Zwischenblutungen – Ursachen, Symptome und Behandlung

Frauenkalender mit Hygieneprodukten, die während der Menstruation verwendet werden.

Was ist eine Zwischenblutung?

Eine Zwischenblutung ist eine Blutung, die ausserhalb der Periodenblutung auftritt, gleich ob stark oder schwach, ob sie nur einmal oder mehrfach auftritt und wie lange sie dauert. 


Sie können während der Geschlechtsreife in allen Lebensaltern auftreten, am häufigsten aber in der Jugend in den ersten Jahren der Regelblutung und wenn sich die Frau den Wechseljahren nähert. Sie sind nicht unbedingt krankhafter Natur, sondern können sich selbst bei leichten Lebensveränderungen einstellen, z.B. bei einer Grippe, in Stressphasen, im Urlaub. 


Zwischenblutungen zählen mit zu den häufigsten Gründen, die zum Aufsuchen einer Frauenarztpraxis führen.

Menstruationszyklus der Frau

Vektor-Illustration von Menstruationszyklus-Diagramm

Der Menstruationszyklus der Frau ist ein komplexer, regelmäßiger Vorgang, der in der Regel etwa 28 dauert, bei größeren Abweichungen als plus minus 3 Tage spricht man von einem unregelmässigen Zyklus. Dieser Zyklus wird durch hormonelle Veränderungen im weiblichen Körper gesteuert und dient der Vorbereitung auf eine mögliche Schwangerschaft.


Der Menstruationszyklus besteht aus zwei Hauptphasen: der Follikelphase, in der die Eizellen heranreifen, und der Lutealphase (Gelbkörperphase), die auf den Eisprung folgt. 


Die Hormone Östrogen und Progesteron spielen dabei eine zentrale Rolle. Schwankungen im Zyklus sind normal, können aber auf gesundheitliche Probleme hinweisen. 


Ein regelmäßiger Zyklus ist oft ein Zeichen für hormonelle Gesundheit, während Unregelmäßigkeiten medizinische Aufmerksamkeit erfordern können.


Die Gesamtmenge an Blut, die während einer Periode verloren geht, beträgt normalerweise etwa 60 Milliliter. [13]


In den meisten Fällen dauert die Menstruation etwa drei bis sieben Tage, obwohl dies von Frau zu Frau unterschiedlich sein kann. 


Es ist wichtig zu wissen, dass starke Blutungen, bekannt als Menorrhagie, oder sehr leichte Blutungen, bekannt als Hypomenorrhoe, auf gesundheitliche Probleme hinweisen können und eine ärztliche Untersuchung erfordern. Ärzte gehen davon aus, dass eine Frau starke Blutungen hat, wenn sie regelmäßig mehr als 80 Milliliter Blut während einer Regelblutung verliert.

Ursachen von Zwischenblutungen

Eine Frau leidet unter plötzlichen Zwischenblutungen.

Im weiblichen Zyklus gibt es natürliche Abfälle der Hormone, so tritt z.B. bei der durch den Eisprung ausgelösten "Östrogen-Delle" bei vielen Frauen die sogenannte Mittelblutung auf. Leichte natürliche Hormonschwankungen können zu Zwischenblutungen führen, die Gebärmutterschleimhaut ist an einigen Stellen etwas instabil, die Bewegungen der Gebärmutter beim Geschlechtsverkehr, all dieses sind harmlose Gründe für Zwischenblutungen. Ein- bis zweimal im Jahr kann man diese Blutungsstörung als normal bezeichnen.[1] Dabei spielt es keine Rolle, wie lange sie andauert oder ob es im selben Zyklus mehrfach passiert. Dieser Zyklus ist gestört, entscheidend ist, in wie vielen Zyklen es auftritt.

