Was sind Feigwarzen?
Unter Feig- oder Genitalwarzen versteht man meist gutartige Gewebewucherungen, die auf den äußeren Geschlechtsteilen, am After, in der Scheide und im Enddarm entstehen und durch Viren ausgelöst werden. Das Warzenwachstum wird durch das menschliche Papillomavirus (HPV) ausgelöst. Da Feigwarzen durch den Geschlechtsakt übertragen werden, handelt es sich um eine sexuell übertragbare Krankheit und wird im Rahmen der Sexualgesundheit behandelt.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation ist weltweit jeder dritte Mann mit dem humanen Papillomavirus infiziert.
Wie sehen Feigwarzen aus?
Feigwarzen können rötlich, weiß oder grau-bräunlich sein. Feigwarzen treten meist in größerer Anzahl auf und liegen dicht beieinander. Sie sind meist zunächst stecknadelkopfgroß und können sich zu blumenkohlartig aussehenden Wucherungen auswachsen. Bis auf möglichen Juckreiz bereiten Feigwarzen in der Regel keine Probleme.
Feigwarzen bei der Frau treten in der Regel an den Schamlippen, am Scheideneingang, am Gebärmutterhals oder an der Harnröhrenöffnung auf. Bei Feigwarzen beim Mann sind in der Regel die Vorhaut und die Eichel, der Penisschaft, der Anus und das Rektum betroffen.
Feigwarzen Symptome
Feigwarzen bereiten grundsätzlich keine Schmerzen, ab und zu entsteht
- Juckreiz
- Ausfluss bei Frauen
- Leichte Blutungen aus den Warzen
Hinzu kommt oft eine psychische Belastung durch Scham-, oder Schuldgefühle sowie Angst, den Partner anzustecken.
Ansteckung mit Feigwarzen
Feigwarzen werden über direkten Schleimhautkontakt übertragen. Kondome können zwar das Risiko senken, schützen jedoch nicht zu 100 % davor, denn sie bedecken nicht alle Hautstellen, die von den HP-Viren befallen sein können. Im Bereich des Geschlechtsteils und am After können sich die Feigwarzen ebenfalls befinden. Auch über kontaminierte Sexspielzeuge kann die Feigwarzen-Ansteckung vonstatten gehen.
Weitere mögliche Übertragungswege sind gemeinsam benutzte Handtücher oder Badeschwämme sowie das Baden in der gleichen Badewanne. Durch Oralverkehr kann auch im Rachen eine warzenähnliche Hautverdickung entstehen.
Wer ist gefährdet, Genitalwarzen zu bekommen?
Genitalwarzen, die durch bestimmte Typen des Humanen Papillomavirus (HPV) verursacht werden, gehören weltweit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen. Genitalwarzen können ein Risiko für Mann und Frau darstellen. Personen mit folgenden Risikofaktoren haben ein erhöhtes Risiko, an Genitalwarzen zu erkranken:
- Sexuell aktive Personen: Das Risiko, an Genitalwarzen zu erkranken, steigt mit der Anzahl der Sexualpartner. Auch Personen, die bereits in jungen Jahren sexuell aktiv sind, haben ein erhöhtes Risiko.
- Geschwächtes Immunsystem: Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, sei es durch Krankheiten wie HIV/AIDS oder durch die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem unterdrücken, sind anfälliger für HPV-Infektionen und damit auch für Genitalwarzen.
- Haut-zu-Haut-Kontakt mit Infizierten: HPV kann durch direkten Haut-zu-Haut-Kontakt übertragen werden. Auch wenn Genitalwarzen nicht sichtbar sind, kann das Virus übertragen werden.
- Personen, die bereits andere sexuell übertragbare Infektionen haben: Das Vorhandensein anderer Geschlechtskrankheiten kann das Risiko einer HPV-Infektion erhöhen.
- Raucher: Rauchen scheint das Risiko für die Entwicklung von Genitalwarzen zu erhöhen, möglicherweise aufgrund der Auswirkungen des Rauchens auf das Immunsystem.
Nach welchem Zeitraum bilden sich die Warzen?
