PRP-Behandlung der Haare – Verfahren, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten

Haarausfall und dünner werdendes Haar sind Probleme, von denen Millionen von Männern weltweit betroffen sind.  Neben der Veränderung des Aussehens führt Haarausfall auch regelmäßig zu psychischen Problemen wie Ängsten und einem verminderten Selbstwertgefühl. [1] Veränderungen in der Haarqualität und -quantität sind oft ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme, Ernährungsmängel und Veränderungen der psychischen Verfassung. [2],[3] Eine PRP-Behandlung für Haare kann das Nachwachsen der Haare fördern.

"PRP-Spritzen werden oft als Biotherapie bezeichnet, da sie die Fähigkeit des Körpers zur Heilung und Wiederherstellung nutzen. Die Injektion des abgetrennten Plasmas, das eine konzentrierte Thrombozytenmischung enthält, tief in die Kopfhaut zielt darauf ab, die Proliferation der dermalen Papillenzellen anzuregen, von denen angenommen wird, dass sie eine entscheidende Rolle beim Haarwachstum spielen."

Dr. Andrés Eduardo Maldonado Rincón

Es gibt verschiedene Behandlungen und Hausmittel gegen Haarausfall. Die plättchenreiche Plasmatherapie (PRP) für die Haare bietet eine natürliche Lösung für die Eigenbluttherapie bei Haarausfall, bei der die körpereigenen Heilungsmechanismen genutzt werden, um neues Wachstum zu fördern. [4] Bei der PRP-Behandlung wird eine kleine Menge Blut entnommen, damit das plättchenreiche Plasma für die Spritze für die Haare mit einer Zentrifuge abgetrennt werden kann.

Sobald das Plasma, das die konzentrierte Heilungslösung enthält, aufbereitet ist, stimulieren PRP-Injektionen in verschiedene Kopfhautbereiche schlafende Haarfollikel, fördern das Wachstum dickerer Haare und verbessern die Blutzirkulation. [5]

Die PRP-Behandlung der Haare verstehen

Nach seiner Entdeckung in den 1970er Jahren wird PRP seit Jahren zur Behandlung einer Reihe von Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems und der Haut eingesetzt. 

Es wurde nachgewiesen, dass verschiedene Wachstumsfaktoren und Zytokine die Geweberegeneration und die Wundheilung verbessern, was zu einer breiten Palette von Anwendungen in der Eigenbluttherapie bei Haarausfall führte, einschließlich des Nachwachsens von Haaren. [6]

Bei der PRP-Therapie wird eine Konzentration von plättchenreichem Plasma aus dem Blutkreislauf verwendet. Thrombozyten sind neben Plasma, roten Blutkörperchen und weißen Blutkörperchen einer der vier Hauptbestandteile des Blutes. [7] Thrombozyten beeinflussen das Gerinnungs- und Entzündungssystem, die Angiogenese und die Zellproliferation durch die Freisetzung von verschiedenen Zytokinen und Wachstumsfaktoren.

Diese spielen eine wichtige Rolle bei der Stimulation des Haarwachstums durch Angiogenese, Differenzierung und Zellproliferation. [8],[9],[10],[11]

Kandidaten für eine PRP-Behandlung der Haare

Die PRP-Behandlung für Haare kann vielen Menschen zugutekommen, wobei einige Arten von Haarausfall anscheinend besser dafür geeignet sind.

Diejenigen, die unter Haarausfall leiden und erst vor kurzem die ersten Symptome bemerkt haben, scheinen am meisten zu profitieren. Eine PRP-Behandlung der Haare, die zum Zeitpunkt eingesetzt wird, wann sichtbare Anzeichen auftauchen, aber noch nicht weiter fortgeschritten sind, hat eine höhere Chance, die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. In diesen Fällen hat sich bereits schütteres oder kahles Haar entwickelt, aber eine vollständige Kahlheit ist nicht zu erkennen.

Die PRP-Bluttherapie hilft, das Haar aus ruhenden Follikeln zu verdicken und zu stärken, anstatt neues Haarwachstum zu stimulieren. Männer jeden Alters profitieren von der PRP-Behandlung für Haare, in klinischen Studien waren sie zwischen 18 und 72 Jahre alt.

