Kondylome oder Feigwarzen
Kondylome, auch als Feigwarzen oder Genitalwarzen bekannt, sind eine der häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen weltweit. Obwohl sie in den meisten Fällen harmlos sind, können Kondylome zu unangenehmen Symptomen führen und den Betroffenen das Leben dadurch schwer machen. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie über Feigwarzen wissen müssen – von der Definition und Häufigkeit bis hin zu Ursachen, Symptomen, Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem werden wir uns mit der Vorbeugung von Kondylomen beschäftigen und häufig gestellte Fragen zu diesem Thema beantworten.
Was sind Kondylome?
Kondylome sind gutartige Wucherungen der Haut oder Schleimhaut. Sie werden durch eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) verursacht und treten häufig im Genitalbereich auf, können aber auch an anderen Körperstellen vorkommen. Diese Warzen sind in der Regel harmlos und zeigen sich als zerklüftete Hautknötchen oder blumenkohlförmige Gebilde. Ihre Farbe variiert von rötlich über grau-bräunlich bis weißlich. [1]
Kondylome können in verschiedenen Größen auftreten, von stecknadelkopfgroß bis zu mehreren Zentimetern. Sie neigen dazu, gehäuft aufzutreten und können sich zu größeren Knoten oder plattenartigen Strukturen entwickeln. Es gibt auch flache Erscheinungsformen dieser Warzen, die als Condylomata plana bekannt sind. [1]
Wie verbreitet sind Feigwarzen?
Kondylome sind eine weit verbreitete sexuell übertragbare Erkrankung, die sowohl Männer als auch Frauen betrifft. Etwa 1-2 % der sexuell aktiven Bevölkerung haben sichtbare Kondylome, und die Altersspanne, in der Kondylome am häufigsten auftreten, liegt zwischen 20 und 24 Jahren. [1] Schätzungen zufolge sind 5-25 % der Menschen symptomlos mit HPV infiziert. Die Häufigkeit der Erkrankung ist in Deutschland hoch, mit etwa 170 Fällen pro 100.000 Menschen pro Jahr.
Eine Ansteckung mit dem Humanen Papillomavirus bleibt bei den meisten Menschen unbemerkt, da sie die Viren zwar in sich tragen, aber keine Kondylome entwickeln. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Infektion und Warzenbildung, variiert stark: Bei Frauen beträgt sie im Durchschnitt etwa drei Monate, bei Männern elf Monate. Raucherinnen haben ein höheres Risiko, wahrscheinlich, weil ihr Immunsystem schlechter arbeitet. Etwa 30% aller Infektionen heilen von selbst, da das Immunsystem die Viren abtötet. Allerdings hinterlässt eine ausgeheilte Infektion in der Regel keine lebenslange Immunität, sodass man sich erneut infizieren kann. Ohne Behandlung bleiben Feigwarzen meist bestehen, aber bei einigen Menschen heilen sie auch spontan ab. [7]
Wie steckt man sich mit Feigwarzen an?
Die Übertragung von Feigwarzen erfolgt hauptsächlich durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt, vor allem beim Geschlechtsverkehr. Die Kondylome entstehen durch eine Infektion mit bestimmten humanen Papillomviren (HPV), insbesondere den Typen 6 und 11. [1]
Eine Ansteckung von HPV und damit von Feigwarzen kann auch durch eine asymptomatische HPV-Infektion erfolgen. Das bedeutet, dass eine Person das Virus weitergeben kann, ohne selbst Symptome zu zeigen oder zu wissen, dass sie infiziert ist.
Was beeinflusst das Ansteckungsrisiko?
