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Vorbeugung von Blasenentzündungen bei Frauen

Eine junge Frau mit entzündeten Harnwegen

Krankheitsübersicht in Kürze

Name 

Harnwegsinfektion, Blasenentzündung, Harnröhrenentzündung, Cystitis, Urethritis 

Häufigkeit

Häufig bei Frauen, etwa 50-60% aller Frauen erleben mindestens eine Harnwegsinfektion in ihrem Leben 

Symptome

Brennen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang, trüber oder stark riechender Urin, Unterleibsschmerzen 

Ursachen

Eindringen von Bakterien in die Harnwege, insbesondere Escherichia coli 

Diagnose

Urintests, körperliche Untersuchung, gegebenenfalls Ultraschall oder CT 

Behandlung einer Blasenentzündung 

Antibiotika, Schmerzlinderung, Flüssigkeitszufuhr 

Vorbeugung einer Blasenentzündung

Harnblasenentleerung nach Geschlechtsverkehr, Aufbau gesunder Vaginalflora, Einsatz von Cranberry-Produkten, Probiotika, D-Mannose und Immunstimulation 

Ursachen von Harnwegsinfektionen bei Frauen

Harnwegsinfektionen können durch eine Vielzahl von Faktoren begünstigt werden, die das Eindringen und die Vermehrung von Bakterien im Harntrakt erleichtern. Anatomische Besonderheiten, hormonelle Schwankungen, das Sexualverhalten und bestimmte Verhütungsmittel spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die häufigste Ursache für eine Blasenentzündung ist eine bakterielle Infektion, typischerweise durch Escherichia coli (E. coli) Bakterien, die natürlicherweise im Darm vorkommen.

Anatomische Faktoren

  1. Die Nähe der Harnöffnung zum Anus kann eine Ursache für eine Blasenentzündung sein. Bei Frauen liegt die Harnröhre nahe am Anus und ist zudem mit einer durchschnittlichen Länge von nur 4 cm relativ kurz. Darmbakterien, insbesondere E. coli, können so leicht in den Harntrakt gelangen, sich dort vermehren und eine Entzündung auslösen. 


  1. Der Harnabfluss ist behindert:

a) Während der Schwangerschaft übt die wachsende Gebärmutter Druck auf die Blase aus und kann den Harnfluss behindern.

b) Eine Blasen- oder Gebärmuttersenkung blockiert die Harnröhre, was den Urinabfluss erschwert und das Risiko einer Harnwegsinfektion erhöht.


  1. Die äußeren und inneren Schamlippen haben eine wesentliche Funktion bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Scheidenmilieus. Sie schließen die Vagina im nicht erregten Zustand ab und schützen sie so vor äußeren Einflüssen. Sie halten die Vagina feucht, was für die natürliche Flora wichtig ist. Diese Feuchtigkeit kann jedoch auch ein Milieu schaffen, in dem eindringende Bakterien gedeihen und Harnwegsinfektionen verursachen können.

Hormonelle Einflüsse

Hormonelle Veränderungen können eine Rolle bei der Entwicklung von Blasenentzündungen spielen. Es ist wichtig, diese Zusammenhänge zu beachten und geeignete präventive Maßnahmen zu ergreifen, um das Risiko für wiederkehrende Blasenentzündungen zu verringern.

Östrogen

Östrogen regt die Scheidenzellen zur Produktion von Glykogen an, das von den Laktobazillen zu Milchsäure verstoffwechselt wird. So entsteht ein gesundes, saures Scheidenmilieu, das das Wachstum schädlicher Bakterien hemmt. Sinkt der Östrogenspiegel, haben die guten Bakterien zu wenig Nahrung, ihre Zahl nimmt ab und der pH-Wert in der Scheide kann ansteigen. Die Abwehr schädlicher Bakterien wird dadurch geschwächt und das Risiko für Harnwegsinfektionen steigt.


