Hodenkrebs-Symptome: Warnzeichen erkennen
Hodenkrebs: Symptome so früh wie möglich erkennen
Hodenkrebs, oder in medizinisch auch als Hodenkarzinom oder Keimzelltumoren des Hodens bekannt, ist eine relativ seltene Form von Krebs, die in den Hoden auftritt, einer der beiden männlichen Fortpflanzungsdrüsen, die Spermien und Hormone wie Testosteron produzieren.
Hodenkarzinom-Symptome können variieren, und einige Männer können sogar ohne spürbare Symptome davon betroffen sein. In der Regel ist das erste und deutlichste Anzeichen für Hodenkrebs ein Knoten oder eine Verhärtung am Hoden.
Es ist wichtig, dass Männer sich selbst untersuchen, um Anomalien festzustellen und einen Hodenkrebs in einem frühen Stadium erkennen zu können. Regelmäßige Selbstuntersuchungen können dazu beitragen, Hodenkrebs-Anzeichen wie einen Knoten im Hoden zu entdecken. Im Allgemeinen ist es immer besser, beim ersten Anzeichen von Abnormitäten einen Arzt/eine Ärztin aufzusuchen, um sicherzugehen, dass es sich nicht um eine schwerwiegende Erkrankung handelt.
Die Ursachen von Hodenkrebs sind Veränderungen in Chromosomen, die Onkogene aktivieren oder Tumorsuppressorgene deaktivieren, so dass es zu einem Wachstum der bösartigen Tumorzellen kommt. Jeder Mann kann Hodenkrebs bekommen, aber bestimmte Risikofaktoren erhöhen das Risiko. [1]
Welche Risikofaktoren gibt es für Hodenkrebs?
Die genauen Ursachen für Hodenkrebs sind noch nicht vollständig verstanden, es gibt jedoch einige bekannte Risikofaktoren, die das Auftreten dieser Krankheit begünstigen können.
Alter
Anders als bei anderen Krebserkrankungen steigt das Risiko an Hodenkrebs zu erkranken nicht mit dem Alter an. Hodenkrebs tritt am häufigsten bei jungen und Männern im mittleren Alter auf. Am häufigsten tritt Alter bei Hodenkrebs zwischen 25 und 39 Jahren auf, kann aber in jedem Alter auftreten. Während das Risiko mit zunehmendem Alter allgemein abnimmt, können Männer jenseits der 60 Jahre immer noch an Hodenkrebs erkranken. [2]
Kryptorchismus (Hodenhochstand)
Männer, die mit einem Kryptorchismus, einer Erkrankung, bei der einer oder beide Hoden nicht in den Hodensack abgesteigen sind, geboren wurden, haben ein signifikant erhöhtes Risiko, Hodenkrebs zu entwickeln. Dies gilt selbst dann, wenn der Zustand in der Kindheit durch Operation oder Hormontherapie behoben wurde.
Um Hodenkrebs zu erkennen, sollten regelmäßige Selbstuntersuchungen auf Verhärtungen am Hoden, Schwellungen oder Knoten im Hodenbereich durchgeführt werden.
Familiäre Vorgeschichte
Männer, die einen engen Blutsverwandten (Vater, Bruder) mit Hodenkrebs haben, haben ein höheres Risiko, die Krankheit zu entwickeln. Dies deutet darauf hin, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten. [3]
Persönliche Vorgeschichte
Eine vorherige Diagnose von Hodenkrebs erhöht das Risiko, im anderen Hoden Krebs zu entwickeln. Bei Männern, bei denen bereits ein Hoden wegen Krebs entfernt wurde, besteht ebenfalls ein erhöhtes Risiko, in ihrem Leben erneut einen Tumor im verbleibenden Hoden zu entwickeln. [3] Regelmäßige Selbstuntersuchungen und ärztliche Untersuchungen im Rahmen der Tumornachsorgen sind entscheidend, um mögliche Anzeichen von Hodenkrebs frühzeitig zu erkennen.