Die Verwendung von Kondomen kann das Ansteckungsrisiko zwar verringern, jedoch nicht vollständig eliminieren, da nicht alle potenziell betroffenen Hautstellen abgedeckt werden. Schmierinfektionen, zum Beispiel durch gemeinsam benutzte Sexspielzeuge, kontaminierte Handtücher oder Badeschwämme, sind ebenfalls als Übertragungswege möglich. Zudem kann das Risiko einer HPV-Infektion im Mund-Rachen-Bereich durch Oralverkehr erhöht sein, was zu Feigwarzen-ähnlichen Hautverdickungen an diesen Stellen führen kann. Das Ansteckungsrisiko ist erhöht, wenn man häufig den Sexualpartner wechselt oder ein geschwächtes Immunsystem hat. Wunden oder Verletzungen der Haut oder Schleimhaut, wie sie zum Beispiel durch eine Intimrasur entstehen können, erhöhen das Ansteckungsrisiko zusätzlich.
Rauchen oder das Vorliegen anderer Genitalinfektionen können ebenfalls das Risiko einer Infektion begünstigen. [4]
In seltenen Fällen kann eine HPV-Übertragung auch bei der Geburt von einer infizierten Mutter auf das Neugeborene erfolgen.
Symptome von Feigwarzen: Erkennungsmerkmale und mögliche Beschwerden
Die Infektion mit dem HPV ist in den meisten Fällen symptomfrei. In einigen Fällen aber bilden sich nach der Infektion mit dem Virus Feigwarzen. Das sind Hautwucherungen, die in der Regel keine Schmerzen verursachen, jedoch gelegentlich Juckreiz, Brennen oder Blutungen hervorrufen können. Sie sind oft erhaben und haben denselben Farbton wie die umgebende Haut, können aber auch etwas dunkler sein. Feigwarzen können flach oder gestielt, einzeln oder in Gruppen auftreten und manchmal ein blumenkohlartiges Aussehen haben. Sie treten vorwiegend in feuchtwarmen Bedingungen auf, wie im Genital- und Analbereich.
Kondylome bei der Frau
Bei Frauen betreffen Feigwarzen den Intimbereich, insbesondere können sie um den Scheideneingang, an den Schamlippen und in der Scheide auftreten. Selten verursachen sie vermehrten Scheidenausfluss und bei einigen Frauen Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs. Die Oberfläche größerer Feigwarzen kann aufbrechen und bluten, beispielsweise beim Geschlechtsverkehr. Wenn Feigwarzen in die Harnröhrenöffnung wachsen, kann das Wasserlassen Beschwerden wie Blutungen oder einen schwachen Harnstrahl verursachen. Ebenso können Feigwarzen im Mund- und Rachenraum und Feigwarzen im Gesicht entstehen, zum Beispiel durch Übertragung beim Oralverkehr.
Kondylome beim Mann
Feigwarzen beim Mann betreffen den Penis, insbesondere den Bereich zwischen der Eichel und dem Penisschaft sowie im Bereich der Peniswurzel. Sie können auch an der Haut und Schleimhaut, am After sowie dem Enddarm auftreten. Selten wachsen sie zu größeren Knoten mit rauer, zerklüfteter Oberfläche heran, die wie Blumenkohlröschen aussehen. Durch Reibung beim Geschlechtsverkehr kann der betroffene Bereich schmerzen. Selbst ohne solche Beschwerden können Feigwarzen für viele Menschen unangenehm sein und das Sexleben sowie die Lebensqualität beeinträchtigen. Desweiteren können sie auch im Mund- und Rachenbereich und dem Gesicht durch orale sexuelle Aktivitäten auftreten. [7]
Kondylome und das Risiko von Komplikationen: Krebs, HIV und weitere Gefahren
Personen, die bereits unter bestimmten Erkrankungen wie Krebs oder HIV leiden, können anfälliger für HPV-Infektionen sein. Krebspatienten haben möglicherweise ein geschwächtes Immunsystem aufgrund ihrer Erkrankung oder der Krebstherapie, was ihre Anfälligkeit für HPV-Infektionen und das Auftreten von Kondylomen erhöhen kann. Ebenso sind HIV-infizierte Personen aufgrund ihrer Immunsuppression anfälliger für HPV-Infektionen. Sie können schwerere Symptome und einen stärkeren Befall mit Feigwarzen erfahren.