Kurz vor, während und unmittelbar nach der Menstruation sinkt der Östrogenspiegel bei ovulierenden Frauen natürlicherweise ab, was sie in dieser Zeit anfälliger für Blasenentzündungen macht. 


Mit Beginn der Menopause sinkt bei Frauen der Östrogenspiegel dauerhaft ab, was zu den beschriebenen Veränderungen führen kann. Zudem wird das Scheidengewebe durch den anhaltenden Östrogenmangel dünner und trockener, was das Risiko für Harnwegsinfektionen weiter erhöht, da die körperliche Barriere gegen Bakterien geschwächt wird. Daher sind Frauen im fortgeschrittenen Alter besonders häufig von einer Blasenentzündung betroffen. [1]

Progesteron

In der Schwangerschaft kann der erhöhte Spiegel des Hormons Progesteron dazu führen, dass sich die Muskulatur der Harnwege entspannt. Diese Entspannung kann den Harnfluss verlangsamen und zu Harnstauungen führen, die wiederum das Bakterienwachstum begünstigen und das Risiko von Harnwegsinfektionen erhöhen.

Sexuelles Verhalten

Eine junge Frau leidet an Blasenentzündung

Geschlechtsverkehr kann auf vielerlei Art und Weise zum Auslöser von Blasenentzündungen werden [17]:







All das oben Gesagte spricht dafür, einer Blasenentzündung im Zusammenhang mit Geschlechtsverkehr vorzubeugen.

Verwendung bestimmter Verhütungsmittel

Ein Bild von verschiedenen Verhütungsmethoden

Je nach Verhütungsmethode kann sich das Risiko von Harnwegsinfektionen bei Frauen erhöhen:



Falsche Hygienepraktiken

Bestimmte Hygienepraktiken können die Wahrscheinlichkeit von Harnwegsinfektionen erhöhen und als Ursache für eine Blasenentzündung dienen.







Das heißt, dass die richtige Hygiene eine wichtige Rolle bei dem Vorbeugen einer Blasenentzündung spielt.

Wie kann man eine Blasenentzündung verhindern?

Es gibt zahlreiche Strategien zur Prävention von Harnwegsinfektionen, die darauf abzielen, das Risiko einer bakteriellen Besiedlung des Harntrakts zu minimieren. Eine zentrale Rolle spielen dabei Maßnahmen wie adäquates Wasserlassen, gute persönliche Hygiene, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ein bewusster Umgang mit Antibiotika.

Angemessene Flüssigkeitszufuhr und regelmäßiges Wasserlassen

ausreichend

als erste Hilfe bei einer Blasenentzündung. Der menschliche Körper hat eine natürliche Fließrichtung: von den Nieren durch die Harnleiter in die Blase und schließlich durch die Harnröhre, um Abfallstoffe auszuscheiden. Bei ausreichender Flüssigkeitszufuhr wird diese Fließrichtung durch eine regelmäßige Urinproduktion unterstützt. Der dadurch entstehende stetige Fluss hilft, potenziell schädliche Bakterien aus dem Harnsystem zu spülen.


Bei unzureichender Flüssigkeitszufuhr kann die Urinproduktion nachlassen. Dies kann dazu führen, dass der Urin länger in der Blase und der Harnröhre verbleibt und sich Bakterien in diesem ruhigen Milieu vermehren können. Dadurch erhöht sich das Risiko einer Harnwegsinfektion. [2] Ein rauschender Gebirgsbach hat saubereres Wasser als ein stehender Tümpel!

aber nicht übermäßig

Ausreichende Flüssigkeitszufuhr spielt eine wichtige Rolle dabei Harnwegsinfekten vorzubeugen, allerdings kann auch zu viel getrunken werden. Dies ist besonders dann relevant, wenn pflanzliche Mittel oder Medikamente zur Vorbeugung von Blasenentzündung eingenommen werden: Die Wirkstoffe dieser Präparate benötigen eine gewisse Verweildauer in der Blase, um ihre volle Wirkung zu entfalten. Bei übermäßiger Flüssigkeitszufuhr kann es passieren, dass die Wirkstoffe zu schnell ausgeschieden werden, bevor sie ihre Wirkung entfalten können. 

