PDE-5-Hemmer gegen Erektionsprobleme: Wirkung, Einnahme & Risiken
Seit etwa 20 Jahren stehen zur Behandlung der erektilen Dysfunktion (ED) sogenannte PDE-5-Hemmer zur Verfügung. Die berühmte blaue Pille von Pfizer, die oft synonym für alle Arten von Potenzmitteln verwendet wird, stellt jedoch nur einen Wirkstoff aus der Gruppe der Phosphodiesterase-5-Hemmer dar. In diesem Beitrag erklären wir, welche anderen Wirkstoffe zur Verfügung stehen und wie sie sich voneinander unterscheiden, wie sie gegen erektile Dysfunktion wirken, wie man sie kaufen kann und ob es sogar eine natürliche Version davon gibt.
Wie funktionieren PDE-5 Inhibitoren?
Der Wirkmechanismus von PDE-5-Hemmern basiert auf der Hemmung des Enzyms Phosphodiesterase-5 (PDE-5). Bei sexueller Stimulation sendet das Gehirn Signale an die Blutgefäße im Penis. In den glatten Muskelzellen der Blutgefäße wird der Botenstoff “zyklisches Guanosinmonophosphat (cGMP)” freigesetzt, welcher dazu führt, dass sich die Gefäßmuskulatur entspannt und mehr Blut in die Schwellkörper des Penis strömen kann. Dies führt zur Versteifung des Penis.
Das Enzym PDE-5 ist für den Abbau von cGMP verantwortlich, was wiederum zur Erschlaffung des Penis führt. PDE-5-Hemmer blockieren dieses Enzym und verhindern somit den Abbau von cGMP. Durch die erhöhte Konzentration von cGMP in den Blutgefäßen bleibt die Muskulatur entspannt, sodass mehr Blut in die Schwellkörper gelangen kann. Dies ermöglicht leichter eine Erektion und trägt dazu bei, dass sie länger anhält.
Obwohl durch die Einnahme die Durchblutung des Penis gefördert und damit die Erektionsfähigkeit verbessert wird, wirken sie nicht ohne sexuelle Stimulation. Die Medikamente beeinflussen nicht das sexuelle Verlangen oder das Lustempfinden der Patienten, sondern sind lediglich dafür verantwortlich, die Erektionsfähigkeit zu unterstützen, sofern eine sexuelle Stimulation erfolgt. [2]
Die verschiedenen Arten von PDE-5-Hemmern
Alle medizinischen Potenzmittel haben den gleichen Wirkmechanismus, wenn es um die Blockade des Enzyms Phosphodiesterase Typ 5 geht. Sie weisen aber molekulare Unterschiede auf, die zu ihren einzigartigen pharmakokinetischen und pharmakodynamischen Profilen beitragen.
Markenname (Wirkstoff) |
Wirkungseintritt & Wirkungsdauer |
---|---|
Viagra® (Sildenafil) |
Wirkungseintritt: ca. 30–60 Min. Wirkdauer: ca. 4–6 Stunden |
Sildegra® Schmelztabletten (Sildenafil) |
Wirkungseintritt: ca. 30–60 Min. Wirkdauer: ca. 4–6 Stunden |
Cialis® (Tadalafil) |
Wirkungseintritt: ca. 30–60 Min. Wirkdauer: bis zu 36 Stunden |
Cialis Daily® (Tadalafil) |
Tägliche Einnahme Wirkungseintritt: kontinuierlich nach mehreren Tagen Wirkdauer: 24 Stunden |
Levitra® (Vardenafil) |
Wirkungseintritt: ca. 30–60 Min. Wirkdauer: ca. 4–6 Stunden |
Spedra® (Avanafil) |
Wirkungseintritt: bereits nach 15–30 Min. Wirkdauer: ca. 6 Stunden |
Neben den Originalpräparaten der PDE5-Hemmer gibt es eine Vielzahl von Generika, die den gleichen Wirkstoff wie das ursprüngliche Präparat enthalten, aber zu niedrigeren Preisen erhältlich sind. So wird beispielsweise neben dem Markenpräparat Viagra häufig auch das Generikum Sildenafil verwendet und neben Cialis wird aufgrund seines niedrigeren Preises oft das Generikum Tadalafil bevorzugt.
