Was ist eine Prostataentzündung und wie wird sie behandelt?
Alles begann um 3 Uhr in der Nacht. Martin, ein 45-jähriger Mann, wachte auf und musste dringend aufs Klo. Beim Verrichten der Notdurft spürte Martin einen brennenden Schmerz im Unterleib. Er zuckte mit den Schultern und dachte sich: “Hab wohl gestern Abend zu viel Chilli-Flocken in meine Instantnudeln gegeben”
Doch was zunächst wie ein harmloser nächtlicher Gang zur Toilette erschien, entpuppte sich bald als Anfang eines langen Kampfes mit einer unsichtbaren und schmerzhaften Bedrohung. Als die Beschwerden nicht nachließen und die Toilettengänge häufiger und schmerzhafter wurden, wurde Martin klar, dass was nicht stimmt. Die Diagnose: Martin hatte mit einer Prostataentzündung zu kämpfen.
Mit diesem Problem ist Martin nicht alleine. Rund 15 Prozent aller Männer haben mindestens einmal im Leben eine Prostatitis, vorwiegend im Alter von 40-50 Jahren. [33]
Was ist eine Prostataentzündung?
Eine Prostataentzündung wird auch Prostatitis genannt und beschreibt eine geschwollene und entzündete Prostatadrüse. Sie wissen schon…das kleine Ding, das beim Liebesakt für uns Männer so wichtig ist und direkt unterm Blasenausgang sitzt, wo es die Flüssigkeit für unser Sperma zusteuert.
Es gibt verschiedene Arten von Prostatitiden, einige werden durch Bakterien verursacht und andere haben unbekannte Ursachen.
Wie häufig ist eine Prostataentzündung?
Prostatitis ist die häufigste Erkrankung der Harnwege bei Männern unter 50 Jahren und die dritthäufigste Erkrankung der Harnwege bei Männern über 50 Jahren.
Prostatitis ist in den Vereinigten Staaten jedes Jahr für etwa zwei Millionen Besuche bei Ärzten verantwortlich. [28]
Welche Arten der Prostataentzündung gibt es?
Es wird grob zwischen zwei Arten unterschieden: eine akute und chronische Prostataentzündung. Noch kleinteiliger wird die Prostatitis medizinisch in vier Formen unterteilt:
- akute bakterielle Prostatitis
- chronische bakterielle Prostatitis
- chronische Prostatitis/chronisches Beckenschmerzsyndrom (CP/CBSS)
- asymptomatische entzündliche Prostatitis.
[28] Jede Form hat ihre spezifischen Ursachen, Symptome und Behandlungsansätze.
Akute bakterielle Prostatitis
Bei dieser Form der Prostataentzündung handelt es sich um eine plötzliche häufig fieberhafte bakterielle Infektion der Prostata.
Ursachen der akuten bakteriellen Prostataentzündung:
Die akute bakterielle Prostatitis wird am häufigsten durch Escherichia coli verursacht, gefolgt von Pseudomonas aeruginosa und Klebsiella-, Enterococcus-, Enterobacter-, Proteus- und Serratia-Arten. Bei sexuell aktiven Männern kommen auch Neisseria gonorrhoeae und Chlamydia trachomatis als Erreger in Frage. Bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem (z. B. Menschen mit dem Humanen Immundefizienz-Virus) ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ungewöhnliche Ursachen einer Prostataentzündung wie Salmonellen-, Candida- und Kryptokokken-Arten auftreten.
Symptome der akuten bakteriellen Prostataentzündung:
- Plötzlicher Beginn: Symptome der akuten Prostatitis erscheinen plötzlich und sind typischerweise schwerwiegender.
- Körperschmerzen und Unwohlsein: Allgemeines Unwohlsein zusammen mit Muskel- und Gelenkschmerzen.
- Probleme beim Wasserlassen: Häufiges Wasserlassen, Harndrang, ein brennendes Gefühl oder Schmerzen beim Wasserlassen, Nykturie (häufiges Wasserlassen während des Schlafs), schwacher oder unterbrochener Urinstrahl.
- Harnverhalt: In schweren Fällen kann akute Prostatitis zu Schwierigkeiten beim Beginn des Urinierens oder vollständiger Unfähigkeit zu urinieren führen, was eine medizinische Intervention erfordert.
- Fieber und Schüttelfrost: Hohes Fieber und Schüttelfrost sind charakteristisch für akute Prostatitis, was auf eine Infektion hinweist. [3, 29]. Eine akute Prostatitis kann zu schweren Krankheitsbildern führen, einschließlich einer Urosepsis (Blutvergiftung).
