Kahlköpfigkeit bei Männern: alles über unerwartete Glatze

Wie kommt es zum Haarverlust?

Haarverlust kann sich je nach Ursache auf unterschiedliche Weise zeigen, sei es schleichend oder plötzlich. Die häufigste Form von männlichem Haarverlust betrifft etwa 30-50% Männer bis zum 50. Lebensjahr. [1]

Haarausfall ist ein natürlicher Prozess. Jeden Tag verliert eine Person auf natürliche Weise zwischen 50 und 100 Haarsträhnen. Die Glatze bei Männern entsteht, wenn das Gleichgewicht zwischen den ausfallenden und den wachsenden Haaren gestört ist oder wenn Narbengewebe den Haarfollikel zu ersetzen beginnt.

Dieser Verlust erfolgt aufgrund der verschiedenen Lebensphasen des Haares, zu denen 4 Phasen gehören.

Anagen-Phase:

• Diese Phase dauert in der Regel 2 bis 7 Jahre.
• Sie steht für eine Zeit aktiven Haarwachstums.
• Während dieses Zeitraums teilen sich die Zellen in der Haarzwiebel rasch, sodass das Haar aus dem Follikel herauswächst. 
• Dieser Prozess bestimmt die potenzielle maximale Länge des Haares eines Individuums.

Katagen-Phase:

• Diese kurze Phase dient als Brücke und dauert ungefähr 2 bis 3 Wochen.
• Das Haarwachstum stoppt in dieser Zeit.
• Die äußere Wurzelscheide des Haares zieht sich zusammen und verbindet sich mit den Haarwurzeln, wodurch ein Keulenhaar entsteht.

Telogen-Phase:

• Diese Phase erstreckt sich über 3 bis 4 Monate.
• Das Haar wächst nicht weiter, bleibt jedoch im Follikel verankert.
• Die in der Katagen-Phase gebildeten Keulenhaar bleiben während dieser Phase intakt.

Exogen-Phase:

• Diese Phase überlappt mit der Telogen-Phase und ist der Zeitpunkt, zu dem das Haar sich lockert und ausfällt.
• Das ruhende Keulenhaar wird schließlich durch ein neues Haar verdrängt, das in der Anagen-Phase beginnt zu wachsen. [2]

Welche Arten von Haarausfall gibt es?

Obwohl es viele verschiedene Arten von Haarausfall gibt, sind einige Formen häufiger als andere. Man klassifiziert die Arten des Haarausfalls typischerweise nach der Ursache:

Androgenetische Alopezie

Die androgenetische Alopezie ist die häufigste Alopecia-Krankheit und beeinflusst Männer und Frauen unterschiedlich. Männer mit Glatze leiden in der Regel zuerst unter einem zurückweichenden Haaransatz, gefolgt von kahlen Stellen, die sich oft vom Hinterkopf ausbreiten. Frauen hingegen erfahren meist eine gleichmäßige Ausdünnung des Haares, besonders im Bereich des Scheitels. Die genetische Veranlagung und Hormone spielen eine entscheidende Rolle bei dieser Art von Kahlheit. [3]

Alopecia Areata

Bei Alopecia Areata handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei welcher das körpereigene Immunsystem die Haarfollikel angreift. Die Folge ist eine plötzliche und fleckige Ausdünnung des Haarkranzes bei Männern.  In manchen Fällen kann dies sogar zu einer vollständigen Kahlheit des Kopfhaares (Alopecia Totalis) oder des gesamten Körperhaares (Alopecia Universalis) führen. Sie wird manchmal auch die “Glatze von oben” genannt. [4]

Telogen-Effluvium

Stress, bestimmte Medikamente, Hormonschwankungen oder auch ernährungsbedingte Mängel können zu einem Telogen-Effluvium führen. Hierbei tritt eine große Anzahl von Haaren vorzeitig in die Ruhephase ein, was zu einem diffusen Haarausfall führt. Dieser Zustand ist in der Regel temporär, kann aber je nach Ursache und Behandlung unterschiedlich lange anhalten. [5]