Indikationen für PDE-5-Hemmer: Wann kommen sie zum Einsatz?
PDE-5-Hemmer sind in erster Linie für die Behandlung der erektilen Dysfunktion geeignet. In einigen Fällen können diese Arzneimittel auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden, die nicht auf eine ED zurückzuführen sind, wie z. B. die pulmonale arterielle Hypertonie (PAH, Lungenhochdruck), Symptome des unteren Harntraktes (LUTS) im Zusammenhang mit gutartiger Prostatahyperplasie (BPH) und das Raynaud-Phänomen.
Medikamente gegen die erektile Dysfunktion
PDE-5-Hemmer fördern die Durchblutung im Penis, die für eine Erektion erforderlich ist. Studien zeigen, dass etwa 70–80 % der Männer mit Erektionsstörungen positiv auf PDE-5-Hemmer ansprechen, wobei die Wirksamkeit individuell variiert. Eine sexuelle Stimulation ist jedoch Voraussetzung, da die Mittel die Erektion nicht automatisch auslösen.
[H3] PDE-5-Hemmer: Medikamente bei pulmonaler arterieller Hypertonie
PDE-5-Hemmer werden zur Behandlung der pulmonalen arteriellen Hypertonie (PAH) eingesetzt. Die PAH ist eine Erkrankung, die durch einen erhöhten Blutdruck im Bereich der Lungenarterien gekennzeichnet ist. Durch die Behandlung mit diesen Medikamenten können sich die Blutgefäße in der Lunge erweitern, was den Blutdruck in den Arterien senkt. Dies führt zu einer verringerten Belastung für das Herz. Dies trifft insbesondere auf die rechte Herzkammer zu, welche das Blut in die Lunge pumpt. So können die Symptome einer PAH gelindert werden und das Herz kann effizienter arbeiten.
PDE-5-Hemmer beim Raynaud Phänomen
Morbus Raynaud ist eine Erkrankung, die eine übermäßige Verengung der Blutgefäße in den Händen und Füßen verursacht. Es gibt Untersuchungen, bei denen PDE-5-Hemmer zur Behandlung eingesetzt wurden. Diese Verengung führt zu einer verminderten Durchblutung, was zu Schmerzen, Taubheit und Verfärbungen der betroffenen Extremitäten führen kann.
Durch die Anwendung von PDE-5-Hemmern bei der Therapie werden die Blutgefäße erweitert und die Durchblutung der Hände und Füße verbessert. Dies kann helfen, die Symptome eines Morbus Raynaud zu lindern und den Betroffenen Erleichterung verschaffen. [1]
Andere mögliche Einsatzmöglichkeiten für PDE-5-Hemmer
Eine Form der Wirkung der Medikamente ist das Glätten der Muskulatur, was nicht nur die Erektionsfähigkeit des Penis erhöht, sondern auch an anderer Stelle dem Körper zu Gute kommt. Das ist der Grund, weshalb der Wirkstoff auch bei anderen Erkrankungen angewendet wird. So ermöglicht die Entspannung der glatten Muskelzellen der Arterien, den Blutdruck zu senken und hilft, das Herz bei Angina Pectoris vor Sauerstoffmangel zu schützen.
Vor diesem Hintergrund untersuchen Ärzte und Wissenschaftler den Einsatz von PDE-5-Hemmern bei unterschiedlichen Arten von Durchblutungsstörungen, um so vielleicht neue Anwendungsgebiete für den Menschen zu erschließen. Präklinische Studien haben vielversprechende Wirkungen bei der Behandlung von Herzinfarkten, Herzhypertrophie, Herzinsuffizienz, Krebs, Kardiotoxizität im Zusammenhang mit Krebsmedikamenten, Diabetes, Duchenne-Muskeldystrophie, Alzheimer und anderen Erkrankungen gezeigt. [2]
Wann sollten Sie diese Medikamente gegen erektile Dysfunktion nicht einnehmen?