Chronische bakterielle Prostatitis
Im Gegensatz zur akuten Form hat die chronische Prostataentzündung eine längere Dauer und entwickelt sich über einen längeren Zeitraum.
Ursachen der chronischen bakteriellen Prostatitis
Bakterielle Infektion: Das Bakterium E. coli ist der am häufigsten vorkommende Erreger, aber auch andere gramnegative Organismen wie Klebsiella, Proteus und Pseudomonas können die Ursache sein. Es wird angenommen, dass die Infektion von der distalen Harnröhre zur Prostata wandert.
Assoziierte Risikofaktoren: Vorhandensein einer Vorhaut, sexuelle Aktivität, gutartige Prostatahyperplasie, Harnröhrenstriktur, Blasenhalshypertrophie, frühere Instrumentierung oder Katheterisierung und anatomische Prädisposition für eine retrograde Ausbreitung aus intraprostatischen Gängen. [1]
Symptome der chronischen bakteriellen Prostataentzündung
Die Symptome der chronischen bakteriellen Prostataentzündung ähneln denen der akuten bakteriellen Prostatitis, sind aber nicht so schwerwiegend. Diese Art der Prostataentzündung entwickelt sich oft langsam und kann 3 oder mehr Monate andauern. Die Symptome können kommen und gehen, oder sie können die ganze Zeit über mild sein. [28]
Symptome der chronischen Prostataentzündung werden wie folgt dargestellt:
- Allmählicher Beginn: Die Symptome meist im Sinne von Beckenschmerzen oder irritativen Beschwerden beim Wasserlassen entwickeln sich langsam über die Zeit und können weniger schwerwiegend sein als bei einer akuten Prostataentzündung.
- Intermittierende Symptome: Schmerz- und Harnwegssymptome können fluktuieren, mit Perioden des Aufflammens und der Remission.
- Wiederkehrende Schmerzen: Ein chronisches Beckenschmerzsyndrom ist ein Kennzeichen einer chronischen Prostatitis, bei dem die Schmerzen über mehr als 3 Monate andauern.
- Probleme beim Wasserlassen: Meist sind die Symptome mit milden bis moderaten Beschwerden beim Wasserlassen weniger akut, persistieren jedoch über einen längeren Zeitraum als bei einer akuten Prostatitis. [4]
Eine Studie mit 1272 Männern zeigte, dass Männer mit Symptomen einer chronischen Prostataentzündung eine schlechtere Lebensqualität hatten, gemessen an höheren „NIH-CPSI-QoL-Werten“. Insbesondere die Häufigkeit des Wasserlassens beeinträchtigte die Lebensqualität am stärksten, gefolgt von Problemen bei der vollständigen Blasenentleerung, der Schmerzhäufigkeit und der Schmerzintensität. [5]
Chronische Prostatitis/chronisches Beckenschmerzsyndrom
Wenn bei einer chronischen Prostataentzündung keine Bakterien nachgewiesen werden können, spricht man von einem chronischen Beckenschmerzsyndrom (kurz: CBSS). Ein CBSS stellt die häufigste Form der Prostataentzündung dar. Im Gegensatz zu bakteriellen Formen der Prostatitis, bei denen eine spezifische Infektion als Ursache identifiziert werden kann, ist die Ursache des CBSS oft multifaktoriell und kann nicht immer eindeutig bestimmt werden. [2]
Eine chronische Prostatitis bzw. ein chronisches Beckenschmerzsyndrom ist definiert als chronische Schmerzen oder Beschwerden im Beckenbereich für mindestens 3 der letzten 6 Monate. [29]
Symptome der chronischen Prostatitis/des chronischen Beckenschmerzsyndroms
Einige der Symptome sind:
- Schwierigkeiten beim Wasserlassen (manchmal auch mit Schmerzen)
- Schmerzen im Bereich der Prostata, der Blase, den Hoden und dem Penis sowie zwischen diesen und dem Anus
- Schwierigkeiten und Schmerzen bei der Ejakulation. [30]
Asymptomatische entzündliche Prostatitis
Die asymptomatische entzündliche Prostatitis ist eine Form der Prostataentzündung, bei der Entzündungszeichen in der Prostata vorhanden sind, jedoch keine erkennbaren Symptome auftreten.