Ethnische Zugehörigkeit
Weiße Männer europäischer Abstammung haben unabhängig von ihrem Wohnort ein höheres Risiko, an Hodenkrebs zu erkranken, als schwarze oder asiatische Männer, die in der gleichen geografischen Region leben. [2]
HIV/AIDS-Erkrankung
Das Risiko eines Seminoms, einer Form von Hodenkrebs, scheint bei Männern, die mit HIV/AIDS leben, erhöht zu sein. Fortschritte in der HIV/AIDS-Behandlung könnten jedoch dazu beigetragen haben, dass sich dieses Risiko im Laufe der Zeit verringert hat. Mögliche Mechanismen für diese Assoziation sind die geschwächte Fähigkeit des Immunsystems, Krebszellen aufzuspüren und zu eliminieren (Tumor-Immunüberwachung) oder die Hodenatrophie, die zum Teil in Zusammenhang mit der HIV Erkrankung auftritt. [4]
Down-Syndrom
Eines der mit dem Down-Syndrom verbundenen Gesundheitsrisiken ist ein erhöhtes Auftreten bestimmter Krebsarten. Während Personen mit Down-Syndrom häufig ein geringeres Gesamtrisiko für viele Arten von soliden Tumoren haben, scheint das Risiko für Hodenkrebs (Keimzelltumore) drei bis fünf Mal höher zu sein. Die genauen Mechanismen, die diesem erhöhten Risiko zugrunde liegen, wurden bisher nicht vollständig geklärt. [5]
Wie erkennt man Hodenkrebs?
Hodenkrebs-Symptome können variieren und sind insbesondere in den frühen Stadien manchmal schwer zu erkennen. Hier sind einige der häufigsten Anzeichen und Hodenkrebs-Symptome, auf die Männer achten sollten.
Knoten oder Schwellung im Hoden
Ein typisches Anzeichen von Hodenkrebs ist ein Knoten oder eine Schwellung in einem der Hoden. Oft ist dieser Knoten schmerzlos und wird durch Zufall entdeckt z.B. beim Duschen oder Baden. In einigen Fällen kann der betroffene Hoden größer erscheinen oder sich verhärtet anfühlen. Dieser Knoten im Bereich des Hodens kann in der Größe variieren, manchmal ist er so klein wie eine Erbse oder viel größer sein. [6]
Hodenschmerzen oder Unbehagen
Nicht immer verursacht Hodenkrebs Schmerzen, doch einige Männer verspüren ein Ziehen in den Hoden oder in der Leiste. Dieser Schmerz ist in der Regel nicht stark. Er kann kontinuierlich sein oder kommen und gehen. [6]
Schweregefühl oder Knoten im Hodensack
Einige Männer bemerken ein Schweregefühl in ihrem Hodensack. Dies kann durch eine Ansammlung von Flüssigkeit im Skrotum verursacht werden, ein Zustand, der als Hydrozele bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, die nicht mit Tumoren in Zusammenhang steht. In einigen Fällen kann man auch hierbei das Gefühl von Knoten im Hodensack verspüren. Eine Hydrozele ist primär kein Anzeichen von Krebs, sie kann bei Männern mit Hodenkrebs aber auch auftreten. [7]
Veränderungen in Größe oder Form des Hodens
Anzeichen für Hodenkrebs können sichtbare Veränderungen in der Größe oder Form eines oder beider Hoden sein. Dies kann ein allmählicher Prozess sein, so dass viele Männer nicht bemerken, dass eine Veränderung stattgefunden hat.
Was sind die weniger häufigen Symptome von Hodenkrebs?
Es gibt auch Symptome bei Hodenkrebs, die seltener vorkommen, meist mit anderen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden können und meist bei weit fortgeschrittenen Erkrankungen auftreten. Es ist wichtig, auch diese selteneren Symptome des Hodenkrebses beim Mann zu erkennen, da sie helfen können, die Krankheit zu diagnostizieren.
Rückenschmerzen
Rückenschmerzen können ein weniger häufiges Hodenkrebs-Symptom sein. Sie können auftreten, wenn der Hodenkrebs in die Lymphknoten im Rücken gestreut hat. [6]
Bauchschmerzen
Abdominale Schmerzen können ein Anzeichen für fortgeschrittenen Hodenkrebs sein, insbesondere wenn der Krebs in den Bauchraum oder die Leber gestreut hat.
Brustvergrößerung oder Empfindlichkeit
Einige Männer mit Hodenkrebs können eine Brustvergrößerung oder Brustempfindlichkeit erfahren. Dies kann auf hohe Spiegel bestimmter Hormone zurückzuführen sein, die von einigen Hodentumoren produziert werden.
Müdigkeit
Müdigkeit oder ein allgemeines Gefühl der Schwäche können Hodenkrebs-Symptome sein, insbesondere in fortgeschrittenen Stadien. Es kann auch ein Zeichen für Anämie sein, die durch den Krebs verursacht wird. [6]
Gewichtsverlust
Unerklärlicher Gewichtsverlust kann ein Anzeichen für viele Arten von Krebs sein, einschließlich Hodenkrebs. Obwohl es ein weniger häufiges Anzeichen für Hodenkrebs ist, kann es auf eine fortgeschrittene Erkrankung hindeuten.