Richtige Reinigung des Genitalbereichs

Um einer Blasenentzündung vorzubeugen, ist eine sorgfältige Pflege des Genitalbereichs notwendig.:

Vagina

Generell ist es wichtig, die Scheide selbst nicht mit chemischen Produkten, einschließlich Reinigungsmitteln, zu behandeln, da diese das natürliche Scheidenmilieu stören können. Die Vagina verfügt über eigene Reinigungsmechanismen, die durch das Gleichgewicht der vaginalen Mikroflora unterstützt werden. Ein einfaches Abspülen des äußeren Bereichs mit Wasser ist in der Regel ausreichend. [2]

Anus

Im Gegensatz dazu kann der Analbereich mit einer milden Seife gereinigt werden. Dies hilft, die Anzahl der Darmbakterien zu reduzieren, die in die Harnröhre gelangen und Infektionen verursachen können. Es ist immer wichtig, von vorne nach hinten zu reinigen, um eine Kontamination der Harnröhre zu vermeiden. Die Reinigung nach dem Schwitzen oder Sport sowie vor und nach dem Geschlechtsverkehr kann ebenfalls dazu beitragen, das Risiko einer Harnwegsinfektion zu verringern. [2]

Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr

Durch Geschlechtsverkehr können Bakterien in die Harnröhre gelangen. Durch Urinieren unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr können diese Bakterien aus der Harnröhre gespült werden, bevor sie sich vermehren und eine Infektion verursachen können. Es ist daher sinnvoll, sich anzugewöhnen, nach dem Geschlechtsverkehr auf die Toilette zu gehen, um einer Blasenentzündung vorzubeugen. Es kann auch hilfreich sein, vor dem Geschlechtsverkehr zu urinieren, um sicherzustellen, dass die Harnwege frei von Bakterien sind. [2]

Vermeidung unnötiger Einnahme von Antibiotika

Antibiotika sind Medikamente, die Bakterien abtöten oder ihr Wachstum hemmen. Sie werden häufig zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, können aber auch nützliche Bakterien im Körper abtöten. Dazu gehören auch die Bakterien, die in der Vagina leben und dazu beitragen, schädliche Bakterien in Schach zu halten. Wenn diese guten Bakterien abgetötet werden, kann es zu einem Ungleichgewicht kommen, in dessen Folge sich schädliche Bakterien und Pilze vermehren und möglicherweise eine Harnwegsinfektion verursachen. Daher sollten Antibiotika nur dann eingenommen werden, wenn eine Ärztin oder ein Arzt dies ausdrücklich empfiehlt. [2]

Therapie der Blasenentzündung

Eine Frau hält einen Blister mit Tabletten zur Behandlung einer Blasenentzündung

Die Behandlung von Harnwegsinfektionen zielt darauf ab, die verursachenden Bakterien zu beseitigen und die damit verbundenen Beschwerden zu lindern. Sie umfasst eine Kombination aus medizinischer Diagnose, Antibiotikatherapie, symptomatischer Behandlung und präventiven Strategien zur Vermeidung von Rückfällen.