Traction-Alopezie

Dieser Haarausfall entsteht durch konstanten Zug auf die Haarwurzel, meist durch bestimmte Frisuren oder Haarbehandlungen. Stramm gezogene Pferdeschwänze, Knoten oder eng geflochtene Zöpfe können über längere Zeit zu einer Schädigung der Haarfollikel führen. Eine frühe Erkennung und Änderung der Frisurgewohnheiten kann den Fortschritt der Kahlheit verhindern. [6]

Zikatrische Alopezie

Diese seltene Form der Kahlköpfigkeit wird durch eine entzündliche Reaktion verursacht, die die Haarfollikel zerstört und durch Narbengewebe ersetzt. Einmal beschädigt, können diese Follikel kein Haar mehr produzieren. Die genaue Ursache dieser Entzündung ist oft unbekannt und kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. [7]

Anagen-Effluvium

Dieser Haarverlust tritt plötzlich und massiv auf, insbesondere nach einer Chemotherapie oder Strahlentherapie. Medikamente, die die Zellteilung hemmen, beeinflussen auch die sich schnell teilenden Haarfollikelzellen, was rasch zu Kahlköpfigkeit führt. Normalerweise beginnt das Haar nach Beendigung der Behandlung wieder zu wachsen. [8]

Was sind die Ursachen und Gründe für Glatzenbildung?

Es gibt viele Ursachen und Risikofaktoren für Kahlheit und viele sind leider nicht vermeidbar. Die Behandlung richtet sich meist nach der Feststellung dieser Ursache.

Vererbung einer Glatze

Die Genetik spielt eine bedeutende Rolle bei der Glatzenbildung des Mannes. Viele Männer  mit Glatze beginnen ihr Haar in einem Alter zu verlieren, in dem auch ihre Väter oder Großväter kahl wurden. Wissenschaftler haben bestimmte Gene identifiziert, die mit androgenetischer Alopezie, dem häufigsten Typ des männlichen Haarverlusts, in Verbindung stehen. [9]

Hormonelle Faktoren

DHT (Dihydrotestosteron) ist ein Derivat des männlichen Geschlechtshormons Testosteron und wird oft als Hauptursache für die männliche Glatzenbildung betrachtet. Etwa 10% des Testosterons werden in DHT umgewandelt, doch dieser Wert schwankt von Mann zu Mann stark. Haarfollikel können auf DHT empfindlich reagieren, was dazu führt, dass sie schrumpfen. Dies vermindert die Lebensdauer jedes Haares und verhindert das Wachstum von neuem Haar. 

Dieser hormonell bedingte Haarverlust kann durch DHT-Hemmer in Form von Medikamenten oder Nahrungsergänzungsmitteln gestoppt, aber nicht rückgängig gemacht werden. [10]

Alterungsbedingte Faktoren

Mit zunehmendem Alter und dem Eintreten der sogenannten “männlichen Wechseljahre” können die Haarfollikel ihre Aktivität verlieren und in eine Ruhephase eintreten. Das Haar wird kürzer und dünner, bis es schließlich nicht mehr wächst.

Das allmähliche Ausdünnen des Haares ist eine häufige Form des altersbedingten Haarverlusts. Bei vielen Männern beginnt dieser Prozess an den Schläfen und bewegt sich langsam rückwärts, wodurch die typischen "Geheimratsecken" entstehen. Mit der Zeit kann dieses Ausdünnen dazu führen, dass die gesamte Kopfhaut des Mannes sichtbar wird. [11]

Frisuren und Behandlungen

Frisuren, die das Haar übermäßig straff ziehen, können zu einer Form von Haarverlust führen, die als Traktionsalopezie bekannt ist. Dieser Haarverlust tritt besonders bei Menschen auf, die regelmäßig Frisuren wie Cornrows, Rastazöpfe oder zu straffe Pferdeschwänze tragen. 