Es gibt bestimmte Umstände, unter denen PDE-5 Inhibitoren nicht eingenommen werden sollten. Man unterscheidet dabei zwischen absoluten und relativen Kontraindikationen.
Absolute Kontraindikationen
Absolute Kontraindikationen sind Umstände, bei denen die Einnahme von PDE-5-Hemmern auf keinen Fall erfolgen sollte. Dazu zählen zum Beispiel:
- Personen, die in den letzten sechs Monaten einen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten haben
- Schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie instabile Angina pectoris, Herzinsuffizienz oder unkontrollierte Herzrhythmusstörungen
- Patienten mit schwereren Augenerkrankungen (z. B. Retinitis pigmentosa) [3]
Relative Kontraindikationen
Relative Kontraindikationen sind Umstände, bei denen die Einnahme von PDE-5-Hemmern nur nach sorgfältiger Abwägung und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen sollte:
- Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems wie koronare Herzkrankheit, Herzmuskelschwäche und Herzrhythmusstörungen
- Leber- oder Nierenfunktionsstörungen, insbesondere bei schweren Fällen
- Andere Erkrankungen oder Zustände, bei denen die körperliche Anstrengung beim Geschlechtsverkehr das Herz überlasten könnte
Bei relativen Kontraindikationen müssen die individuellen Risiken und Voraussetzungen eines Patienten durch den Arzt oder die Ärztin berücksichtigt und gegebenenfalls weitere Untersuchungen durchgeführt werden. Trifft nach eigener Ansicht eine Kontraindikation auf Sie zu, besprechen Sie das mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem Arzt, ob und welche PDE-5-Hemmer-Alternativen für Sie in Frage kommen könnten.
Abschließend ist festzuhalten, dass eine unter Beachtung der Kontraindikationen verordnete PDE-5-Hemmer-Therapien im Allgemeinen abgesehen von einem geringen Absinken des Blutdrucks keine relevanten kardiovaskulären Veränderungen verursacht. [4]
Welche Wechselwirkungen haben PDE-5-Hemmer mit anderen Medikamenten?
Eine der wichtigsten Wechselwirkungen betrifft die Kombination mit Arzneimitteln, die Nitrate als Wirkstoff enthalten. Nitrate werden häufig zur Behandlung von Bluthochdruck oder Herzerkrankungen eingesetzt. Die gleichzeitige Einnahme von PDE-5-Hemmern und nitrathaltigen Medikamenten kann zu einem gefährlichen Blutdruckabfall führen, da beide Arzneimittel die Blutgefäße erweitern und so den Blutdruck senken. In schweren Fällen kann diese Kombination lebensbedrohliche Hypertensive Krisen (Kreislaufkrisen) verursachen. Auch bei der Einnahme von “Poppers”, einer Freizeitdroge, die eine Nitratverbindung enthält, entsteht bei der gleichzeitigen Einnahme von PDE-5-Hemmern ein ähnliches Risiko für Wechselwirkungen.
Ein weiterer Wirkstoff, der Wechselwirkungen mit PDE-5-Hemmern haben kann, ist Riociguat. Riociguat wird normalerweise zur Behandlung von Lungenhochdruck eingesetzt. Die Kombination mit Medikamenten, die Riociguat enthalten, kann ebenfalls zu einem starken Blutdruckabfall führen und sollte daher vermieden werden.