Medizinische Beurteilung und Diagnose

Bei Verdacht auf eine Blasenentzündung sollte eine ärztliche Beurteilung und Diagnose erfolgen. Diese beginnt in der Regel mit einer Anamnese, bei der nach den Symptomen und deren Dauer gefragt wird. Typische Symptome sind 



In der Regel wird eine Urinprobe ins Labor geschickt, um die Art der Bakterien zu bestimmen, die die Infektion verursacht haben. Anhand dieser Untersuchung, der so genannten Urinkultur, kann die Ärztin oder der Arzt das wirksamste Antibiotikum zur Behandlung der Blasenentzündung bestimmen. [2]


In einigen Fällen kann es notwendig sein, weitere Untersuchungen durchzuführen, um die Ursache der wiederkehrenden Harnwegsinfektionen festzustellen oder andere mögliche Probleme auszuschließen. Diese Untersuchungen können eine Ultraschalluntersuchung der Blase, eine Blasenspiegelung (bei der eine kleine Optik in die Harnröhre eingeführt wird, um die Blase zu untersuchen) oder eine Urodynamik (Tests zur Messung des Drucks und des Harnflusses) umfassen. [2]

Antibiotika

Die Verwendung von Antibiotika ist eine gängige Behandlungsmethode zur Bekämpfung von Harnwegsinfektionen wie der Blasenentzündung. Antibiotika wirken, indem sie die Bakterien abtöten oder ihr Wachstum hemmen, um die Entzündung zu lindern und die Infektion zu bekämpfen. 

Akuttherapie

Die Antibiotikatherapie ist weiterhin die am häufigsten angewandte Therapie bei Blasenentzündung. Die Wahl des Antibiotikums hängt von der Art der Bakterien ab, die in der Urinkultur gefunden wurden und wirkt in der Regel verlässlich und schnell. 


Es ist wichtig, die Behandlung mit Antibiotika vollständig abzuschließen, auch wenn die Symptome schnell abklingen. Ein vorzeitiger Abbruch der Behandlung kann dazu führen, dass einige Bakterien überleben und eine neue Infektion auslösen oder sogar Resistenzen gegen das Antibiotikum entwickeln können. [2]

Vorbeugung gegen Blasenentzündung

Einige wenige Frauen, die besonders anfällig für wiederkehrende Harnwegsinfektionen sind, nehmen in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder der Ärztin täglich eine minimale Dosis eines Antibiotikums oder eine Dosis unmittelbar nach jedem Geschlechtsverkehr ein, um einer Blasenentzündung nach Sexualverkehr vorzubeugen. [6]


Diese Art der Behandlung stellt eine absolute Ausnahme dar und erfordert eine sorgfältige individuelle Beurteilung und regelmäßige Überwachung. [7]

Maßnahmen zur Schmerzlinderung

Eine Frau leidet unter starken Schmerzen wegen einer Blasenentzündung

Eine Blasenentzündung ist bei der Frau oft mit starken Schmerzen verbunden. Schmerzmittel können deshalb bei der Behandlung hilfreich sein. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) sind eine Gruppe von Arzneimitteln, die häufig zur Linderung von Schmerzen durch Harnwegsinfektionen eingesetzt werden. Spezifischere Medikamente wie Phenazopyridine können ebenfalls zur Linderung von Blasenschmerzen beitragen. [2]

Behandlung der Symptome

Einige allgemeine Maßnahmen können helfen, die Symptome einer Blasenentzündung loszuwerden [18]:






Dauer der Behandlung

Die Dauer der Behandlung einer Blasenentzündung kann sehr unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Sowohl die Schwere der Symptome als auch individuelle Faktoren des Patienten spielen bei der Entscheidung für oder gegen eine Behandlung mit Antibiotika eine Rolle.


In leichten Fällen, in denen die Symptome gut erträglich sind, kann man sich in Absprache mit dem behandelnden Arzt bzw. der Ärztin für eine natürliche Heilung ohne Antibiotika entscheiden und die Blasenentzündung selbst behandeln [2]. In diesen Fällen ist Geduld erforderlich, da der Heilungsprozess oft länger als eine Woche dauern kann und die Symptome nur allmählich nachlassen.


In schwereren Fällen von starker Blasenentzündung oder wenn sich die Symptome nicht bessern, kann eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich sein. Die Behandlungsdauer beträgt meist 3-7 Tage, je nach Blasenentzündungs-Medikament. [8]


Unabhängig vom Schweregrad der Infektion und der gewählten Behandlungsstrategie ist es wichtig, sich von Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt krankschreiben zu lassen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, sich ganz auf Ihre Genesung zu konzentrieren und hilft, wiederkehrenden Infektionen vorzubeugen.