Die konstante Zugkraft am Haar kann die Haarfollikel beschädigen und zu einem dauerhaften Haarverlust führen. [12] Zusätzlich können chemische Haarbehandlungen, wie Glätten, Färben oder Bleichen, bei unsachgemäßer Anwendung das Haar schwächen und zu Bruch und Haarverlust führen. [13]

Therapiebedingter Haarausfall

Wenn es um Kahlheit geht, ist leider auch der therapiebedingte Haarausfall weit verbreitet.  Dabei handelt es sich vor allem um Haarausfall als Nebenwirkung bestimmter medizinischer Behandlungen, wobei die Chemotherapie das bekannteste Beispiel ist.

Chemotherapeutika zielen darauf ab, sich schnell teilende Krebszellen abzutöten, beeinflussen aber auch andere sich schnell teilende Zellen, wie die in unseren Haarfollikeln. Daher kann eine Chemotherapie zu einem plötzlichen und oft drastischen Haarausfall führen. Glücklicherweise ist dieser Haarausfall in den meisten Fällen vorübergehend, und das Haar beginnt nach Abschluss der Behandlung wieder zu wachsen. Es gibt auch andere Medikamente und Therapien, die Haarverlust als Nebenwirkung haben können, weshalb es wichtig ist, mögliche Nebenwirkungen mit einem/einer Arzt/Ärztin zu besprechen, bevor man mit einer Behandlung beginnt. [14]

Stress und Trauma

Akuter Stress oder traumatische Ereignisse können zu einer Art von Haarverlust führen, die als telogenes Effluvium bekannt ist. Bei dieser Art von Haarverlust wird ein Großteil der Haare in die Ruhephase (telogene Phase) des Haarwachstumszyklus versetzt, was zu einer plötzlichen und auffälligen Kahlköpfigkeit führt. Während der Körper nach einem traumatischen Ereignis oder nach akutem Stress wieder ins Gleichgewicht kommt, sollte sich auch das Haarwachstum normalisieren. Chronischer Stress, der über längere Zeiträume andauert, kann jedoch einen fortwährenden negativen Einfluss auf die Haargesundheit haben und das Risiko eines langfristigen Haarverlusts erhöhen. [15]

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen entstehen, wenn das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Körperzellen als Bedrohung wahrnimmt und angreift. Eine der bekanntesten Autoimmunerkrankungen, die Haarverlust verursacht, ist Alopecia areata. Dabei greift das Immunsystem die Haarfollikel an, was zu plötzlichem, oft kreisförmigem Haarverlust führt. Andere Autoimmunerkrankungen, wie beispielsweise systemischer Lupus erythematodes oder Schilddrüsenerkrankungen, können ebenfalls Haarverlust als eines ihrer Symptome haben. Die Behandlung von autoimmunbedingtem Haarverlust hängt von der spezifischen Erkrankung und ihrer Schwere ab und kann von topischen Behandlungen bis hin zu immununterdrückenden Medikamenten reichen. [16], [17]

Welche Behandlungen gegen Kahlköpfigkeit gibt es?

Haarverlust kann sowohl Männer als auch Frauen betreffen und kann psychologische Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl und das Selbstbild haben. Glücklicherweise gibt es heute eine Reihe von Behandlungsmöglichkeiten, die den Haarverlust verlangsamen oder sogar umkehren können.

Nur Haartransplantationen bieten eine reversible Lösung

Haartransplantationen sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden und gelten heute als die einzige Behandlung, die nicht nur den Haarverlust stoppen, sondern auch die Kahlköpfigkeit umkehren kann.  Daher ist es eine attraktive Behandlungsoption für einen Mann ohne Haare, der bereits unter einer Vollglatze leidet.

Im Wesentlichen handelt es sich bei einer Haartransplantation um einen chirurgischen Eingriff, bei dem Haarfollikel aus einem Spenderbereich (in der Regel der Rückseite des Kopfes) entnommen und in die kahlen oder ausdünnenden Bereiche transplantiert werden. [18]

In den Anfängen der Haartransplantationstechnik wurden "Haarplugs" verwendet, die oft ein unnatürliches Aussehen hinterließen. Danach kam die FUT-Technik (Follicular Unit Transplantation), bei der ein Streifen Haut von der Rückseite des Kopfes entfernt, in kleinere Einheiten unterteilt und dann in die kahlen Bereiche transplantiert wurde.