Kondylome können bei Betroffenen erhebliche psychische Auswirkungen haben, einschließlich Ängsten, Schuld- und Schamgefühlen. Wenn die Kondylome an sichtbaren Stellen auftreten, verstärkt das die psychische Belastung. Patienten können sich auch Sorgen um einen möglichen Fruchtbarkeitsverlust und das Krebsrisiko machen.
Sehr selten bilden sich aus den einfachen Kondylomen sogenannte "Riesenkondylome", auch Buschke-Löwenstein-Tumore genannt. Im Gegensatz zu normalen Kondylomen wachsen diese Tumore in einer großen, blumenkohlartigen Struktur und können dabei das umliegende Gewebe zerstören. Buschke-Löwenstein-Tumore haben ein erhöhtes Risiko, sich in bösartige Tumoren zu verwandeln, und erfordern in der Regel eine aggressivere Behandlung, oft einschließlich chirurgischer Entfernung. [7]
Diagnose von Feigwarzen: Verfahren und Untersuchungen
Die Diagnose von Kondylomen beginnt normalerweise mit einer Anamnese und einer körperlichen Untersuchung des betroffenen Bereichs. Ärzte erkennen Kondylome oft aufgrund ihres charakteristischen Erscheinungsbildes. Bei Feigwarzen der Frau kann ein Abstrich des Gebärmutterhalses entnommen und untersucht werden, während bei Männern der Penis auf Kondylome untersucht und der Harnröhrenausgang genauer betrachtet wird.
In einigen Fällen sind Kondylome im Anfangsstadium schwer zu erkennen. Der Essigtest ist dann eine Methode zur Identifizierung von Feigwarzen. Dabei wird Essigsäure auf die betroffenen Bereiche aufgetragen, wodurch die Warzen eine weißliche Färbung annehmen und leichter sichtbar werden.
Weitere Untersuchungen können bei Frauen eine Kolposkopie und gynäkologische Untersuchungen einschließen, um auch kleinere Kondylome zu erkennen. Dazu gehört das Abtasten der Vagina und die Untersuchung mithilfe eines Spekulums. Bei Männern kann eine Harnröhrenspiegelung (Urethroskopie) durchgeführt werden, um Kondylome in der Harnröhre zu identifizieren. [4]
HPV-Test und weitere diagnostische Verfahren bei Feigwarzen
In manchen Fällen kann es notwendig sein, weitere Untersuchungsmethoden bei der Diagnose von Feigwarzen einzusetzen. Wenn die Warzen nicht mit bloßem Auge erkennbar sind oder der Arzt oder die Ärztin Zweifel an der Diagnose hat, kann eine Gewebeprobe der Warze entnommen werden, um diese im Labor mikroskopisch untersuchen zu lassen. Dies kann auch bei untypischen Hautveränderungen, einer Immunschwäche oder beim Verdacht auf Riesenkondylome erforderlich sein.
Ein HPV-Test zur Typisierung des Virus kann insbesondere bei Frauen sinnvoll sein, da bei einigen Typen des Virus das Gebärmutterhalsrisiko erhöht sein kann. Hierbei wird ein Tupferabstrich von der Schleimhaut entnommen und im Labor auf das Vorhandensein von HPV-DNA untersucht. Bei Männern ist diese Untersuchung weniger gebräuchlich.
In einigen Fällen können Schnelltests eingesetzt werden. Diese Tests können helfen, sehr frühe Stadien bestimmter Krebsarten zu erkennen und sind im Rahmen von Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen und bei der Untersuchung von Kondylom-Patienten sinnvoll. [7]
Behandlung von Kondylomen: Therapie, Medikamente und Hausmittel gegen Feigwarzen
Feigwarzen können zwar unansehnlich und unangenehm sein, aber sie sind behandelbar. Zu den Behandlungsmöglichkeiten für Feigwarzen gehören topische Therapien, Medikamente und chirurgische Eingriffe. Darüber hinaus gibt es verschiedene Hausmittel, die zur Linderung der Symptome und zur Förderung der Heilung eingesetzt werden können.