Nachsorge und Vorbeugung von wiederkehrenden Infektionen

Das wirksamste Mittel zur Vermeidung wiederkehrender Harnwegsinfektionen besteht darin, die möglichen Ursachen für die Blasenentzündung zu erkennen und zu bekämpfen. [2]





Vorbeugung von einer Blasenentzündung durch alternative Behandlungsmethoden

Eine Frau mit einem SOS-Tab, die Hilfe bei wiederkehrenden Blasenentzündungen benötigt

Alternativen zur klassischen Therapie von Harnwegsinfekten können verschiedene naturheilkundliche und unterstützende Maßnahmen sein, um das Risiko einer erneuten Infektion zu verringern. Diese reichen von immunmodulierenden Ansätzen über den Einsatz bestimmter Naturstoffe bis hin zu Probiotika und anderen Naturheilmitteln. Sie sind ein wichtiges Mittel der Frauengesundheit.

Immunstimulierung

Bei ständiger Blasenentzündung kann zur Vorbeugung ein Training des Immunsystems in Erwägung gezogen werden, so dass es effektiver auf die eindringenden Bakterien reagieren kann. Diese Immunstimulation zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen wird durch die Verwendung spezifischer Impfstoffe erreicht. Der Wirknachweis ist umstritten [9].


Es gibt einen oralen Impfstoff namens Uro-Vaxom (auch bekannt als OM-89), der Fragmente von 18 verschiedenen Stämmen von E. coli enthält. Er wird zur Immunstimulation eingesetzt, wenn eine Blasenentzündung häufig eintritt. Durch die Einnahme des Impfstoffs lernt das Immunsystem, E. coli, den häufigsten Erreger von Harnwegsinfektionen, zu erkennen und zu bekämpfen.


Zur Vorbeugung gegen Blasenentzündung wird auch das Medikament Uromune eingesetzt, ein sublingualer Impfstoff, der aus vier verschiedenen Bakterienstämmen hergestellt wird: Escherichia coli, Proteus vulgaris, Klebsiella pneumoniae und Enterococcus faecalis. Durch die sublinguale Verabreichung (unter die Zunge) kann der Impfstoff direkt in die Blutbahn gelangen und eine Immunreaktion hervorrufen. Uromune wird in Deutschland zur Zeit nur in Studien eingesetzt und ist noch nicht auf dem Markt erhältlich.

Cranberry

Cranberry-Produkte haben sich als wirksame Alternative Harnwegsinfektionen vorzubeugen etabliert, insbesondere bei Frauen mit wiederkehrenden Infektionen, Kindern und Personen, die aufgrund medizinischer Eingriffe anfällig für Harnwegsinfektionen sind. 


Dies wurde durch ein Cochrane-Reviews im April 2023 bestätigt, der insgesamt 50 Studien mit 8857 Teilnehmern berücksichtigte. [10] Cochrane Reviews genießen aufgrund ihrer strengen Methodik und Transparenz in der medizinischen Fachwelt hohe Anerkennung und gelten als Maßstab für evidenzbasierte Medizin. Eine positive Bewertung durch einen Cochrane Review stärkt die Glaubwürdigkeit von Therapieoptionen, insbesondere in Bereichen wie der Komplementär- und Alternativmedizin, und kann deren Wirksamkeit belegen.


Cranberries enthalten bestimmte Substanzen, sogenannte Proanthocyanidine, die E. coli, eine häufige Ursache von einer Blasenentzündung, daran hindern können, sich an die Wände der Harnwege anzuheften und so eine Infektion auszulösen. Dies ist der Hauptmechanismus, durch den Cranberry-Produkte beitragen können einer Zystitis vorzubeugen.


Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass die derzeitige Evidenzlage die Anwendung von Cranberry-Produkten bei älteren Menschen, Patienten mit Blasenentleerungsstörungen und Schwangeren nicht unterstützt und die Wirksamkeit insgesamt nicht über einen Placeboeffekt hinaus geht.

Probiotika

Eine gesunde Vaginalflora trägt dazu bei, einer Harnwegsinfektion vorzubeugen. Probiotika könnten dazu beitragen, das Gleichgewicht der vaginalen Mikrobiota aufrechtzuerhalten, und damit möglicherweise das Risiko von Harnwegsinfektionen verringern. 


Die Wirkung von Probiotika bei Harnwegsinfektionen ist jedoch nach wie vor umstritten, und die Forschungsergebnisse sind gemischt. Ein Cochrane-Review aus dem Jahr 2015 konnte keinen eindeutigen Nutzen von Probiotika feststellen Blasenentzündungen vorzubeugen. [11]


Seitdem haben zahlreiche Studien versucht, das Potenzial von Probiotika zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen zu untersuchen, doch die Ergebnisse sind nach wie vor unklar. Dies liegt unter anderem daran, dass der optimale Bakterienstamm, die Darreichungsform (oral, vaginal, rektal) und die ideale Dosierung noch nicht bekannt sind. [12]

D-Mannose

D-Mannose ist ein einfacher Zucker, der in vielen Früchten vorkommt. Er kann dazu beitragen, das Risiko wiederkehrender Harnwegsinfektionen zu verringern, indem er bestimmte Bakterien daran hindert, sich an den Wänden der Harnwege festzusetzen. Beim ersten Gefühl von Blasenentzündung kann mehrmals täglich D-Mannose eingenommen werden, um die Infektion im Keim zu ersticken. 


Der Wirkungsnachweis für D-Mannose als Mittel gegen Blasenentzündung ist noch nicht vollständig erbracht, obwohl in einer Reihe von Studien ein positiver Zusammenhang gefunden wurde. In einem Cochrane-Review aus dem Jahr 2022 wird auf die mangelhafte Durchführung der Studien hingewiesen und bisher keine Empfehlung ausgesprochen. [13] Eine doppelblinde, randomisierte Studie aus dem Jahr 2023 konnte hingegen einen Wirksamkeitsnachweis erbringen. [14]

Mit Hausmitteln einer Blasenentzündung vorbeugen

Folgende weiteren pflanzlichen Heilmittel werden häufig zur Behandlung oder Vorbeugung von Blaseninfektion eingesetzt, ohne dass Wirknachweise in wissenschaftlichen Studien erbracht werden konnten:


Was tötet Bakterien in der Blase?

Nach momentanem Kenntnisstand töten nur Antibiotika Bakterien in der Blase. Zu bedenken gilt, dass viele Antibiotika nur bestimmte Bakterienstämme töten können. 


Alternative Mittel gegen Blasenentzündung wirken auf andere Weise, meist, indem sie das Festsetzen und Ausbreiten der Bakterien verhindern [12]. 


Neuere Forschungsergebnisse weisen zudem darauf hin, dass die Blase immer von Bakterien besiedelt ist, auch bei gesunden Menschen. So scheint die Vorstellung von der Blase als "keimfreier Zone" innerhalb des menschlichen Körpers überholt zu sein. [12]

Welches ist das beste pflanzliche Mittel gegen Blasenentzündung?

Nach aktueller Datenlage sind Präparate bzw. Säfte der Cranberry das wirksamste pflanzliche Präparat unter den Medikamenten gegen Blasenentzündung, um Harnwegsinfekten vorzubeugen.

Was schützt die Blase?

Wann bei Blasenentzündung zum Arzt?

Suchen Sie einen Hausarzt bei Blasenentzündung auf, wenn Sie:

Bei Blasenentzündung zum Hausarzt, Urologen oder Gynäkologen?