Die Diagnose erfolgt normalerweise durch den Nachweis von Entzündungszellen im Prostatasekret oder Ejakulat. Dies geschieht oft im Rahmen von Gewebeproben bei Prostataoperationen. Obwohl keine Symptome vorliegen, kann diese Art der Prostatitis dennoch ein Risikofaktor für die Entwicklung anderer Prostataerkrankungen sein wie zum Beispiel einer chronischen bakteriellen Prostatitis.
Gemeinsame Anzeichen der Prostataentzündung
Während eine entzündete Prostata sich in verschiedenen Symptomen und Formen manifestieren kann, sollten die folgenden Symptome einer Prostatitis beachtet werden [31, 32]:
- Probleme beim Wasserlassen:
- Schwierigkeiten beim Urinieren
- schmerzhaftes Urinieren (Dysurie)
- häufiges Urinieren, besonders nachts (Nykturie)
- dringender Harndrang
- Sexuelle Dysfunktion: Erektionsstörungen, schmerzhafte Ejakulationen mit weniger Sekret, Blut im Sperma (Hämatospermie).
- Schmerzen: Patienten erfahren oft Schmerzen im Beckenbereich, im Bereich des unteren Rückens, des Perineums (der Bereich zwischen Hodensack und Anus) oder des Genitals.
- Grippeähnliche Symptome: Einige Patienten können grippeähnliche Symptome erfahren, besonders bei akuten Infektionen.
Wie verläuft die Diagnose einer Prostatauntersuchung?
Die Diagnose einer Prostataentzündung ist komplex, da ihre Symptome auch auf andere urologische Probleme hindeuten können. Deshalb werden verschiedene diagnostische Verfahren verwendet, um die Diagnose zu sichern und eine wirksamen Behandlung durchführen zu können.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Der/die Arzt/Ärztin beginnt in der Regel mit einer detaillierten Befragung des Patienten zu seinen Symptomen, der medizinischen Vorgeschichte und möglichen Risikofaktoren. Danach folgt häufig eine körperliche Untersuchung.
Meistens wird hierbei eine Untersuchung des äußeren Genitals (Palpation) und eine digitale rektale Untersuchung (kurz: DRU) durchgeführt, bei der der/die Arzt/Ärztin einen Finger in das Rektum des Patienten einführt, um Größe, Form und Beschaffenheit der Prostata zu beurteilen. Also die berüchtigte Untersuchung, von der sich viele Männer (unberechtigt) fürchten. Eine geschwollene, druckempfindliche Prostata kann dabei auf eine Prostataentzündung hinweisen.
Bildgebende Verfahren
- Ultraschall: Insbesondere die transrektale Ultraschalluntersuchung (kurz: TRUS) kann zur Visualisierung der Prostata und des umliegenden Gewebes eingesetzt werden, was bei der Diagnose von Anomalien wie Abszessbildung hilfreich sein kann.
- MRT (Magnetresonanztomographie): Ein MRT der Prostata kann darüber hinaus detailliertere Bilder liefern und wird manchmal verwendet, um komplexere Fälle zu beurteilen.
Labortests
- Urinanalyse: Urinstreifen- und Urinsedimentuntersuchungen werden routinemäßig zur Identifizierung bakterieller Infektionen durchgeführt.
- Kultur: Mit Urin- oder Prostatasekretkultur wird versucht mögliche spezifische Erreger der Prostatitis zu identifizieren.
- PSA-Test (Prostataspezifisches Antigen): Obwohl hauptsächlich für Prostatakrebs-Screenings verwendet, können erhöhte PSA-Werte auf eine Prostataentzündung hinweisen. Ein erhöhter PSA-Test ist immer ein Indiz dafür, dass mit der Prostata etwas nicht stimmt. Sei es eine gutartige Prostatavergrößerung (BPH), bösartige (Prostatakrebs) oder entzündliche Prostataerkrankung (Prostatitis) [6] Der PSA-Test allein kann allerding nicht zwischen diesen Zuständen unterscheiden. Daher sind zusätzliche Untersuchungen wie eine digitale rektale Untersuchung (DRU), eine Prostatabiopsie oder bildgebende Verfahren (Ultraschall oder ein MRT) erforderlich, um eine genaue Diagnose zu stellen.
Andere Tests
- Uroflowmetrie: Dieser Test misst die Urinflussrate in ml/sek. Hierdurch können sich Ärzte darüber informieren, wie kräftig der Harnstrahl ist. So kann festgestellt werden, ob möglicherweise eine Verengung der Harnröhre vorliegt oder eher nicht. Ein abgeschwächter Harnstrahl ist häufig ein Symptom einer Prostatitis.