Grundsätzlich lassen sich die Gründe für eine Zwischenblutung in folgende Kategorien einteilen [1]:

Hormonell:






Blutungen im ersten Trimester treten bei 15 bis 25 von 100 Schwangerschaften auf. Leichte Blutungen oder Schmierblutungen können 1 bis 2 Wochen nach der Befruchtung auftreten, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet. Der Gebärmutterhals kann während der Schwangerschaft leichter bluten, da sich in diesem Bereich mehr Blutgefäße entwickeln. Schmierblutungen oder leichte Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr, nach einem Abstrich oder einer Bauchspiegelung sind nicht ungewöhnlich. [4]


Entzündungen

Tumore




Weitere Ursachen


Es ist wichtig zu beachten, dass Zwischenblutungen verschiedene Ursachen haben können und eine genaue Diagnose oft eine ärztliche Untersuchung und weitere Tests erfordert. Beispielsweise können Zwischenblutungen mit Gewebe auf verschiedene Ursachen wie Polypen, Myome oder eine abnorme Gebärmutterschleimhaut hinweisen und bedürfen einer medizinischen Abklärung. Das Gleiche gilt für Zwischenblutungen mit Klumpen, die ebenfalls auf verschiedene zugrunde liegende Faktoren hinweisen können, darunter hormonelle Veränderungen, Polypen oder Myome in der Gebärmutter, aber auch ernstere Probleme wie Gebärmutter- oder Gebärmutterhalskrebs, weshalb eine ärztliche Untersuchung dringend empfohlen wird. Die „Klumpen“ sind aber eigentlich nur geronnenes Blut und treten bei zu starken Blutungen auf. Menstrualblut gerinnt durch einen körpereigenen Stoff normalerweise nicht, bei zu starken Blutungen ist aber nicht ausreichend von diesem Stoff vorhanden, sodass es dann doch gerinnt.

Farben der Zwischenblutungen

Damenbinden mit verschiedenen roten Motiven

Zwischenblutungen können unterschiedliche Farben haben, die auf verschiedene Faktoren hinweisen können.


Hellrote oder rosafarbene Zwischenblutungen können auf eine geringe Blutmenge hindeuten und werden häufig mit einer leichten Hormonstörung oder einer Gebärmutterhalsentzündung in Verbindung gebracht.


Braune Zwischenblutungen kommen häufiger vor und können auf altes Blut hinweisen, das sich länger in der Gebärmutter befindet, bevor es abgestoßen wird. Dies kann durch Hormonschwankungen oder eine leichte Verletzung des Gebärmutterhalses verursacht werden.


Manchmal können Zwischenblutungen auch rötlich-braun oder sogar leicht rötlich sein und auf verschiedene Ursachen hinweisen, darunter hormonelle Veränderungen, Infektionen oder Polypen in der Gebärmutter oder am Gebärmutterhals.

Zwischenblutungen während der Schwangerschaft

Zwischenblutungen sind normalerweise ein häufiges Symptom im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus einer Frau. Diese Blutungen können jedoch auch während der Schwangerschaft auftreten.


In den frühen Stadien der Schwangerschaft können leichte Blutungen auftreten, die oft als Einnistungsblutungen bezeichnet werden. Sie entstehen, wenn sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einnistet. Implantationsblutungen sind in der Regel schwach, von kurzer Dauer und von heller bis bräunlicher Farbe. [4]


Später in der Schwangerschaft können Blutungen jedoch ein Anzeichen für ernsthaftere Probleme wie Probleme mit der Plazenta, Frühgeburtsrisiko oder Infektionen sein. Jede Art von Blutung während der Schwangerschaft erfordert daher eine sorgfältige ärztliche Untersuchung, um die Ursache abzuklären und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.


Schwangere Frauen, bei denen Zwischenblutungen auftreten, sollten umgehend ihren Arzt oder ihre Ärztin aufsuchen, um sicherzustellen, dass die Schwangerschaft gesund verläuft und keine schwerwiegenderen Probleme auftreten. Die genaue Diagnose und Behandlung hängt von der individuellen Situation ab, daher ist eine ärztliche Betreuung in solchen Fällen von entscheidender Bedeutung.

Zwischenblutung in den Wechseljahren

Ältere Frau in den Wechseljahren in einer Arztpraxis mit Gynäkologin.

Zwischenblutungen sind bei Frauen in den Wechseljahren häufig. Die Menopause ist die Zeit im Leben einer Frau, in der die monatlichen Menstruationszyklen aufhören. In dieser Phase sollte die Menstruation normalerweise ausbleiben. 


Die Ursachen für Zwischenblutungen in den Wechseljahren sind vielfältig und reichen von hormonellen Ungleichgewichten bis hin zu strukturellen Veränderungen der Gebärmutter oder des Gebärmutterhalses.


Hormonelle Veränderungen, vor allem ein Östrogenmangel, können dazu führen, dass die Gebärmutterschleimhaut dünner und verletzlicher wird und Blutungen auslöst. Auch eine Hormonersatztherapie kann zu Blutungen führen.