Atemnot oder Husten
In seltenen Fällen kann Hodenkrebs in die Lunge metastasieren und Symptome wie Atemnot, Husten oder sogar das Abhusten von Blut verursachen.
Welche Diagnosetests werden für Hodenkrebs verwendet?
Die Diagnostik von Hodenkrebs umfasst eine Reihe von Tests und Verfahren. Der Prozess beginnt in der Regel mit einer körperlichen Untersuchung und kann je nach den Ergebnissen weitere Untersuchungen umfassen.
Körperliche Untersuchung auf Hodenkrebs
Die erste Stufe der Diagnose ist oft eine körperliche Untersuchung, die von einem Allgemeinarzt/einer Allgemeinärztin oder Urologen/Urologin durchgeführt wird. Der Arzt/die Ärztin wird die Hoden auf Anzeichen von Schwellungen, Knoten oder Verhärtungen am Hoden abtasten. Er kann auch die Bauch- und Brustbereiche untersuchen, um festzustellen, ob andere Veränderungen des Körpers, die in Zusammenhang mit Hodenkrebs stehen könnten, vorliegen. [8]
Ultraschalluntersuchung
Wenn ein Arzt/eine Ärztin während der körperlichen Untersuchung einen verdächtigen Knoten findet, wird eine Ultraschalluntersuchung des Hodensacks durchgeführt. Diese Untersuchung auf Hodenkrebs verwendet Schallwellen, um Bilder der Hoden zu erstellen und kann dabei helfen, zwischen einem soliden Tumor und einer mit Flüssigkeit gefüllten Zyste zu unterscheiden. Ein/eineRadiologe/Radiologin oder Urologe/Urologin führt diese Untersuchung normalerweise durch. [8]. Mit diesen Methoden hat meine hohe diagnostische Sicherheit, ob Krebs vorliegt oder nicht.
Bluttests
Bluttests werden auch in der Diagnostik von Hodenkrebs eingesetzt, da sie bestimmte Substanzen, so genannte Tumormarker, nachweisen können, die von einigen Hodentumoren produziert werden. Bei den Hodentumormarkern handelt es sich um die Proteine: AFP, betaHCT und LDH. Hohe Werte dieser Marker im Blut können auf Hodenkrebs hinweisen. Diese Tests können auch dazu verwendet werden, das Ansprechen des Körpers auf die Behandlung zu verfolgen und einen möglichen Rückfall zu erkennen. [9]
Biopsie oder Hodenentfernung
Bei Verdacht auf Hodenkrebs ist eine Hodenoperation angezeigt. Bei in der Bildgebung klarem Hodentumor, wird hierbei meist der gesamten Hodenentfernt. Dieser Eingriff wird medizinisch als Ablation testis (Hodenentfernung), Orchiektomie oder Semikastration bezeichnet. [10]. Wenn Zweifel bestehen, ob es sich tatsächlich um einen Hodentumor handelt, besteht die Möglichkeit einer offenen chirurgischen Hodenbiopsie, um zu entscheiden, ob der Hoden entfernt werden muss oder nicht.
Weitere Diagnostik von Hodenkrebs (Staging): Ausschluss oder Nachweis von Metastasen
Die klassische Ausbreitungsdiagnostik beim Hodenkrebs ist eine Computertomographie (CT) - des Bauches (Abdomen), des Beckens und des Brustraums (Thorax) um nach Anzeichen von Krebs zu suchen, der sich auf andere Teile des Körpers ausgebreitet haben könnte. In einigen Fällen werden eine Magnetresonanztomographie (MRI) oder eine Positronenemissionstomographie (PET) des Abdomens oder der Brust durchgeführt. [11,12]
Wie sieht die Therapie von Hodenkrebs aus?