Lokale Behandlung von Feigwarzen: Cremes und Lösungen
Zur lokalen Therapie von Kondylomen können verschiedene Medikamente gegen Feigwarzen als Cremes oder Lösungen eingesetzt werden. Diese wirken entweder durch Stimulation des Immunsystems, Hemmung der Zellteilung oder Wachstumsreduktion der Warzen. Die Behandlung kann über mehrere Wochen andauern und muss vom Patienten selbstständig durchgeführt werden.
Imiquimod ist ein Wirkstoff, der das Immunsystem der Haut aktiviert und so den Abbau von Kondylomen unterstützt. Die Anwendung erfolgt dreimal wöchentlich für maximal 12 Wochen. Imiquimod sollte nur auf der Haut und nicht zur Behandlung von Kondylomen der Scheide, des Gebärmutterhalses, der Harnröhre oder des Enddarms angewendet werden.
Sinecatechin, ein Grünteeblätterextrakt, wirkt ebenfalls immunstimulierend und hemmt das Warzenwachstum. Die Salbe wird bis zu dreimal täglich auf die äußeren Warzen aufgetragen und die Behandlung kann bis zu 16 Wochen fortgesetzt werden.
Podophyllotoxin ist ein weiterer Wirkstoff, der die Zellteilung hemmt und so zum Absterben der mit dem Virus infizierten Zellen in den Feigwarzen führt. Die Behandlung kann vom Arzt begonnen und vom Patienten selbst fortgeführt werden.
In manchen Fällen kann der Arzt auch Trichloressigsäure (TCA) verwenden. Diese Behandlung kann jedoch schmerzhaft sein und muss häufig wiederholt werden. [4]
Vereisung, Verödung oder operative Entfernung von Feigwarzen
Eine Methode zum Entfernen von Feigwarzen ist die Kryotherapie, bei der flüssiger Stickstoff auf die Warzen aufgetragen wird, um das Gewebe absterben zu lassen. Diese Behandlung wird wöchentlich wiederholt und ist kostengünstig sowie auch in der Schwangerschaft anwendbar. Mögliche Nebenwirkungen sind Brennen, Schmerzen, Pigmentstörungen und oberflächliche Narben. Da die HPV-Viren nicht abgetötet werden, können sich bei einigen Patienten später erneut Warzen bilden.
Wenn eine Selbsttherapie nicht möglich ist, beispielsweise bei innerlichen Feigwarzen, kann der Arzt die Kondylome mit verschiedenen Methoden entfernen. Bei kleineren Warzen an Schleimhäuten kann Trichloressigsäure aufgetragen werden, um die Warzen absterben zu lassen. Die Behandlung wird im wöchentlichen Abstand wiederholt. Alternativ kann der Arzt die Warzen ebenfalls mit flüssigem Stickstoff vereisen.
Bei stärkerem Warzenbefall oder wiederkehrenden Warzen (Rezidiv) kann das operative Entfernen der Kondylome erforderlich sein. Hierbei stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung, wie die Kürettage, bei der ein feiner Löffel zum Einsatz kommt, oder die Zerstörung des Warzengewebes durch Hitze mittels Elektrokaustik oder Lasertechnik. Diese Methoden können Schmerzen verursachen, weshalb eine örtliche Betäubung oder Vollnarkose notwendig sein kann. [4]
Immunmodulatorische Therapie bei Feigwarzen
Immunmodulatorische Therapie ist eine weitere Option zur Behandlung von Kondylomen, bei der das körpereigene Immunsystem unterstützt wird, um die Warzen zu bekämpfen. Dabei wird die körpereigene Abwehrreaktion gegen das HPV-Virus aktiviert und gestärkt, wodurch die Infektion besser kontrolliert und die Warzenbildung reduziert werden kann.
Zu den immunmodulatorischen Mitteln gegen Feigwarzen zählen topische Cremes, die direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen werden.