Es ist wichtig zu wissen, dass Zwischenblutungen in den Wechseljahren meist harmlos sind, aber auch ein Anzeichen für ernstere medizinische Probleme wie Gebärmutter- oder Gebärmutterhalskrebs sein können. Deshalb sollte jede Frau, die in den Wechseljahren Zwischenblutungen hat, sofort eine/n Ärztin/Arzt aufsuchen. [14]


Der/die Arzt/Ärztin wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um die genaue Ursache der Blutung festzustellen.

Behandlung von Zwischenblutungen

Eine Gynäkologin erklärt einer Frau, wie sie Zwischenblutungen behandeln kann.

Die Behandlung von Zwischenblutungen hängt von ihrer Ursache ab. Da Zwischenblutungen verschiedene Auslöser haben können, ist eine genaue Diagnose entscheidend, um die angemessene Therapie zu wählen. Hier sind einige gängige Ursachen für Zwischenblutungen und die entsprechenden Behandlungsoptionen:

Hormonelle Ungleichgewichte

Wenn Zwischenblutungen auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen sind, kann die Einnahme von hormonellen Mitteln, wie oralen Kontrazeptiva oder Hormonersatztherapie, verschrieben werden, um den Hormonhaushalt auszugleichen.


Allerdings gibt es auch Zwischenblutungen, die unter der Pille auftreten und vorher nie vorhanden waren. Sollte das häufiger oder regelmässig geschehen, muss man die Pille wechseln.[2] Es kann dann an einer zu hohen oder zu niedrigen Dosierung liegen oder die Pille kann die natürlichen Schwankungen nicht komplett ausgleichen (dann hat man natürlich auch vorher schon Probleme gehabt). 


Abhängig vom vermuteten Grund verschreibt man dann ein Präparat, von dem man annimmt, dass die Störung damit behoben wird. Sehr gut geeignet dafür sind Mehrphasen-Pillen mit zwei, drei oder auch vier verschieden zusammen gesetzten Phasen.


Wenn man eine Pille zum ersten Mal einnimmt oder sie wechselt, sind im ersten Zyklus Zwischenblutungen ziemlich häufig, der Körper muss sich erst auf das neue Präparat einstellen. Der zweite Monat sollte schon besser sein, der dritte Monat sollte perfekt sein, das heisst, keine Blutung bei der Pilleneinnahme, sondern nur in der Pause. Eine weitere Therapiemöglichkeit ist der Langzeitzyklus, das heisst die Einnahme der Pille über mehrere Monate ohne Pause. Damit wird mittelfristig die Schleimhaut so weit abgebremst, dass sie kaum noch vorhanden ist und deshalb auch weniger Störungen auftreten.

Polypen oder Myome 

Die Behandlung von Polypen hängt von den Symptomen, dem Risiko der Bösartigkeit und den Fruchtbarkeitsstörungen ab. Sie kann in konservative chirurgische, radikale chirurgische und konservative nicht-chirurgische Behandlung unterteilt werden. Kleine asymptomatische Polypen können sich spontan zurückbilden; in diesen Fällen kann eine abwartende Beobachtung die Behandlung der Wahl sein. [8]


Dies kann dazu beitragen, eine Zwischenblutung zu stoppen.

Entzündungen oder Infektionen 

Wenn Zwischenblutungen auf Entzündungen oder Infektionen zurückzuführen sind, werden in der Regel Antibiotika oder entzündungshemmende Medikamente verschrieben, um die Infektion zu behandeln und die Symptome zu lindern.

Gebärmutterhalskrebs oder Gebärmutterkrebs 

Bei Verdacht auf Krebs wird eine umfassende Untersuchung und Gewebeentnahme (Biopsie) durchgeführt. Die Behandlung hängt vom Stadium und der Art des Krebses ab und kann Operation, Bestrahlung oder Chemotherapie umfassen.

Endometriose

Die Behandlung der Endometriose kann Schmerzmittel, hormonelle Therapien oder in schweren Fällen eine Operation umfassen, um das abnormale Gewebe zu entfernen.

Schilddrüsenerkrankungen

Eine Schilddrüsenerkrankung kann mit Medikamenten behandelt werden, um den Hormonspiegel zu regulieren und damit die Zwischenblutungen zu kontrollieren.