- Restharnmessung: Dieser Test misst mit einer Ultraschalluntersuchung die Menge an Urin, die nach dem Urinieren in der Blase verbleibt. Restharn kann ein Symptom aber auch die Ursache einer Prostataentzündung sein. [7]
Prostatabiopsie
In seltenen Fällen, insbesondere wenn Anzeichen auf Prostatakrebs bestehen oder wenn die Diagnose unklar ist, kann eine Prostatabiopsie durchgeführt werden, um Gewebeproben für eine mikroskopische Untersuchung zu entnehmen. Diese wird entweder als sonographisch gesteuerte Stanzbiopsie oder als MRT-gesteuerte Biopsie durchgeführt. [8] Achtung: Während einer akuten bakteriellen Infektion gilt eine Prostatabiopsie wegen des Risikos einer Keimverschleppung in die Blutbahn allerdings als kontraindiziert.
Welche Ursachen hat eine Prostataentzündung?
Potenzielle Hauptursachen der Prostatitis sind:
- Bakterielle Infektionen: Eine akute bakterielle Prostatitis wird meist durch Bakterien verursacht, die über die Harnröhre in die Prostata gelangen. Eine chronische bakterielle Prostatitis kann durch wiederkehrende Harnwegsinfektionen entstehen. [13]
- Verstopfung der Harnwege: Es wird vermutet, dass Engstellen in der Harnröhre den Urinfluss behindern und zu einer abakteriellen Entzündung der Prostata führen können. In Tierstudien wurde dies bereits belegt. [9]
- Autoimmunerkrankungen: Bei einigen Männern kann das Immunsystem fälschlicherweise Prostatagewebe angreifen, was zu einer Entzündung führt. [10]
- Chemische oder mechanische Reizung: Die Verwendung von Kathetern oder andere medizinische Eingriffe könnten mechanische Reizungen verursachen. Chemische Reizstoffe im Urin können ebenfalls Entzündungen auslösen. [11]
- Sexuell übertragbare Infektionen: Gerade bei jüngeren und sexuell aktiven Männern können sexuell übertragene Krankheiten, insbesondere durch Erreger wie Chlamydia trachomatis und Mycoplasma genitalium oder Gonokokken zu einer Entzündung der Prostata führen. [12]
- Nichtbakterielle Ursachen: Beim chronischen Beckenschmerzsyndrom könnten nicht-bakterielle Ursachen wie Stress, Nervenschäden, Muskelverspannungen im Beckenbereich oder immunologische Faktoren eine Rolle spielen. [14, 15]
Wie sieht die Therapie bei Prostatitis aus?
Bei der Behandlung einer Prostataentzündung können wir nicht alle Betroffenen in dieselbe Schublade stecken. Abhängig von der Art der Prostatitis können Medikamente, Änderungen des Lebensstils oder andere Maßnahmen zum Einsatz kommen, um der Entzündung und deren Symptome entgegenzutreten.
Akute bakterielle Prostatitis
Diese Form der Prostatitis erfordert eine sofortige antibiotische Therapie, um die Infektion zu bekämpfen. Die Antibiotika werden basierend auf dem vermuteten Erregerspektrum ausgewählt und können nach Erhalt der Kulturergebnisse angepasst werden. Die Behandlungsdauer kann zwischen 4 bis 6 Wochen variieren. [12]
Zusätzlich können Schmerzmittel und entzündungshemmende Prostatamedikamente verschrieben werden, um Schmerzen und Beschwerden zu lindern. In schweren Fällen oder bei Komplikationen kann eine Krankenhausbehandlung erforderlich sein.
Chronische bakterielle Prostatitis
Die Behandlung dieser Form der Prostatitis kann schwieriger sein, da die Infektion dazu neigt, wiederzukehren. Hierbei wird die Geduld vieler Männer auf die Probe gestellt, denn häufig sind langfristige Antibiotikatherapien, die mehrere Wochen bis Monate dauern können, notwendig.
Die Auswahl der Antibiotika basiert auf Kulturergebnissen, um sicherzustellen, dass das Medikament gegen die Prostataentzündung und spezifischen Erreger wirksam ist.
Zusätzlich können Alpha-Blocker, das bekannte Prostatamedikament bei einer gutartigen Prostatavergrößerung, zur Entspannung der Muskeln in der Prostata und Blase und zur Verbesserung des Urinflusses eingesetzt werden.
Es gibt auch neuartige Therapien, deren Wirksamkeit teilweise bereits nachgewiesen ist, wie z.B. entzündungshemmende pflanzliche Prostatamittel und Neuroleptika.
