix]: C. Schoppe, “Bluthochdruck”, Techniker Krankenkasse, 26.03.2020 https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/herz-kreislauf-erkrankungen/bluthochdruck-2015754?tkcm=ab
Medizinisch geprüft von:
Dr. Marcus Horstmann, geboren in Hannover, studierte Medizin in Berlin und absolvierte anschließend die Facharztausbildung für Urologie und Allgemeinchirurgie. Durch seine Tätigkeit als Abteilungsleiter in verschiedenen Krankenhäusern sammelte er 17 Jahre lang viel Erfahrung. Seine urologisch-chirurgischen Fähigkeiten schließen unter anderem Roboterchirurgie, Begradigung von Penisabweichungen oder die Implantation künstlicher Schließmuskel mit ein.
Letzte Aktualisierung am 25.07.2022