Nach der Ansteckung mit den Papillomviren vergehen in der Regel vier Wochen bis acht Monate, bis sich sichtbare Warzen ausbilden. Begünstigt wird die Bildung der Warzen, wenn es zum Beispiel zu Abschürfungen beim Geschlechtsakt kommt. Dies ist dann ein geeigneter Nährboden für das Wachstum der Warzen.
HPV-Infektion als Ursache von Feigwarzen
Feigwarzen werden durch das humane Papillomavirus (HPV) verursacht, eine Gruppe von mehr als 100 verschiedenen Viren. Bestimmte Virenstämme sind direkt für die Entstehung von Genitalwarzen verantwortlich.
Zusammenhang zwischen Genitalwarzen und dem Humanen Papillomavirus (HPV)
Während viele HPV-Typen keine sichtbaren Symptome verursachen und von selbst wieder verschwinden können, führen einige Stämme zur Bildung von Genitalwarzen. Diese Wucherungen können einzeln oder in Gruppen auftreten und sich an verschiedenen Stellen im Genitalbereich und um den After bilden. Das Auftreten dieser Warzen ist eine direkte Folge einer HPV-Infektion.
HPV-Stämme, die Feigwarzen verursachen
Die Stämme HPV-6 und HPV-11 sind für die meisten Fälle von Genitalwarzen verantwortlich. Diese Typen gelten als "low risk", da sie selten Krebs verursachen. Dennoch können sie unangenehme und belastende Symptome in Form von Feigwarzen verursachen. Wie kommt es zu einer HPV-Infektion?
HPV wird hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragen, einschließlich vaginalem, analem und oralem Geschlechtsverkehr. Das Virus kann die Haut oder die Schleimhäute infizieren und benötigt nur eine kleine Hautverletzung, um in den Körper einzudringen. Es ist möglich, sich mit HPV anzustecken und es zu übertragen, auch wenn keine Warzen sichtbar sind oder seit der Infektion keine Symptome aufgetreten sind. In einigen Fällen kann das Virus jahrelang im Körper verbleiben, bevor Genitalwarzen auftreten oder diagnostiziert werden.
Sind Feigwarzen krebserregend?
Die für die Warzenbildung verantwortlichen Papillomviren der Typen 6 und 11 sind meist harmlos und nicht in Verbindung mit einem Krebsrisiko zu sehen. In sehr seltenen Fällen können Gewebewucherungen auch im Mund und Rachen entstehen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem (aufgrund von HIV oder durch die Einnahme von Immunsuppressiva) kann in seltenen Fällen durch Feigwarzen Darmkrebs entstehen.
Im Gegensatz dazu sind jedoch die Hochrisiko-HPV-Virustypen 16 und 18 mit einem erhöhten Risiko für Gebärmutterhalskrebs verbunden. Frauen ab 20 Jahren können daher im Rahmen der gesetzlichen Früherkennung jährlich eine Untersuchung der äußeren und inneren Geschlechtsorgane in Anspruch nehmen. Der Arzt oder die Ärztin führt bei Frauen bis zum Alter von 34 Jahren einen Abstrich vom Gebärmutterhals (Pap-Test) durch. Frauen ab 35 Jahren erhalten anstelle des jährlichen Pap-Tests alle drei Jahre eine Kombination aus Pap-Test und HPV-Test.
Wie diagnostiziert man Genitalwarzen?
Die Diagnose von Genitalwarzen wird normalerweise visuell gestellt, obwohl eine Biopsie zur Bestätigung erforderlich sein kann. Kleine Warzen können manchmal mit Dellwarzen verwechselt werden. Da Genitalwarzen durch HPV-Typen mit niedrigem Risiko verursacht werden, sind DNA-Tests für die Diagnose ungeeignet.
Eine Biopsie wird empfohlen, wenn die Diagnose unsicher ist oder der Patient immungeschwächt ist. Auch pigmentierte und ulzerierte Läsionen sollten für eine Biopsie in Betracht gezogen werden.