Schmerzmittel, Physiotherapie und entzündungshemmende Medikamente können ebenfalls Teil des Behandlungsplans sein. [16]
Chronisches Beckenschmerzsyndrom
Da die genaue Ursache des CBSS oft unbekannt ist, konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung der Symptome und die Verbesserung der Lebensqualität. Die Therapie kann folgendes umfassen:
- Es werden häufig Schmerzmittel, Alpha-Blocker, und Muskelentspanner verschrieben. [17]
- Spezielle physiotherapeutische Maßnahmen können helfen, die Spannung und Schmerzen im Beckenboden zu reduzieren. [18]
- Stressmanagement und kognitive Verhaltenstherapie können bei der Bewältigung der chronischen Schmerzen hilfreich sein. [19]
Allgemeine Empfehlungen, um einer Prostataentzündung vorzubeugen
Folgenden Maßnahmen werden allgemein als vorteilhaft für die Gesundheit der Prostata, einschließlich der Vorbeugung einer Prostatitis, anerkannt:
- Gesunder Lebensstil: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und das Vermeiden von Stress können die Symptome einer entzündeten Prostata verbessern und Rückfälle verhindern. [20] Ebenfalls sind Sport und Prostataentzündungen bei Männern mittleren oder älteren Alters negativ assoziiert. [21]
- Vermeidung von Reizstoffen: Koffein und Alkohol können Symptome im Harntrakt verschlimmern und sollten vermieden werden. [22]
- Ernährungstipps für die Prostatagesundheit: Lycopin dient als potenzieller Wirkstoff bei der Behandlung und Vorbeugung von Prostatabeschwerden und kann als Hausmittel gegen Prostataentzündungen eingesetzt werden. [23], [24] Lycopin ist ein starkes Antioxidans, das hauptsächlich in roten und rosafarbenen Früchten und Gemüsesorten vorkommt. Die reichste Quelle von Lycopin in der Ernährung ist die Tomate und insbesondere erhitzte Tomatenprodukte wie Tomatensaft, Tomatensoße und Tomatenmark.
Häufig gestellte Fragen
Bekomme ich bei einer Prostataentzündung eine Krankschreibung?
Ja, bei einer Prostataentzündung mit signifikanten Symptomen können Sie in Deutschland eine Krankheitmeldung erhalten. Die Dauer der Krankschreibung bei einer Prostataentzündung hängt von der Schwere der Entzündung, dem Verlauf der Krankheit, der beruflichen Tätigkeit und der ärztlichen Einschätzung ab. [25]
Ist Sex bei Prostataentzündung unbedenklich?
Gute Nachrichten für uns Männer: Sexuelle Aktivität ist bei einer Prostatitis im Allgemeinen nicht verboten, und kann in vielen Fällen sogar helfen, die Symptome zu lindern. So wird nämlich die Durchblutung im Beckenbereich fördert und die Prostata von ihrem Sekret entleert. [26]
Aber Achtung, manche Kerle berichten von mehr Schmerzen während oder nach dem Vergnügen. Also, hören Sie auf Ihren Körper und reden Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Auswirkungen von sexueller Aktivität auf Ihre spezifische Situation
Ist eine Prostataentzündung ansteckend beim Geschlechtsverkehr?
Die meisten Prostatisfälle mittalter Männer (40-50 J) werden nicht durch sexuell übertragbare Infektionen verursacht und sind daher nicht ansteckend. Aber – und das ist ein großes Aber – wenn eine bakterielle Prostatitis vorhanden ist, insbesondere, wenn sie durch sexuell übertragbare Erreger verursacht wird, kann sie ein Risiko für die sexuelle Übertragung darstellen. In solchen Fällen ist es wichtig, dass beide Partner miteinander reden und behandelt werden, um eine erneute Infektion zu vermeiden.
Kann eine chronische Prostataentzündung die Fruchtbarkeit beeinträchtigen?
Als Sexualorgan gibt es eine klare Verbindung zwischen Prostata und Sexualfunktion. Die chronische Prostatitis kann potenziell die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Die Prostataentzündung kann die Qualität des Spermas beeinflussen, indem sie die Beweglichkeit der Spermien verringert und die DNA der Spermien schädigt. [27]
Haben Sie einen Kinderwunsch? Dann gehen Sie doch auf Nummer sicher, indem Sie Ihre/n Urologen/Urologin, um eine Fruchtbarkeitsuntersuchung (sogenanntes Spermiogramm) bitten.
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