In einigen Fällen kann auch eine systemische Immuntherapie in Erwägung gezogen werden. Dabei werden Wirkstoffe in Form von Injektionen oder Tabletten verabreicht, die das gesamte Immunsystem beeinflussen, um eine effektivere Bekämpfung der HPV-Infektion zu erreichen. Allerdings sollte diese Form der Behandlung nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen, da sie mit höheren Risiken für Nebenwirkungen verbunden sein kann. [7]
Begleitinfektionen und Komplikationen von Feigwarzen: Worauf ist zu achten?
Kondylome können das Risiko für Begleitinfektionen erhöhen, insbesondere wenn sie in der Nähe von Schleimhäuten auftreten. Es besteht die Möglichkeit, dass bakterielle Infektionen, Pilzinfektionen wie Candidiasis oder andere sexuell übertragbare Infektionen (STIs) wie Chlamydien, Gonorrhö oder Syphilis auftreten.
Die Behandlung von Feigwarzen kann in einigen Fällen zu Narbenbildung führen. Dies ist besonders bei invasiven Verfahren wie Vereisung oder operativer Entfernung der Fall. Die resultierenden Narben können sowohl funktionelle als auch ästhetische Probleme verursachen.
Kondylome können trotz erfolgreicher Behandlung in einigen Fällen wiederkehren. Daher sind regelmäßige ärztliche Kontrollen empfehlenswert, um mögliche Rezidive frühzeitig zu erkennen und gegebenenfalls erneute Behandlungen einzuleiten.
Hausmittel gegen Feigwarzen: Natürliche Alternativen
Neben der medizinischen Therapie gibt es auch einige Hausmittel gegen Feigwarzen, die von Betroffenen zur Behandlung von Kondylomen eingesetzt werden, in der Hoffnung Feigwarzen loszuwerden. Es handelt sich dabei um anekdotisches Wissen, wissenschaftliche Evidenz für die Wirksamkeit steht aus.
- Teebaumöl: Dieses ätherische Öl wird aus den Blättern des australischen Teebaums (Melaleuca alternifolia) gewonnen und hat den Ruf, die Vermehrung von Viren zu hemmen. Obwohl die Wirksamkeit von Teebaumöl bei der Bekämpfung von Feigwarzen nicht eindeutig belegt ist, verwenden einige Menschen dieses Öl zur Behandlung ihrer Feigwarzen.
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Apfelessig: Einige Betroffene nutzen Apfelessig, um Feigwarzen zu behandeln. Dabei wird ein Wattebausch mit Apfelessig getränkt und auf die betroffenen Stellen aufgelegt. Die Säure im Apfelessig soll dazu beitragen, die Warzen abzutragen.
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Knoblauch: Knoblauch hat antivirale Eigenschaften und wird von manchen Menschen zur Behandlung von Kondylomen eingesetzt. Dazu wird frischer Knoblauch zerdrückt und auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Anschließend wird die Stelle mit einem Pflaster abgedeckt.
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Rezeptfreie Medikamente gegen Feigwarzen: In Apotheken sind auch Medikamente zur Behandlung von Feigwarzen rezeptfrei erhältlich. Diese können in Form von Cremes, Lösungen oder Pflastern vorliegen.
Vorbeugung von Feigwarzen: Schutzmaßnahmen, Impfung und Vorsorge
Um das Risiko einer HPV-Übertragung und von Feigwarzen zu verringern, kann die Verwendung von Kondomen beim Geschlechtsverkehr hilfreich sein. Da das Virus hauptsächlich durch Hautkontakt übertragen wird, bieten Kondome einen gewissen Schutz, indem sie die betroffenen Hautbereiche teilweise abdecken. Allerdings gewährleisten Kondome nicht in allen Fällen einen vollständigen Schutz, da das Virus auch in Hautbereichen auftreten kann, die von Kondomen nicht abgedeckt werden. Offene Kommunikation mit dem Sexualpartner über den eigenen HPV-Status und regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind deshalb zur erfolgreichen Prävention essenziell. [4]
Die HPV-Impfung: Wirkung und Bedeutung
Die HPV-Impfung ist nicht nur für die Prävention von HPV-bedingten Krebserkrankungen von Bedeutung, sondern auch für den Schutz vor Feigwarzen. Diese werden hauptsächlich durch die HPV-Typen 6 und 11 verursacht, die für etwa 90% der Genitalwarzen verantwortlich sind.
