Zwischenblutungen – Ursachen, Symptome & Behandlung
Was ist eine Zwischenblutung?
Zwischenblutungen zählen mit zu den häufigsten Gründen, die zum Aufsuchen einer Frauenarztpraxis führen. Eine Zwischenblutung ist eine Blutung, die ausserhalb der Periodenblutung auftritt, gleich ob stark oder schwach, ob sie nur einmal oder mehrfach auftritt und wie lange sie dauert. Sie können während der Geschlechtsreife in allen Lebensaltern auftreten, am häufigsten aber in der Jugend in den ersten Jahren der Regelblutung und wenn sich die Frau den Wechseljahren nähert. Sie sind nicht unbedingt krankhafter Natur, sondern können sich selbst bei leichten Lebensveränderungen einstellen, z.B. bei einer Grippe, in Stressphasen, im Urlaub.
Ursachen von Zwischenblutungen
Im weiblichen Zyklus gibt es natürliche Abfälle der Hormone, so tritt z.B. bei der durch den Eisprung ausgelösten "Östrogen-Delle" bei vielen Frauen die sogenannte Mittelblutung auf. Leichte natürliche Hormonschwankungen können zu Zwischenblutungen führen, die Gebärmutterschleimhaut ist an einigen Stellen etwas instabil, die Bewegungen der Gebärmutter beim Geschlechtsverkehr, all dieses sind harmlose Gründe für Zwischenblutungen. Ein- bis zweimal im Jahr kann man diese Blutungsstörung als normal bezeichnen.[1] Dabei spielt es keine Rolle, wie lange sie andauert oder ob es im selben Zyklus mehrfach passiert. Dieser Zyklus ist gestört, entscheidend ist, in wie vielen Zyklen es auftritt.
Grundsätzlich lassen sich die Ursachen wie folgt einteilen [1]:
- Hormonell (Pubertät und Prämenopause, hormonelle Kontrazeption, ovulatorische Blutung, Gelbkörperschwäche, Einnistungsblutung);
- Entzündungen (Gebärmutterentzündung (Endometritis) und Scheidenentzündung (Kolpitis), Entzündung der Eileiter (Salpingitis) und der Eierstöcke (Adnexitis));
- Tumore (Myome, Polypen an Gebärmutter oder Gebärmutterhals, Portioektopie, Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom), Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom), Scheidenkrebs (Vaginalkarzinom));
- Weitere Ursachen (Endometriose (Schleimhautwucherungen außerhalb der Gebärmutterhöhle), Erkrankungen der Schilddrüse (sowohl Hyperthyreose als auch Hypothyreose), Erkrankungen der Leber, geplatzte Äderchen, psychische Faktoren)
Behandlung von Zwischenblutungen
Wenn nur die Hormone "schuld" sind, behandelt man meist mit hormonellen Mitteln, wozu auch die Verhütungsmittel gehören kann. Diese sorgen für einen stabileren Hormonspiegel. Bei bösartigen Ursachen bringen sie nichts, sie können sogar die Erkrankung verschlimmern.
Allerdings gibt es auch Zwischenblutungen, die unter der Pille auftreten und vorher nie vorhanden waren. Sollte das häufiger oder regelmässig geschehen, muss man die Pille wechseln.[2] Es kann dann an einer zu hohen oder zu niedrigen Dosierung liegen oder die Pille kann die natürlichen Schwankungen nicht komplett ausgleichen (dann hat man natürlich auch vorher schon Probleme gehabt). Abhängig vom vermuteten Grund verschreibt man dann ein Präparat, von dem man annimmt, dass die Störung damit behoben wird. Sehr gut geeignet dafür sind Mehrphasen-Pillen mit zwei, drei oder auch vier verschieden zusammen gesetzten Phasen.
Wenn man eine Pille zum ersten Mal einnimmt oder sie wechselt, sind im ersten Zyklus Zwischenblutungen ziemlich häufig, der Körper muss sich erst auf das neue Präparat einstellen. Der zweite Monat sollte schon besser sein, der dritte Monat sollte perfekt sein, das heisst, keine Blutung bei der Pilleneinnahme sondern nur in der Pause. Eine weitere Therapiemöglichkeit ist der Langzeitzyklus, das heisst die Einnahme der Pille über mehrere Monate ohne Pause. Damit wird mittelfristig die Schleimhaut so weit abgebremst, dass sie kaum noch vorhanden ist und deshalb auch weniger Störungen auftreten.
Zusammenfassend kann man sagen:
Gelegentlich auftretende Zwischenblutungen sind meist harmlos und eher nur lästig. Treten sie häufiger oder regelmässig auf, muss gynäkologisch abgeklärt und entsprechend behandelt werden. Die Therapie ist meist hormonell medikamentös.
Quellen:
[1] Zwischenblutungen: Ursachen, Symptome & Behandlung. Deutsche Familienversicherung. Abgerufen am 12. Dezember 2022
[2] Management of Unscheduled Bleeding in Women Using Hormonal Contraception. Faculty of Sexual & Reproductive Healthcare Clinical Guidance. Royal College of Obstetricians and Gynaecologists. May 2009. Abgerufen am 12. Dezember 2022