Moderne Verfahren wie die FUE, DHI und ARTAS bieten jedoch präzisere, weniger invasive Optionen und hinterlassen minimal bis keine Narben. Insbesondere die FUE-Technik hat die Art und Weise, wie Transplantationen durchgeführt werden, revolutioniert, da sie einzelne Haarfollikel ohne Narbenbildung entfernt.

Einige nennenswerte Verfahren für Männer ohne Haare:

• Haarplugs: Dies war die frühe Methode der Haartransplantation, die oft zu unnatürlich aussehenden Ergebnissen führte.
• FUT (Follicular Unit Transplantation): Dabei wird ein Streifen Haut von der Rückseite des Kopfes entfernt, in kleinere Einheiten unterteilt und dann in die kahlen Bereiche transplantiert.
• FUE (Follicular Unit Extraction): Eine fortschrittliche Methode, bei der einzelne Haarfollikel entnommen und dann transplantiert werden, was zu minimaler bis keiner Narbenbildung führt. [19]
• DHI (Direct Hair Implantation): Hierbei werden Haarfollikel einzeln entnommen und direkt ohne vorherige Erstellung von Kanälen oder Schlitzen implantiert.
• ARTAS: Ein roboterassistiertes Transplantationssystem, das mithilfe fortschrittlicher Technologie die genaue Positionierung von Haarfollikeln ermöglicht. [20]

Nachteile der Haartransplantation bei der Behandlung von Kahlheit

Obwohl die Haartransplantation eine effektive Lösung für Männer mit Glatze darstellen kann und sich die Techniken in den letzten Jahren deutlich verbessert haben, gibt es dennoch einige potenzielle Nachteile und Risiken, die berücksichtigt werden sollten:

• Kosten: Eine Haartransplantation kann teuer sein, und in vielen Fällen werden mehrere Sitzungen benötigt, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Art von Eingriff.

• Unvorhersehbare Ergebnisse: Trotz moderner Techniken kann das Endergebnis nicht immer genau vorhergesagt werden. In einigen Fällen kann das transplantierte Haar nicht so wachsen, wie es der Patient erwartet hat.

• Narbenbildung: Besonders bei der FUT-Technik kann es zu einer linearen Narbenbildung im Entnahmebereich kommen. Auch wenn die FUE-Technik zu weniger Narben führt, gibt es dennoch das Risiko von kleinen, punktförmigen Narben.

• Mögliche Komplikationen: Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es das Risiko von Infektionen, Blutungen oder allergischen Reaktionen auf die Anästhesie.

• Temporärer Haarverlust: Es ist möglich, dass das transplantierte Haar kurz nach der Transplantation ausfällt – ein Phänomen, das als "Schockverlust" bekannt ist. Obwohl dieses Haar in den meisten Fällen zurückwächst, kann dies für den Patienten beunruhigend sein.

• Lange Erholungszeit und aufwendige Nachsorge: Nach der Transplantation kann die Kopfhaut gerötet, geschwollen und empfindlich sein. Es kann mehrere Wochen dauern, bis diese Symptome vollständig abklingen.

Hinweis: Der Haarverlust sollte zunächst stagnieren, bevor eine Transplantation in Betracht gezogen wird. Das bedeutet, dass Patienten, die an progressivem Haarverlust leiden, zunächst andere Behandlungen in Erwägung ziehen sollten, um den Haarverlust zu stabilisieren. Ansonsten fallen die neu transplantierten Haare ebenfalls aus. Zudem müssen ausreichend Spenderhaare im Nackenbereich vorhanden sein.

Medikamente gegen Glatze bei Männern

Es stehen heute Medikamente zur Verfügung, mit denen die Bildung der “Fleischmütze” gestoppt oder verlangsamt werden kann. Die Wirksamkeit kann jedoch von Person zu Person variieren, und nicht jedes Medikament ist für jeden geeignet. Hier sind einige der am häufigsten verschriebenen Medikamente gegen Glatzenbildung, die teilweise verschreibungspflichtig sind.