Eine Zystoskopie sollte bei Patienten in Betracht gezogen werden, bei denen die Glans penis betroffen ist, bei denen Symptome des unteren Harntraktes oder signifikante urethrale Symptome vorliegen. Bei Patienten ohne Symptome schlagen einige Experten vor, mit der Untersuchung zu warten, bis alle Läsionen an der Eichel abgeheilt sind, um eine mögliche Übertragung des HPV-Virus in die Harnröhre zu vermeiden.
Bei Frauen wird im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung die Vagina mit einem Spekulum aufgehalten und begutachtet, ob innenliegende Warzen vorhanden sind. Zusätzlich wird ein Abstrich von der Schleimhaut am Muttermund und des Gebärmutterhalses entnommen. Durch diesen sogenannten Pap-Test können bösartige Zellveränderungen, wie sie durch eine HPV-Infektion mit den Hochrisikotypen HPV 16 oder 18 entstehen können, frühzeitig aufgedeckt werden.
Zur Ermittlung von Feigwarzen im inneren Bereich der Scheide besteht noch die Möglichkeit der Kolposkopie. Hier werden durch ein spezielles Mikroskop oder Kolposkop der Gebärmutterhals und der innere Bereich der Scheide begutachtet und es werden auch die kleinsten Feigwarzen erkannt.
Um Kondylome wirksam zu behandeln, wird eine Differenzialdiagnose durchgeführt, um andere Erkrankungen wie sekundäre Syphilis, Herpes-simplex-Infektionen und Neurofibromatose der Vulva auszuschließen.
Überblick über die Behandlung von Feigwarzen
HPV, für das es keine Heilung gibt, verursacht Genitalwarzen, aber das Entfernen der Kondylome stoppt nicht die Übertragung von HPV. Die Behandlung hängt von der Anzahl, Größe und Lokalisation der Warzen ab, kann aber zu Depigmentierung, Juckreiz, Schmerzen und Narbenbildung führen. Bei Harnröhrenwarzen wird eine Operation empfohlen, um Komplikationen zu vermeiden. Von einer Behandlung unsichtbarer Läsionen wird generell abgeraten.
Die Behandlung von Feigwarzen beim Mann kann je nach Schweregrad und Lokalisation der Warzen verschiedene Methoden umfassen, darunter topische Medikamente gegen Feigwarzen, kryotherapeutische Verfahren oder chirurgische Eingriffe, um die Genitalwarzen zu entfernen.
Topische Behandlungen
- Podophyllotoxin-Creme oder -Gel, die direkt auf die Warze aufgetragen wird, hemmt die Zellteilung.
- Imiquimod-Creme gegen Feigwarzen stärkt die Immunreaktion, ist wirksam und führt zu weniger Rückfällen und einer narbenfreien Abheilung.
- Sinecatechin-Salbe, die aus Grüntee-Extrakten hergestellt wird, zeigt hohe Heilungsraten bei geringerer Reizung, braucht aber länger, um Genitalwarzen zu behandeln.
- Feigwarzen-Creme mit Isotretinoin, das normalerweise zur Behandlung von Akne eingesetzt wird, hat sich als wirksam gegen Feigwarzen bei immungeschwächten oder resistenten Patienten erwiesen. Wegen möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen, einschließlich Geburtsschäden, ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich.
- Eine Salbe aus grünem Tee ist ebenfalls wirksam. In Studien betrug die Rückfallrate nach drei Monaten Behandlung mit der Salbe nur noch durchschnittlich 6,5 Prozent. Das war für die Zulassung der Salbe durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte ausschlaggebend. Dabei waren die Feigwarzen bei etwa der Hälfte der 401 Patienten vollständig verschwunden. Zu mindestens 50 Prozent abgeheilt waren sie bei fast 80 Prozent der Studienteilnehmer.
Verfahren zum operativen Entfernen von Feigwarzen
- Die chirurgische Exzision unter örtlicher Betäubung ist einfach und zielt auf das Entfernen der Feigwarzen ab, kann aber eine Narbe hinterlassen.