Darüber hinaus können bestimmte Medikamente, die den Abbau von PDE-5-Hemmern im Körper verlangsamen, die Wirkung des Arzneimittels beeinflussen. Beispiele für solche Wirkstoffe sind Ketoconazol (ein Antimykotikum zur Behandlung von Pilzinfektionen), Ritonavir und Atazanavir (beides antivirale Wirkstoffe zur Behandlung von HIV) und Clarithromycin (ein Antibiotikum zur Behandlung bakterieller Infektionen). Die Wirkung der PDE-5-Hemmer kann somit verstärkt und deren Nebenwirkungen erhöht werden. [5]
Mit welchen Nebenwirkungen von PDE-5-Hemmer ist zu rechnen?
PDE-5-Hemmer sind im Allgemeinen gut verträglich, können aber einige unerwünschte Wirkungen haben, die in der Regel vorübergehen:
- Kopfschmerzen: Kopfschmerzen sind eine häufige Nebenwirkung, da PDE-5-Hemmer die Blutgefäße erweitern, was zu einem erhöhten Blutfluss führt.
- Gesichtsrötung (Flush): Die Erweiterung der Blutgefäße kann auch zu einer Rötung des Gesichts führen, die meist vorübergehend ist.
- Verdauungsstörungen: Einige Anwender berichten von Verdauungsbeschwerden wie Sodbrennen oder Magenschmerzen.
- Verstopfte Nase: Durch die Erweiterung der Blutgefäße in der Nasenschleimhaut kann es zu einer verstopften Nase kommen.
- Schwindel: In einigen Fällen kann die Einnahme von PDE-5-Hemmern zu Schwindel führen, insbesondere beim schnellen Aufstehen.
- Muskelschmerzen und Rückenschmerzen: Diese Nebenwirkungen treten seltener auf und sind meist mild.
- Sehstörungen: Einige Anwender berichten von vorübergehenden Veränderungen der Farbwahrnehmung, verschwommenem Sehen oder erhöhter Lichtempfindlichkeit. [5]
Seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen von Phosphodiesterase-5-Hemmern
Wenn Sie eines der folgenden Symptome bemerken, sollten Sie sofort ärztliche Hilfe aufsuchen:
- Anhaltende oder schmerzhafte Erektion (Priapismus): Eine Erektion, die schmerzhaft ist oder/ und länger als vier Stunden anhält, kann auf einen Priapismus, einer ungewollten Dauererektion, hindeuten. Unbehandelt kann dies zu dauerhaften Schäden am Penis führen.
- Plötzlicher Hörverlust: In seltenen Fällen kann die Einnahme zu einem plötzlichen Hörverlust führen. Dies kann sich in Form von Tinnitus (Klingeln/ Peifen/ Piepsen in den Ohren), Schwindel oder beidseitigem Hörverlust äußern.
- Plötzlicher Sehverlust: Ein plötzlicher Verlust der Sehkraft in einem oder beiden Augen kann auf eine schwerwiegende Augenerkrankung namens Non-Arteritic Anterior Ischemic Optic Neuropathy (NAION) hinweisen. Wenn Sie plötzlich Probleme mit Ihrem Sehvermögen bemerken, suchen Sie sofort medizinische Unterstützung auf.
- Schwere allergische Reaktionen: In seltenen Fällen können PDE-5-Hemmer eine schwere allergische Reaktion auslösen. Anzeichen dafür sind: Ausschlag, Juckreiz, Schwellungen im Gesicht, Zunge oder Hals, Atembeschwerden oder Schluckbeschwerden.
- Herzprobleme: In sehr seltenen Fällen können Herzprobleme wie Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder ein Schlaganfall auftreten. Symptome dafür können Brustschmerzen, Atemnot, Schwindel, Schwäche oder Ohnmacht sein.