Minoxidil

Wirkung: Minoxidil ist ein topisches Medikament, das direkt auf die Kopfhaut aufgetragen wird. Es kann den Haarverlust verlangsamen, das Haarwachstum fördern und somit Kahlköpfigkeit verhindern. Es ist rezeptfrei in Form von Schaum oder Lösung erhältlich und sollte zweimal täglich angewendet werden. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Hautirritationen, Juckreiz und Schuppenbildung. [21]

Finasterid

Finasterid ist ein oral einzunehmendes Medikament, das die Wirkung von Dihydrotestosteron blockiert. Es wird nur für Männer verschrieben und ist rezeptpflichtig. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören verringertes sexuelles Verlangen, Impotenz und geringeres Ejakulatvolumen. In seltenen Fällen kann es auch zu Brustwachstum bei Männern kommen. [22]

Dutasterid

Ähnlich wie Finasterid wirkt Dutasterid durch die Blockierung von DHT, kann aber effektiver sein, da es sowohl Typ I als auch Typ II des Enzyms blockiert, das Testosteron in DHT umwandelt. Obwohl es hauptsächlich zur Behandlung einer vergrößerten Prostata verwendet wird, verschreiben manche Ärzte/Ärztinnen es off-label zur Behandlung des Haarverlusts. Nebenwirkungen ähneln denen von Finasterid, einschließlich sexueller Nebenwirkungen und Brustwachstum. [23]

Biotin-Supplementierung gegen Glatzenbildung

Biotin, auch bekannt als Vitamin B7 oder Vitamin H, ist ein wasserlösliches Vitamin, das eine entscheidende Rolle im Energiestoffwechsel unserer Zellen spielt. Es ist auch wichtig für die Gesundheit von Haut, Nägeln und Haaren. Aufgrund seiner Bedeutung für die Haargesundheit haben viele Menschen Biotin als eine mögliche Lösung gegen Haarausfall in Betracht gezogen. Biotin ist in vielen Lebensmitteln natürlich vorhanden, einschließlich Eiern, Fisch, Fleisch, Nüssen, Samen und einigen Gemüsesorten. 

Als Nahrungsergänzungsmittel ist Biotin in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Es ist äußerst wichtig, sich an die empfohlene Tagesdosis zu halten und bei Unsicherheiten Rücksprache mit einem/einer Arzt/Ärztin oder Ernährungsberater/in zu halten. Obwohl man im Internet viele anekdotische Berichte zur Wirksamkeit von Biotin gegen Haarausfall findet, ist die Beweislage in der Forschung beschränkt. [24]

Kahlheit mit natürlichen Heilmitteln bekämpfen

In der Natur finden sich Hausmittel gegen Haarausfall, die potenziell helfen können, Haarausfall zu reduzieren oder das Haarwachstum zu fördern. Hier sind einige natürliche Heilmittel und ihre jeweiligen Eigenschaften:

Natürliche DHT-Blocker

Es gibt sowohl oral einzunehmende als auch topisch (direkt auf die Kopfhaut) anzuwendende natürliche DHT-Blocker.

Zum Einnehmen:

• Sägepalmen-Extrakt: Dieses Mittel wird oft als Nahrungsergänzungsmittel verkauft und gibt Anlass zur Hoffnung, dass es den Haarausfall durch DHT reduzieren könnte.

• Kürbiskernöl: Viele betrachten Kürbiskernöl als besonders wertvoll für unsere Gesundheit. Es ist nicht nur für die allgemeine Gesundheit, sondern auch speziell für die Haargesundheit vorteilhaft, egal ob von innen eingenommen oder direkt aufgetragen. 