Meist ist Hodenkrebs heilbar, besonders wenn er früh erkannt und behandelt wird. Die Behandlung von Hodenkrebs variiert je nach Stadium der Krankheit und dem Gesundheitszustand des Patienten. Hier sind einige der gängigsten Behandlungsformen:
Operation
Die operative Entfernung des befallenen Hodens (Orchiektomie) ist der erste Schritt bei der Behandlung von Hodenkrebs und ermöglicht in den allermeisten Fällen den Erhalt des Gewebes. In einigen Fällen kann auch die Entfernung der Lymphknoten erforderlich sein. Diese Eingriffe werden von einem/einer Urologen/Urologin durchgeführt. [13]
Strahlentherapie
Eine weitere Möglichkeit der Hodenkrebs-Therapie ist die Strahlentherapie, bei der hochenergetische Strahlen eingesetzt werden, um Krebszellen abzutöten. Sie wird manchmal nach der Operation eingesetzt, um verbleibende Krebszellen zu zerstören, insbesondere bei bestimmten Arten von Hodenkrebs wie Seminomen. [14]
Chemotherapie
Chemotherapie verwendet Medikamente, um Krebszellen im gesamten Körper abzutöten. Sie wird oft bei fortgeschrittenem Hodenkrebs eingesetzt oder wenn der Krebs nach der Erstbehandlung zurückkehrt. [15]
Weitere neue Möglichkeiten der Hodenkrebs-Therapie
Zielgerichtete Therapie und Immuntherapie sind neuere Behandlungsformen, die in bestimmten Fällen angewendet werden können. Diese Behandlungen richten sich gezielt gegen spezifische Merkmale von Krebszellen oder nutzen das körpereigene Immunsystem, um den Krebs zu bekämpfen. [16] Beim Hodenkrebs sind sie bisher nicht etabliert.
Hodenkrebs und männliche Fruchtbarkeit
Hodenkrebs ist die häufigste bösartige Erkrankung bei jungen Männern [18], und die künftige Fruchtbarkeit ist für junge Patienten, die sich einer Krebstherapie unterziehen, ein wichtiges Problem. Der Häufigkeitsgipfel von Hodenkrebs liegt im Alter von 25 bis 29 Jahren, was direkt mit dem Haupterwerbsalter von Männern mit Kinderwunsch zusammenfällt. [18]
Hodenkrebs ist eine Herausforderung, die den Kern der männlichen Fortpflanzungsfähigkeit direkt betrifft. Er macht sich direkt an der Quelle der männlichen Fruchtbarkeit zu schaffen – den Hoden. Wenn der Krebs seinen Schatten auf sie wirft, kann die Spermienproduktion ins Stocken geraten und die Fruchtbarkeit des Mannes beeinträchtigen.
Bei mehr als der Hälfte der Männer mit Hodenkrebs tritt bereits vor der Behandlung eine Oligospermie (Spermamangel) auf, und nur 48% der Männer, die eine Chemotherapie auf Cisplatinbasis erhalten, werden letztendlich erfolgreich Vater eines Kindes. [18] Daher ist eine frühzeitige Überweisung zur Erörterung von Optionen zur Erhaltung der Fruchtbarkeit unerlässlich, um eine optimale Behandlung von Hodenkrebs zu ermöglichen.
Es gibt moderne Methoden zur Erhaltung der Fruchtbarkeit, wie z. B. die Kryokonservierung von Spermien, eine Art "Versicherung" für Ihre zukünftige Familie. Mit diesen Verfahren können Männer ihre Spermien vor der Behandlung einfrieren lassen, so dass die Möglichkeit, Vater zu werden, trotz der Krebsbehandlung offen bleibt.
Häufig gestellte Fragen
Bei der Suche nach Symptomen und Anzeichen von Hodenkrebs werden auch andere Fragen zum Thema Männergesundheit gestellt. Hier sind einige von diesen:
Verursacht Hodenkrebs Erektionsstörungen?
Hodenkrebs selbst führt im Allgemeinen nicht zu Erektionsstörungen. Allerdings können einige Behandlungen von Hodenkrebs, insbesondere die Chemotherapie, zu vorübergehenden oder dauerhaften Problemen mit der sexuellen Funktion führen. Es ist wichtig, dass Männer diese potenziellen Nebenwirkungen mit ihrem Urologen oder ihrer Urologin besprechen, bevor die Behandlung beginnt. Er/Sie ist ein/e Spezialist/in für Erektionsstörung und weiß, wie man mit Impotenz im Rahmen einer Krebsbehandlung umgehen sollte.
Wie fühlt sich Hodenkrebs an?
Im Frühstadium kommt es primär zu Verhärtungen am Hoden oder Knotenbildung. Es kann hierdurch zu einer Schwere im Hodensack kommen. Schmerzen sind möglich, aber nicht immer vorhanden.
Im fortgeschrittenen Stadium können die Symptome von Hodenkrebs unterschiedlich sein und von den Ursprungssymptomen abweichen. Es können Hodentumor-Symptome wie Müdigkeit, Gewichtsverlust oder Rückenschmerzen auftreten, wenn sich der Krebs auf andere Teile des Körpers ausgebreitet hat.
Kann ein Mann Hodenkrebs selbst erkennen?