Einer der in Deutschland eingesetzten HPV-Impfstoffe, der 9-valente Impfstoff, bietet Schutz vor den HPV-Typen 6 und 11, zusätzlich zu den Hochrisiko-HPV-Typen 16, 18 und anderen, die mit Krebs in Verbindung gebracht werden. Durch die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt wird das Risiko einer Infektion mit diesen HPV-Typen und damit die Wahrscheinlichkeit der Entstehung von Genitalwarzen reduziert.
Die Impfung kann nur dann vor einer HPV-Infektion schützen, wenn sie vor einer möglichen Exposition gegenüber dem Virus verabreicht wurde.
Deshalb wird die Impfung in Deutschland von der Stiko vorrangig für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren empfohlen, um das Risiko von HPV-Infektionen und den damit verbundenen Gesundheitsrisiken, einschließlich Kondylomen, zu reduzieren. Bei Erwachsenen ist die Impfung dann nicht mehr ausreichend effektiv, da sie in vielen Fällen bereits einer HPV-Infektion ausgesetzt waren. Nur in Einzelfällen wird sie auch Erwachsenen empfohlen. [2]
Früherkennung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Der Schlüssel zur Prävention
Regelmäßige Untersuchungen bei einem Gynäkologen oder Urologen bieten die Möglichkeit, jegliche Art von Veränderungen im Genitalbereich frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren. Während dieser Vorsorgeuntersuchungen achten Fachärzte auf Anzeichen von Feigwarzen und anderen Veränderungen der Haut oder Schleimhaut im Genitalbereich.
Kondylome können auch ohne Symptome auftreten oder an Stellen lokalisiert sein, die für den Betroffenen schwer zu bemerken sind. Dazu gehören zum Beispiel Kondylome in der Scheide, der Harnröhre oder dem Enddarm. Im Frühstadium kann der fachkundige Blick bereits eine beginnende Krankheit erkennen, ohne dass bereits große Hautveränderungen vorliegen müssen. In solchen Fällen ist die Rolle des Arztes oder der Ärztin bei der Früherkennung besonders wichtig. Falls Anzeichen von Kondylomen festgestellt werden, kann die Diagnose schnell gestellt und eine frühzeitige und geeignete Behandlung eingeleitet werden, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Die wichtigsten Erkenntnisse und Empfehlungen zum Umgang mit Feigwarzen
Feigwarzen entstehen durch eine Infektion mit Niedrigrisiko-HPV-Typen und werden vor allem durch Hautkontakt übertragen. Obwohl Kondome das Ansteckungsrisiko verringern können, ist ein vollständiger Schutz nicht gewährleistet. Die Symptome von Kondylomen sind variabel und die angemessene Behandlung richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten der betroffenen Person.
Trotz ihrer Unannehmlichkeiten sind Feigwarzen in der Regel nicht gefährlich und stehen normalerweise nicht in Zusammenhang mit Krebs. Dennoch sollten Betroffene regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Eine vollständige Heilung der HPV-Infektion ist nicht möglich, sodass Feigwarzen erneut auftreten können.
Häufig gestellte Fragen zu Feigwarzen
Viele Menschen haben Fragen zu Feigwarzen, zum Beispiel wie sie übertragen werden, wie lange sie ansteckend sind und ob sie zu Krebs führen können. Es ist wichtig, die Risiken und Präventionsmaßnahmen im Zusammenhang mit Genitalwarzen zu kennen, um sich und seine Sexualpartner zu schützen.
Ansteckungsgefahr: Wann sind Feigwarzen nicht mehr ansteckend?