• Eine Untersuchung 2014 arbeitete mit 76 Männern, die leichten bis mittleren Haarausfall hatten. Diejenigen, die täglich 400 mg Kürbiskernöl zu sich nahmen, verzeichneten bei 44,1% eine signifikante Verbesserung ihres Haarwachstums. [25]

• Grüntee: Grüner Tee ist reich an Epigallocatechin (bekannt als EGCG), einem sekundären Pflanzenstoff, der zahlreiche gesundheitliche Vorteile aufweist. Unter diesen Vorteilen zählt die Fähigkeit von EGCG, das Enzym 5-alpha-Reduktase zu inhibieren. Falls Sie keinen grünen Tee mögen, gibt es auch die Möglichkeit, dessen Vorteile in Kapselform zu genießen. [26]

• Leinsamen: Oft als gesundes Superfood angepriesen, können diese Omega-3-Quellen auch DHT blockieren. Eine 2014 im Journal of Natural Product and Plant Resources veröffentlichte Studie zeigte, dass Kaninchen, die mit Leinsamen gefüttert wurden, nach drei Monaten deutlich verbessertes Haarwachstum aufwiesen. [27]

Zum Auftragen:

• Reishi-Pilze: Es wurde erst kürzlich bekannt, dass Reishi ebenfalls auf DHT-Blocker fungiert, und das ist ziemlich gut! Viele Pilzextrakte können das DHT in der Kopfhaut hemmen, doch Reishi ist darin besonders gut. Über 70 % des DHTs der Kopfhaut kann der Pilz hemmen. [28]

• Rosmarinöl: Es gibt einige Hinweise darauf, dass Rosmarinöl die Menge an DHT reduzieren und gleichzeitig die Durchblutung der Haarfollikel verbessern kann. [29]

Hilft Koffein?

Koffein, das in Kaffee und anderen Getränken enthalten ist, kann auch bei Haarausfall eine Rolle spielen:

Es wird angenommen, dass Koffein die Durchblutung der Kopfhaut steigern und so das Haarwachstum fördern kann. Einige Studien haben gezeigt, dass koffeinhaltige Produkte den Haarausfall verlangsamen können. [30] Natürlich sind diese Daten kein Grund für Männer mit Glatze, eimerweise Kaffee zu trinken!

Es gibt auch koffeinhaltige Shampoos und Produkte, die speziell entwickelt wurden, um die Kopfhaut zu stimulieren und das Haarwachstum zu fördern. Leider ist die Beweislage diesbezüglich schwach und ein bekannter Koffeinshampoo-Hersteller wurde sogar abgemahnt, da er das Shampoo zu aggressiv als “Hilfsmittel gegen Haarausfall” vermarktete. [31]

Kopfhautmassagen

Kopfhautmassagen sind seit Jahrhunderten eine beliebte Methode, um das Wohlbefinden zu steigern und die Gesundheit des Haares zu fördern. In den letzten Jahren haben wissenschaftliche Untersuchungen das Potenzial von Kopfhautmassagen hervorgehoben, insbesondere in Bezug auf die Verringerung von Haarausfall und die Förderung des Haarwuchses. 

Eine Studie forderte Probanden dazu auf, zweimal pro Tag für ein paar Minuten ihre Kopfhaut zu massieren. Etwa 70% der Probanden berichteten über eine Verlangsamung des Haarverlustes. [32]

Das kann eine gründliche Kopfhautmassage gegen Glatzenbildung bewirken:

• Förderung der Durchblutung: Eine der Hauptvorteile der Kopfhautmassage ist die Steigerung der Durchblutung in der Region. Dies führt dazu, dass mehr Nährstoffe und Sauerstoff zu den Haarfollikeln gelangen, was ihr Wachstum fördern kann.

• Verringerung von Stress: Stress ist eine bekannte Ursache für temporären Haarausfall. Massagen können helfen, Stress abzubauen, da sie die Produktion von Stresshormonen reduzieren und gleichzeitig die Freisetzung von Endorphinen, den "Glückshormonen", fördern.

• Stimulation der Haarfollikel: Massagen können die Haarfollikel stimulieren und so ein gesundes Haarwachstum unterstützen.

• Verteilung der natürlichen Öle: Eine Kopfhautmassage hilft auch dabei, die natürlichen Öle der Kopfhaut zu verteilen, was zu einem gesünderen und glänzenderen Haar beiträgt.