Alle diese Fachrichtungen verstehen sich auf die Diagnostik und Therapie der Blasenentzündung. Suchen Sie eine Urologin oder einen Urologen auf, wenn Sie:

Quellen:

[1] Frauenärzte im Netz: Was ist eine Blasenentzündung? https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/blasenentzuendung/ursachen/ 

[2] Bonkat, G. et al.: EAU Guidelines on Urological Infections (2023) https://uroweb.org/guidelines/urological-infections/chapter/the-guideline 

[3] Franco AV. Recurrent urinary tract infections. Best Pract Res Clin Obstet Gynaecol. 2005 Dec;19(6):861-73. doi: 10.1016/j.bpobgyn.2005.08.003. Epub 2005 Nov 17. PMID: 16298166. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16298166/ 

[4] Lo, Claire T et al. Intrauterine devices as an exposure risk for urinary tract infections: A scoping review. American journal of reproductive immunology (2021). https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34053122/ 

[5] Powar, P. V.: Spermicidal Condom and Risk of Urinary Tract Infection. PharmaTutor (2018). https://pdfs.semanticscholar.org/abfe/f46fdf728b9a0bd709dc09c8bf26097d295b.pdf 

[6] Jent, Philipp et al.: Antibiotics for Preventing Recurrent Urinary Tract Infection: Systematic Review and Meta-analysis. Open forum infectious diseases (2022). https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9310516/ 

[7] Melekos, M D et al.: Post-intercourse versus daily ciprofloxacin prophylaxis for recurrent urinary tract infections in premenopausal women. The Journal of urology (1997). https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9072603/ 

[8] TK: Wie gut helfen Antibiotika bei akuter Blasenentzündung? (2023) https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/arzneimittel-medizinische-hintergruende/helfen-antibiotika-bei-akuter-blasenentzuendung-2021396?tkcm=a 

[9] DAZ: Immunstimulation bei Blasenentzündung – was kann man empfehlen? (2023) https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/05/15/immunstimulation-bei-blasenentzuendung-was-kann-man-empfehlen 

[10] Williams G. et al: Cranberries for preventing urinary tract infections. Cochrane Database of Systematic Reviews (2023). https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD001321.pub6/full 

[11] Schwenger EM. et al.:  Probiotics for preventing urinary tract infections in adults and children. Cochrane Database of Systematic Reviews (2015). https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD008772.pub2/full 

[12] Schiereck, T et al.: Mikrobiomanalyse der Harnblase und probiotische Therapieoptionen bei Frauen mit rezidivierenden Harnwegsinfektionen. Der Urologe (2022). https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8381347/ 

[13] Cooper TE. et al.: D‐mannose for preventing and treating urinary tract infections. Cochrane Database of Systematic Reviews (2022). https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD013608.pub2/full 

[14] Salvatore, Stefano et al. A Randomized Controlled Trial Comparing a New D-Mannose-based Dietary Supplement to Placebo for the Treatment of Uncomplicated Escherichia coli Urinary Tract Infections. European urology focus (2023). https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36621376/ 

[15] Moore M, Trill J, Simpson C, et al. Uva-ursi extract and ibuprofen as alternative treatments for uncomplicated urinary tract infection in women (ATAFUTI): a factorial randomized trial. Clin Microbiol Infect. (2019). https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30685500 

[16] Perrotta C. et al: Oestrogens for preventing recurrent urinary tract infection in postmenopausal women. Cochrane Database of Systematic Reviews (2008). https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD005131.pub2/full 

[17] Moore, Elya E et al.: Sexual intercourse and risk of symptomatic urinary tract infection in post-menopausal women. Journal of general internal medicine vol. 23,5 (2008). https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2324148/ 

[18] TK: Blasenentzündung - richtig vorbeugen und behandeln (2022) https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/gynaekologische-und-urologische-erkrankungen/blasenentzuendung---ein-thema-fuer-die-frau-2025600 

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