Musterhafter Haarausfall bei Männern

Androgene Alopezie ist durch eine kürzere Anagenphase gekennzeichnet, die nach der Pubertät zu einem fortschreitenden Verlust der Kopfhaare führt. Es handelt sich um eine häufige Form des Haarausfalls, die bei 50 % der kaukasischen Männer im Alter von 50 Jahren auftritt. Der Haarausfall beginnt mit einem Rückgang der Stirnhaare und einer Ausdünnung des Scheitelbereichs. [12]

Die PRP-Behandlung gegen Haarausfall hat sich bei der Behandlung von androgener Alopezie als wirksam erwiesen. In mehreren klinischen Studien wurde eine Zunahme der Haardicke und -dichte festgestellt. [13, 14] Die Eigenbluttherapie für die Haare kann am vorteilhaftesten sein, wenn sie in Verbindung mit einer Haartransplantation oder mit Medikamenten eingesetzt wird, die die Wirkung von DHT auf die Haarfollikel blockieren. [15]

Alopecia Areata

Alopecia areata ist eine häufige Autoimmunerkrankung, die nicht vernarbende Alopezie bei Männern verursacht und in jedem Alter beginnen kann. Der Haarausfall kann zunächst in Flecken auftreten und sich zu chronischem Haarausfall entwickeln, wenn sich mehrere Läsionen bilden. Bei ansonsten gesunden Patienten treten in der Regel keine weiteren Symptome auf. [16, 17]

Die PRP-Plasmatherapie beim Ausfall der Haare, wie z. B. Alopecia areata, hat starke entzündungshemmende Wirkungen, wobei die Entzündung des Gewebes und die Freisetzung von Zytokinen durch die Bluttherapie zurückgehen. Es hat sich gezeigt, dass mit PRP erfolgreich Haare auf der Kopfhaut nachwachsen und die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls gering ist. [18, 19] 

Die Eigenbluttherapie für die Haare bietet mehrere Vorteile gegenüber invasiveren Verfahren, die sie zu einer attraktiven Option für Männer machen, die unter Haarausfall wie androgener Alopezie und Alopecia areata leiden:

• Natürlich und risikoarm: Bei der Eigenbluttherapie gegen Haarausfall wird das Blut des Patienten verwendet, wodurch das Risiko von Nebenwirkungen und allergischen Reaktionen auf chemische Medikamente, die üblicherweise zur Behandlung von Haarausfall eingesetzt werden, verringert wird. Die plasmahaltigen Wachstumsfaktoren stimulieren schlafende Haarfollikel, was zu einem natürlichen Nachwachsen der Haare führt.

• Nicht-invasiv: Die PRP-Therapie ist ein nicht-invasives Verfahren, das mit minimaler Narbenbildung verbunden ist. Dadurch wird die anschließende Erholungszeit verkürzt.

• Individuell anpassbar: PRP-Injektionen können in Zusammenarbeit mit dem/r GesundheitsdienstleisterIn auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten werden. Während des ersten Beratungsgesprächs kann ein persönlicher Behandlungsplan entwickelt werden, der auf bestimmte Bereiche des Haarausfalls eingeht.

Verfahren der PRP-Behandlung der Haare

Die PRP-Behandlung für Haare umfasst in der Regel die folgenden Schritte, wobei die verschiedenen Kliniken je nach Standort und Ausstattung ähnliche Ansätze verfolgen:

1. Beratung vor der Behandlung

Während des ersten Beratungsgesprächs untersucht die medizinische Fachkraft das Haar, um festzustellen, ob es für eine PRP-Behandlung geeignet ist. Die Krankengeschichte des Patienten und die erwarteten Ergebnisse werden ebenso besprochen wie mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Behandlung. 

Der Patient wird über das Verfahren, den Preis der Eigenbluttherapie für Haare, die Genesungszeit und die möglichen Ergebnisse aufgeklärt, damit er eine fundierte Entscheidung darüber treffen kann, ob die Eigenbluttherapie gegen Haarausfall die richtige Behandlungsoption ist.

2. Das Blut wird an einer geeigneten Stelle abgenommen.

Sobald das erste Beratungsgespräch beendet ist und die Zustimmung erteilt wurde, werden etwa 30-60 ml Blut an einer geeigneten Stelle abgenommen, in der Regel in einer Armvene. Der Bereich wird sterilisiert und anschließend überprüft, um sicherzustellen, dass die Blutung gestoppt ist. 