Für eine effektive Kopfhautmassage kombinieren Sie sie mit getesteten ätherischen Ölen oder massieren Sie sie während des Haarewaschens durch und nutzen Sie dabei spezielle Massagebürsten.

Stehen Frauen auf Glatzen?

Die Vorlieben von Frauen in Bezug auf das Erscheinungsbild von Männern sind äußerst vielfältig und subjektiv. Es gibt keine allgemeingültige Antwort darauf, ob Frauen auf Glatzen stehen oder nicht, da es von vielen Faktoren abhängt, einschließlich persönlicher Vorlieben, kultureller Unterschiede und individueller Attraktivitätsmerkmale.

Einige Frauen finden Glatzköpfe attraktiv und bevorzugen diesen Look, während andere möglicherweise andere Frisuren oder Erscheinungsbilder bevorzugen. 

Eine koreanische Studie hatte zum Ziel, die Wahrnehmung von Glatzköpfen durch nicht-glatzköpfige Personen zu bewerten. Die wichtigsten Ergebnisse umfassen:

• Über 90% der Befragten empfanden glatzköpfige Männer als älter und weniger attraktiv.
• Weniger als die Hälfte der Befragten glaubte, dass glatzköpfige Männer weniger selbstbewusst, geistig träge und weniger potent seien.
• Frauen neigten eher dazu, glatzköpfige Männer als weniger attraktiv wahrzunehmen als nicht-glatzköpfige Männer.
• Glatzköpfige Männer tendierten eher dazu, sich selbst als weniger selbstbewusst wahrzunehmen als nicht-glatzköpfige Männer. [33]

Wichtig: Diese Ergebnisse sind spezifisch für die koreanische Bevölkerung und können möglicherweise nicht auf andere Kulturen oder Regionen verallgemeinert werden.

Berühmte Leute mit Glatze

Viele Promis zeigen, dass ein Mann mit Glatze oder Halbglatze seinen unerwarteten neuen Look auch stolz zur Schau stellen kann. 

Einige dieser berühmten Menschen mit Glatze sind:

• Michael Jordan
• Dwayne "The Rock" Johnson
• Vin Diesel
• Jason Statham
• Patrick Stewart
• Andre Agassi
• Stanley Tucci
• Detlef D! Soost
• Jürgen Vogel
• Christoph Maria Herbst
• Bruce Darnell

Gleichzeitig haben einige berühmte Männer ohne Haare auch den Schritt zur Haartransplantation gewagt, was zeigt, dass dies kein Tabuthema mehr ist, hierzu zählen zum Beispiel:

Fazit: Kahlköpfigkeit ist weder abnormal noch unbehandelbar.

Der Wert eines Menschen wird natürlich nicht an der Fülle oder dem Fehlen seiner Haare gemessen. Für jeden Mann, der mit Kahlköpfigkeit zu kämpfen hat, ist es wichtig, sich daran zu erinnern, dass wahre Attraktivität von innen kommt und sich in Charakter, Integrität und der Art und Weise zeigt, wie man mit anderen umgeht. Jeder Mensch ist einzigartig, und Kahlköpfigkeit kann als eine weitere Facette dieser Einzigartigkeit angesehen werden. Es ist eine Gelegenheit, Selbstakzeptanz zu praktizieren und Stärke in der Authentizität zu finden.

Obwohl viele Männer ihre unerwartete Kahlheit für sich nutzen, um neue Looks auszuprobieren, gibt es viele Behandlungsoptionen, mit denen frustrierte Männer den Haarverlust den Kampf ansagen können. Die Prognose dieser Behandlung ist stark von der Diagnose der zugrundeliegenden Ursache abhängig. Daher empfiehlt es sich, zunächst einen Termin beim/bei der Dermatologen/Dermatologin auszumachen, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Lesen Sie mehr:

• Hausmittel gegen Haarausfall
  
• Unterschiedliche Wirkung von Medikamenten bei Frauen und Männern
• Männliche Sexualhormone: Wofür stehen sie?

Quellen:

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