Suchen Sie in einem dieser Fälle sofort ärztliche Hilfe auf und informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auch über alle Medikamente und Wirkstoffe, die Sie einnehmen, um mögliche Wechselwirkungen zu vermeiden. [5]
Empfohlene Dosierungen von PDE-5-Hemmern bei Erektionsproblemen
PDE-5-Hemmer wirken nicht automatisch, sondern unterstützen gezielt die natürliche Erektionsfähigkeit – vorausgesetzt, sexuelle Erregung ist vorhanden. Die richtige Dosierung spielt dabei eine zentrale Rolle und sollte individuell auf den Nutzer abgestimmt werden:
- Sildenafil (z. B. Viagra®): Der Klassiker unter den PDE-5-Hemmern. Meist startet man mit 50 mg, eingenommen etwa 30 bis 60 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr. Je nach Wirkung und Verträglichkeit kann die Dosis auf 25 mg reduziert oder auf maximal 100 mg erhöht werden. Nur bei Bedarf einnehmen – höchstens einmal pro Tag.
- Tadalafil (z. B. Cialis®): Bekannt für seine besonders lange Wirkungsdauer. Bei Bedarf werden in der Regel 10 mg empfohlen, rund 30 Minuten vor dem Sex. Die Dosis kann auf 5 mg gesenkt oder auf 20 mg gesteigert werden. Für eine tägliche Anwendung – z. B. bei häufiger sexueller Aktivität – sind 2,5 mg bis 5 mg pro Tag üblich (Cialis Daily®), unabhängig vom Timing.
- Vardenafil (z. B. Levitra®): Vergleichbar mit Sildenafil, aber etwas verträglicher bei manchen Patienten. Die empfohlene Startdosis liegt bei 10 mg, etwa eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr. Anpassungen auf 5 mg oder 20 mg sind möglich.
- Avanafil (Spedra®): Der „Schnellstarter“ unter den PDE-5-Hemmern. Bereits 15 bis 30 Minuten nach Einnahme (meist 100 mg) kann die Wirkung einsetzen. Die Dosis lässt sich auf 50 mg oder 200 mg anpassen.
Wenn die anfänglich verschriebene Dosierung des PDE5-Hemmers bei einem Mann nicht auf Anhieb wirkt, empfehlen Ärzte, die gleiche Dosis mehrmals weiter zu verwenden, um die Wirksamkeit und die Notwendigkeit einer Anpassung zu überprüfen [6].
Sind Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel eine Alternative zu PDE-5-Hemmern?
Nach heutigem Wissensstand gibt es keine Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel, die als natürliche PDE-5-Hemmer oder Viagra-Ersatz wirken. Dazu gehört auch eine Reihe von Analysen von vermeintlich rein pflanzlichen Mitteln vor, denen nachweislich synthetische PDE-5-Hemmer illegal beigemischt wurden. [7]
Eine Erektion kann aber gefördert werden, indem dem Körper genug Stickstoffmonoxid zur Verfügung gestellt wird. Zu L- Arginin existieren hierzu wissenschaftliche Nachweise. Bei L-Arginin handelt es sich um eine Aminosäure, die als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich ist und die Produktion von Stickstoffmonoxid im Körper fördert. [8] Auch für die Vorstufe von L-Arginin, das L-Citrulin fördert die Produktion von Stickstoffmonoxid [9]
Die Wirksamkeit von L-Arginin bzw. L-Citrullin ist jedoch nicht annähernd vergleichbar mit der Wirksamkeit von PDE-5 Hemmern und kann daher nicht als gleichwertiger Ersatz gelten.
Sind PDE-5-Hemmer rezeptfrei erhältlich?
In der Schweiz sind PDE-5-Hemmer in allen Dosierungen verschreibungspflichtig. Das bedeutet, dass ein Arzt oder eine Ärztin die Einnahme dieser Medikamente aufgrund einer diagnostizierten erektilen Dysfunktion oder einer anderen zugelassenen Indikation verschreiben und ein Rezept ausstellen muss. Daher ist es nicht möglich, Viagra & Co. zu kaufen, ohne ein ärztliches Rezept vorzulegen.
Wie wirken sich die PDE-5-Hemmer auf die Beziehung aus?