- Bei der Kryotherapie (Kryochirurgie) werden Feigwarzen durch Vereisen vernichtet. Das ist sicher, kostengünstig und mit einer Schwangerschaft vereinbar, kann aber mehrere Sitzungen erfordern, um Feigwarzen zu entfernen.
- Die Elektrokauterisation gilt als wirksame Methode um Feigwarzen wegzubekommen, verursacht aber Narben und erfordert ein gewisses Maß an Anästhesie.
- Bei der Laservaporisation kommt es nur zu minimalen Blutungen, aber sie ist möglicherweise weniger wirksam als andere ablative Techniken.
- Eine noch nicht zugelassene, aber vielversprechende Methode ist die photodynamische Feigwarzen-Therapie, bei der lichtaktivierte Substanzen zur Zerstörung der Warzen eingesetzt werden.
Die Wahl der Behandlung von Feigwarzen hängt vom Einzelfall ab, wobei der Schwerpunkt auf der Minimierung von Nebenwirkungen und Rezidiven liegt.
Hausmittel und rezeptfreie Mittel gegen Feigwarzen
Zur Behandlung von Genitalwarzen stehen einige rezeptfreie (OTC) Behandlungen und Hausmittel zur Verfügung, deren Wirksamkeit und Einschränkungen berücksichtigt werden sollten.
Rezeptfreie Mittel gegen Feigwarzen: Für die Behandlung von Kondylomen stehen nur begrenzt rezeptfreie Mittel zur Verfügung. Salicylsäure in Form von Lösungen oder Pflastern kann bei gewöhnlichen Warzen hilfreich sein, wird aber aufgrund der Empfindlichkeit der Haut in diesem Bereich häufig nicht für Genitalwarzen empfohlen. Bei unsachgemäßer Anwendung kann es zu Hautreizungen oder sogar Verätzungen kommen.
Hausmittel gegen Feigwarzen: Manche Menschen verwenden Hausmittel wie Teebaumöl oder Apfelessig, um Feigwarzen zu behandeln. Diese Mittel können jedoch die empfindliche Haut im Genitalbereich reizen und haben keine nachgewiesene Wirksamkeit bei der Behandlung von HPV, dem Virus, das Genitalwarzen verursacht. Die unsachgemäße Anwendung von Hausmitteln kann zu weiteren Hautproblemen führen.
Es ist wichtig zu betonen, dass Selbstbehandlungsmethoden ohne vorherige ärztliche Konsultation nicht empfohlen werden. Um Feigwarzen loszuwerden, ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen, der/die eine geeignete Behandlung empfehlen kann.
Vorbeugung und Impfung
Die HPV-Impfung spielt eine zentrale Rolle bei der Vorbeugung von Genitalwarzen, da sie gegen die HPV-Stämme schützt, die am häufigsten Genitalwarzen verursachen.
HPV-Impfstoff
Derzeit gibt es Impfstoffe, die gegen mehrere HPV-Typen schützen, darunter auch gegen die Typen, die Genitalwarzen verursachen. Diese Impfstoffe haben sich bei der Verringerung der Häufigkeit von Genitalwarzen und anderen HPV-bedingten Erkrankungen als sehr wirksam erwiesen.
Wer sollte geimpft werden?
Die Impfung wird in der Regel Jugendlichen und jungen Erwachsenen empfohlen, bevor sie sexuell aktiv werden. In vielen Ländern ist die Impfung sowohl für Mädchen als auch für Jungen verfügbar, um einen breiten Schutz gegen HPV zu gewährleisten. Erwachsene, die nicht im empfohlenen Alter geimpft wurden, sollten mit ihrem Arzt über die Möglichkeit einer späteren Impfung sprechen.
Verhinderung der Ausbreitung von Genitalwarzen
Neben der Impfung ist die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr eine wirksame Methode, um die Übertragung von HPV und anderen sexuell übertragbaren Infektionen zu verringern. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Kondome keinen vollständigen Schutz bieten können, da HPV auch in Hautbereichen übertragen werden kann, die nicht vom Kondom abgedeckt werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die beste Strategie zur Vermeidung von Genitalwarzen eine Kombination aus Impfung, sicherem Sexualverhalten und regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen ist.