Ja, viele Fälle von Hodenkrebs werden durch Selbstuntersuchung entdeckt. Männer sollten regelmäßig eine Selbstuntersuchung der Hoden durchführen, um Veränderungen in Größe, Form oder Textur zu bemerken. Bei Verdacht auf Veränderungen sollte sofort ein Arzt/eine Ärztin aufgesucht werden.
Wie können Männer einen Hodentumor ertasten?
Während der Selbstuntersuchung sollten Männer nach harten Knoten oder Verhärtungen suchen, die sich von der umgebenden Struktur des Hodens unterscheiden. Dabei sollten sie auf Anzeichen für Hodentumor achten, vor allem auf eine feste Masse, die nicht schmerzhaft ist. Immer, wenn eine solche Veränderung bemerkt wird, sollte sie sofort einem Arzt/einer Ärztin gemeldet werden.
Wie unterscheiden sich die Symptome von Hodenkrebs beim Mann von anderen urologischen Erkrankungen?
Die Anzeichen für Hodentumor können sich mit den Anzeichen anderer urologischer Erkrankungen überlappen, wie z.B. Schwellungen oder Veränderungen in der Größe der Hoden. Allerdings sind manche Symptome eines Hodenkarzinoms deutlich spezifischer, wie zum Beispiel: schmerzlose Verhärtungen oder Knoten, insbesondere in Kombination mit einer Zunahme der Hodengröße. Andere urologische Erkrankungen, wie eine Nebenhodenentzündung (eine Epididymitis) oder eine Hydrozele, können ähnliche Symptome hervorrufen, aber oft mit begleitenden Schmerzen oder Unbehagen. [17]
Führt die operative Entfernung der Hoden zu Impotenz?
Die operative Entfernung eines oder beider Hoden, bekannt als Orchiektomie, wird bei der Behandlung von Hodenkrebs eingesetzt. Es ist wichtig zu wissen, dass die Entfernung eines Hodens in der Regel keine Auswirkungen auf die Fähigkeit eines Mannes hat, eine Erektion zu bekommen oder zu halten. Das liegt daran, dass die Erektionsfähigkeit größtenteils durch den Blutfluss in den Penis bestimmt wird, der von der Funktion der Hoden unabhängig ist.
Wenn jedoch beide Hoden entfernt werden, führt dies zu einem signifikanten Abfall des Testosteronspiegels im Körper, was zu einer Abnahme der Libido führen kann. Es gibt diesbezüglich zahlreiche Erektionshilfen für den Mann und zudem kann der Testosteronspiegel mit einer Hormonersatztherapie (oft ein Testosteronpflaster) aufrechterhalten werden.
Weitaus problematischer ist die psychologische Belastung. Männer, deren Hoden entfernt wurden, fühlen sich wohl möglicher Ihrer Männlichkeit beraubt, was eine psychogene erektile Dysfunktion verursachen kann. Um diese psychogene Impotenz zu heilen, bedarf es oft psychologische Maßnahmen bei der eine offene Kommunikation mit den Partner/der Partnerin im Vordergrund steht.
Fazit: Hodenkrebs hat eine hohe Überlebensrate und meist gut behandelbar
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Hodenkrebs eine ernste Erkrankung ist, deren Risiko durch eine Reihe von Faktoren, darunter Alter, Kryptorchismus, familiäre Vorgeschichte, persönliche Vorgeschichte, ethnische Zugehörigkeit, HIV/AIDS und Down-Syndrom, erhöht sein kann.
Obwohl das Krankheitsbild von Patient zu Patient variieren kann, sind regelmäßige Selbstuntersuchungen ein wirksames Mittel zur Früherkennung. Die Symptome von Hodenkrebs sind vielfältig und reichen von Knoten und Schwellungen im Hoden bis hin zu weniger häufigen Symptomen wie Rücken- und Bauchschmerzen, Brustvergrößerung oder -empfindlichkeit und unerklärlichem Gewichtsverlust bei fortgeschrittenen Erkrankungen.
Trotz der möglichen Schwere der Erkrankung ist es wichtig zu betonen, dass Hodenkrebs heilbar ist, insbesondere, wenn er früh erkannt und behandelt wird. Die Behandlung kann eine Operation zur Entfernung des betroffenen Hodens, Chemotherapie, Strahlentherapie der Immuntherapie umfassen, abhängig vom Stadium der Krankheit und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Die Prognose für Männer mit Hodenkrebs ist im Allgemeinen positiv, mit hohen Überlebensraten, besonders wenn die Krankheit in einem frühen Stadium erkannt wird.
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