Feigwarzen sind ansteckend, solange sichtbare Warzen vorhanden sind. Es wird empfohlen, bis zu drei Monate nach dem Abheilen der letzten Warze geschützten Geschlechtsverkehr zu haben, um eine Übertragung von Feigwarzen des Partners zu vermeiden. Bei den meisten Betroffenen sind die Viren nach etwa 1 bis 2 Jahren nicht mehr nachweisbar, wobei unklar ist, ob noch geringe Mengen vorhanden sind. Wenn zwei Jahre lang keine Genitalwarzen mehr aufgetreten sind, gilt eine Übertragung der Viren als unwahrscheinlich. Bei 10 bis 20 Prozent der Betroffenen kann die Infektion jedoch über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben und sie können weiterhin ansteckend sein.
Feigwarzen und Schwangerschaft: Was muss man beachten?
Feigwarzen stellen während der Schwangerschaft kein direktes Risiko für das ungeborene Kind dar, können aber bei der Geburt zu einer Ansteckung führen. Von 1000 Geburten, bei denen die Mutter Feigwarzen aufweist, sind etwa sieben Kinder von krankhaften Veränderungen durch HPV betroffen, die in den ersten fünf Lebensjahren auftreten und behandelt werden müssen.
Es ist ratsam, Kondylome um die 34. Schwangerschaftswoche behandeln zu lassen, um eine vollständige Abheilung bis zur Entbindung zu gewährleisten und das Risiko eines Wiederauftretens vor der Geburt zu minimieren.
Während der Schwangerschaft können lokale Therapien mit speziellen Salben oder Tinkturen angewendet werden, aber auch intensivere Behandlungen wie Lasertherapie, Elektrokoagulation oder chirurgische Eingriffe können in Betracht gezogen werden.
In der Regel ist eine vaginale Geburt trotz Feigwarzen bei der Mutter möglich, nur bei sehr ausgedehntem Befall, der den Geburtsweg betrifft, könnte ein Kaiserschnitt angebracht sein. [3]
Warum kommen Feigwarzen immer wieder?
Derzeit ist eine vollständige Beseitigung der humanen Papillomaviren (HPV), die Feigwarzen verursachen, nicht möglich. Eine komplette Heilung kann deshalb nicht gewährleistet werden. Selbst nach erfolgreicher Behandlung können Feigwarzen wieder auftreten, insbesondere wenn begünstigende Faktoren wie ein geschwächtes Immunsystem vorhanden sind.
In etwa 20 bis 70 Prozent der Fälle treten Kondylome innerhalb von sechs Monaten nach der Behandlung erneut auf. Besonders bei chirurgisch entfernten Warzen liegt das Rückfallrisiko mit etwa 75 Prozent recht hoch.
Daher wird empfohlen, nach einer abgeschlossenen Behandlung regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführen zu lassen, um mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. [5]
Sind Feigwarzen gefährlich? Risiken und mögliche Folgen
Feigwarzen sind in der Regel nicht gefährlich, da sie durch Niedrigrisiko-Typen des humanen Papillomavirus (HPV) verursacht werden, die normalerweise nicht mit ernsthaften Gesundheitsproblemen wie Krebs in Verbindung gebracht werden. Dennoch können Feigwarzen unangenehm sein und sich ausbreiten, wenn sie nicht behandelt werden. [7]
Wie lange kein Sex bei Diagnose von Feigwarzen?
Bei der Diagnose von Feigwarzen ist es ratsam, zunächst auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, um die Ansteckungsgefahr für den Partner zu minimieren. Solange sichtbare Feigwarzen vorhanden sind, besteht eine hohe Ansteckungsgefahr. Außerdem wird empfohlen, bis drei Monate nach Abheilung der letzten Warze mit Kondomen geschützten Sex zu pflegen, um eine Ansteckung mit Feigwarzen des Partners zu vermeiden.
Können Feigwarzen das Risiko einer HIV-Übertragung erhöhen?