Es ist wichtig zu betonen, dass Zwischenblutungen nicht ignoriert werden sollten, insbesondere wenn sie wiederholt auftreten oder von anderen ungewöhnlichen Symptomen begleitet werden. Frauen, die an Zwischenblutungen leiden, sollten unverzüglich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, um die Ursache abzuklären und eine angemessene Behandlung zu erhalten. 

Fazit

Gelegentlich auftretende Zwischenblutungen sind meist harmlos und eher nur lästig. Treten sie häufiger oder regelmässig auf, muss gynäkologisch abgeklärt und entsprechend behandelt werden. Die Therapie ist meist hormonell medikamentös.

Lesen Sie mehr:

Quellen:

[1] Zwischenblutungen: Ursachen, Symptome & Behandlung. Deutsche Familienversicherung. 09.08.2022. https://www.deutsche-familienversicherung.de/krankenhauszusatzversicherung/ratgeber/artikel/zwischenblutungen-ursachen-symptome-therapie/

[2] Management of Unscheduled Bleeding in Women Using Hormonal Contraception. Faculty of Sexual & Reproductive Healthcare Clinical Guidance. Royal College of Obstetricians and Gynaecologists. May 2009. https://www.rcog.org.uk/media/oj5fuf1u/unscheduledbleeding23092009.pdf 

[3] Schliep KC, Mumford SL, Hammoud AO, et al. Luteal phase deficiency in regularly menstruating women: prevalence and overlap in identification based on clinical and biochemical diagnostic criteria. J Clin Endocrinol Metab. 2014;99(6):E1007-E1014. doi:10.1210/jc.2013-3534. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4037737/ 

[4] Bleeding During Pregnancy. Frequently Asked Questions. American College of Obstetricians and Gynecologists. Last reviewed: August 2022. https://www.acog.org/womens-health/faqs/bleeding-during-pregnancy

[5] Taylor M, Jenkins SM, Pillarisetty LS. Endometritis. [Updated 2023 Feb 3]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2023 Jan. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK553124/ 

[6] Goje O. Pelvic Inflammatory Disease (PID). MSD Manual for the Professional. Revised Mar 2023. https://www.msdmanuals.com/professional/gynecology-and-obstetrics/vaginitis,-cervicitis,-and-pelvic-inflammatory-disease/pelvic-inflammatory-disease-pid 

[7] Uimari O, Subramaniam KS, Vollenhoven B, Tapmeier TT. Uterine Fibroids (Leiomyomata) and Heavy Menstrual Bleeding. Front Reprod Health. 2022;4:818243. Published 2022 Mar 4. doi:10.3389/frph.2022.818243. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC9580818/ 

[8] Nijkang NP, Anderson L, Markham R, Manconi F. Endometrial polyps: Pathogenesis, sequelae and treatment. SAGE Open Med. 2019;7:2050312119848247. Published 2019 May 2. doi:10.1177/2050312119848247. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6501471/

[9] Faizan U, Muppidi V. Uterine Cancer. [Updated 2023 Feb 12]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2023 Jan. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK562313/ 

[10] Signs and Symptoms of Cervical Cancer. American Cancer Society. Last Revised: January 3, 2020. https://www.cancer.org/cancer/types/cervical-cancer/detection-diagnosis-staging/signs-symptoms.html 

[11] Kakuno Y, Amino N, Kanoh M, et al. Menstrual disturbances in various thyroid diseases. Endocr J. 2010;57(12):1017-1022. doi:10.1507/endocrj.k10e-216. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20938101/ 

[12] In Young Cho, Yoosoo Chang, Jae-Heon Kang, Yejin Kim, Eunju Sung, Hocheol Shin, Sarah H Wild, Christopher D Byrne, Seungho Ryu, Long or Irregular Menstrual Cycles and Risk of Prevalent and Incident Nonalcoholic Fatty Liver Disease, The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, Volume 107, Issue 6, June 2022, Pages e2309–e2317, https://doi.org/10.1210/clinem/dgac068 

[13] Heavy periods: Overview. InformedHealth.org [Internet]. Cologne, Germany: Institute for Quality and Efficiency in Health Care (IQWiG); 2006-. [Updated 2017 May 4]. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK279294/

[14] Perimenopausal Bleeding and Bleeding After Menopause. Frequently Asked Questions. American College of Obstetricians and Gynecologists. Last reviewed: August 2022. https://www.acog.org/womens-health/faqs/perimenopausal-bleeding-and-bleeding-after-menopause

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