Es mag seltsam klingen, wenn man es so ausdrückt. Jedoch wirken unsere Helden nicht nur, indem sie die Erektion des Mannes verbessern, sondern auch als Beziehungsretter. Erektionsstörungen beim Partner können in einer Beziehung eine Herausforderung darstellen, da sie bei beiden Partnern zu Gefühlen der Unzulänglichkeit, Frustration oder sogar Selbstvorwürfen führen können.
Offene Kommunikation und Verständnis sind entscheidend, um diese emotionalen Hürden zu überwinden. PDE-5-Hemmer stellen für viele Männer mit ED eine vielversprechende und hoch wirksame Behandlungsoption dar. Sie führen häufig zu einer Verbesserung der sexuellen Funktion und zu mehr Intimität in der Beziehung. Indem sie das Problem gemeinsam angehen, können Paare die Vorteile erkunden und die Behandlung auf ihre individuellen Bedürfnisse abstimmen. Dieser kooperative Ansatz fördert nicht nur eine stärkere partnerschaftliche Bindung, sondern ermöglicht auch, gemeinsam Lust zurückzugewinnen.
Fazit
Ob gelegentliche Unterstützung oder dauerhafte Lösung – PDE-5-Hemmer bieten vielen Männern eine effektive Hilfe bei Erektionsproblemen. Wichtig ist: Die richtige Dosis, realistische Erwartungen und ärztliche Begleitung machen den Unterschied. Wer gut informiert ist, trifft die bessere Wahl.
Lesen Sie mehr:
- Erektionsstörung durch Medikamente
- Pink Viagra: Evidenz, Wirksamkeit und Risiken
- Levitra vs.Viagra
- Cialis vs. Viagra
Quellen:
[1] Distler, M. et al: Evidenzbasierte Therapie des Raynaud-Syndroms. Zeitschrift für Rheumatologie (2006) https://doc.rero.ch/record/316017/files/393_2006_Article_68.pdf
[2] Samidurai, A. et al: Beyond Erectile Dysfunction: cGMP-Specific Phosphodiesterase 5 Inhibitors for Other Clinical Disorders. Annual Review of Pharmacology and Toxicology (2022) https://www.annualreviews.org/doi/pdf/10.1146/annurev-pharmtox-040122-034745
[3] Interview: Das wirksamste Arzneimittel bei erektiler Dysfunktion. DAZ (2004) https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2004/daz-4-2004/uid-11315
[4] Schmid, P.: "Erektile Dysfunktion Phosphodiesterase-5-Hemmer und KHK - die Sicht des Kardiologen" Journal für Urologie und Urogynäkologie (2004) https://www.kup.at/kup/pdf/4371.pdf
[5] Maucher, V.: PDE-5-Hemmer (2022) https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/pde-5-hemmer
[6] Kim, E. D. at al: Erectile Dysfunction Medication. Medscape (2022). https://emedicine.medscape.com/article/444220-medication#2
[7] Nguyen, T. O. et al: Rapid Screening and Quantitative Determination of Illegal Phosphodiesterase Type 5 Inhibitors (PDE-5i) in Herbal Dietary Supplements. Journal of Analytical Methods in Chemistry (2021) https://downloads.hindawi.com/journals/jamc/2021/5579500.pdf
[8] Rhim HC, Kim MS, Park YJ, et al. The Potential Role of Arginine Supplements on Erectile Dysfunction: A Systemic Review and Meta-Analysis [published correction appears in J Sex Med. 2020 Mar;17(3):560. doi: 10.1016/j.jsxm.2020.01.021.]. J Sex Med. 2019;16(2):223-234. doi:10.1016/j.jsxm.2018.12.002
[9] Cormio L, De Siati M, Lorusso F, et al. Oral L-citrulline supplementation improves erection hardness in men with mild erectile dysfunction. Urology. 2011;77(1):119-122. doi:10.1016/j.urology.2010.08.028