Feigwarzen und HIV haben unterschiedliche Ursachen, können aber miteinander zusammenhängen, insbesondere in Bezug auf das Immunsystem. In der Tat können Feigwarzen, die durch humane Papillomaviren (HPV) verursacht werden, das Risiko einer HIV-Übertragung erhöhen, insbesondere wenn sie unbehandelt bleiben. Studien haben gezeigt, dass das Vorhandensein von Feigwarzen mit einem erhöhten HIV-Infektionsrisiko einhergeht. Genitalwarzen oder andere sexuell übertragbare Krankheiten können die Hautbarriere schwächen und zu kleinen Verletzungen oder Entzündungen im Genitalbereich führen. Dadurch wird der Körper bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr anfälliger für eine HIV-Infektion. [6, 8]
Erscheinungsbild von Feigwarzen: Wie sehen sie aus?
Kondylome haben ein charakteristisches Erscheinungsbild. Sie sind kleine, hautfarbene oder leicht rötliche, oft warzenartige Wucherungen, die im Genital- und Analbereich auftreten. Feigwarzen können in verschiedenen Größen, Formen und Mengen auftreten. Hier sind einige Merkmale, die ihr Aussehen beschreiben:
- Größe: Feigwarzen können sehr klein und kaum sichtbar sein oder eine größere, deutlich sichtbare Größe erreichen. Manchmal können sie auch zu größeren "Blumenkohl"-ähnlichen Strukturen heranwachsen.
- Form: Kondylome haben oft eine unregelmäßige, spitze oder abgeflachte Form. Sie können einzeln oder in Gruppen auftreten und manchmal dicht beieinander liegen, sodass sie wie kleine "Stalaktiten" oder "Finger" aussehen.
- Farbe: Die Farbe von Warzen variiert von hautfarben bis leicht rötlich oder bräunlich. Sie können manchmal auch eine etwas glänzende Oberfläche aufweisen.
- Oberfläche: Feigwarzen können eine glatte oder leicht raue Oberfläche haben, ähnlich wie andere Warzenarten.
- Lokalisation: Feigwarzen treten hauptsächlich im Genital- und Analbereich auf, können aber auch in der Leistengegend, am Oberschenkel oder im Mund auftreten. [1]
Wie sieht die Behandlung eines Mannes bei Feigwarzen aus?
Die Behandlung von Feigwarzen beim Mann und die Behandlung von Feigwarzen bei Frauen unterscheidet sich nicht hinsichtlich der Methoden, die zur Entfernung eingesetzt werden können. Die Behandlung richtet sich immer individuell danach, wo sich die Feigwarzen befinden und wie die Warzen auf die Therapie reagieren. Deshalb können alle beschriebenen Methoden bei Mann und bei Frau eingesetzt werden.
Quellen
[1] Altmeyers Enzykplopädie: Condylomata acuminata A63.0 (2022) https://www.altmeyers.org/de/dermatologie/condylomata-acuminata-871 (abgerufen am 29.03.23)
[2] RKI: Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQ) zu Erreger und Impfung (2022). https://bit.ly/3K2YgSG . (abgerufen am 29.03.2023=
[3] Frauenärzte Im Netz: Feigwarzen um die 34. Schwangerschaftswoche behandeln lassen. (2011) https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/feigwarzen-um-die-34-schwangerschaftswoche-behandeln-lassen/ (abgerufen am 29.03.23)
[4] Gilson, R. et al.: 2019 IUSTI-Europe guideline for the management of anogenital warts (2020) https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/jdv.16522. (abgerufen am 29.03.23)
[5] Pennycook, K. et al.: Condyloma Acuminata (2022). https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK547667/. (abgerufen am 29.03.23)
[6] Wieland, U. et al.: Kondylome bei HIV-Infizierten (2017) https://www.springermedizin.de/humane-papillomviren/hiv/kondylome-bei-hiv-infizierten/12043088. (abgerufen am 29.03.23)
[7] Kretschmer, C.: Feigwarzen (2020) https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/Feigwarzen. (abgerufen am 29.03.23)
[8] Untreated Genital Warts May Increase Risk of HIV Transmission. Boston University. 2018. https://www.bumc.bu.edu/busm/2018/08/21/untreated-genital-warts-may-increase-risk-of-hiv-transmission/. (abgerufen am 30.03.23)