3. Das Blut wird in einer Zentrifuge geschleudert, um das Blutplasma zu trennen.

Nach der Blutentnahme wird es zentrifugiert, um das plättchenreiche Plasma von den anderen Bestandteilen zu trennen. Dabei entstehen die Schichten plättchenreiches Plasma, rote Blutkörperchen und plättchenarmes Plasma. 

4. Die Kopfhaut wird auf die Behandlung vorbereitet.

Das plättchenreiche Plasma wird zur Verabreichung in eine Spritze aufgezogen. Vor der PRP-Injektion wird ein Lokalanästhetikum auf die Kopfhaut gespritzt, um den Patientenkomfort zu erhöhen. Die entsprechenden Bereiche der Kopfhaut werden vor Beginn des Eingriffs markiert.

5. Die PRP-Injektionen werden verabreicht.

Die konzentrierte Plasmalösung wird dann mit feinen Nadeln oder einer Microneedling-Technik in die Zielbereiche injiziert. Nach dem Eingriff erhalten die Patienten spezielle Nachsorgeanweisungen und kostenlose Haarbehandlungen, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Der gesamte Eingriff dauert etwa 60-90 Minuten, danach kann man in der Regel wieder normal arbeiten. Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollten vor und nach dem Eingriff einige Richtlinien befolgt werden.

Die Wahl eines qualifizierten Anbieters

Um medizinische Verfahren wie die PRP-Behandlung für Haare anbieten zu können, müssen die Kliniken ordnungsgemäß lizenziert sein. Die ÄrztInnen müssen qualifiziert und geschult sein. 

Man muss darauf achten, eine/n qualifizierte/n AnbieterIn zu wählen, um sicherzustellen, dass die richtigen Sicherheitsvorkehrungen und Verfahren eingehalten werden:

• Man muss auf berufliche Qualifikationen achten: Um die PRP-Behandlung durchführen zu können, muss ein/e Arzt/Ärztin eine mehrjährige Berufsausbildung absolviert und mehrere berufliche Qualifikationen erworben haben. Die Zertifikate sollten von der GMC anerkannt sein, und der/die Arzt/Ärztin sollte ordnungsgemäß registriert sein.

• Es sollte ein ausführliches Beratungsgespräch stattfinden: Vor jedem Eingriff sollte sich der/die Arzt/Ärztin Zeit nehmen, um die Krankengeschichte, die Eignung für die Behandlung und das erwartete Ergebnis zu besprechen. Die Kosten und Nebenwirkungen der PRP-Haarbehandlung sollten klar erläutert werden.

• Prüfen, ob man versichert ist: Professionelle ÄrztInnen sollten versichert sein, um sowohl die PatientInnen als auch sich selbst zu schützen. Wenn man eine PRP-Behandlung für die Haare durchführt, sollte eine professionelle Klinik dafür auch eine Krankenversicherung abschließen oder eine Vereinbarung mit der Krankenkasse haben.

• Darauf achten, dass der/die Arzt/Ärztin erfahren ist: Um die besten Ergebnisse zu erzielen, sollte der/die Arzt/Ärztin mehrere Jahre Erfahrung mit der Plasmatherapie gegen Haarausfall haben.

Sicherheit und Risiken der Eigenbluttherapie für die Haare 

Obwohl sie im Allgemeinen als sicher gilt, sollten bei der Erstberatung eine Reihe von Nebenwirkungen der Eigenbluttherapie für die Haare berücksichtigt werden:

• Schmerzen und Unbehagen: Einige Patienten können während der PRP-Behandlung der Haare Schmerzen und/oder Unwohlsein während und in den Tagen nach der Behandlung haben.

• Allergische Reaktionen und Infektionen: Bei PRP wird man das Eigenblut des Patienten spritzen, so dass das Risiko einer allergischen Reaktion und einer Infektion minimal ist.

• Schwellungen und Blutergüsse: Dies sind häufige Nebenwirkungen, die in der Regel innerhalb von 1-2 Tagen nach der Behandlung abklingen.

• Narbenbildung: An den Injektionsstellen können kleine Narben entstehen, die aber im Laufe der Zeit verblassen.

• Schwindel und Übelkeit: Während und nach dem Eingriff kann einem Patienten schwindelig werden und ihm kann aufgrund der Blutentnahme oder des Heilungsprozesses übel werden.

Im Allgemeinen gilt die PRP-Behandlung der Haare als eine sichere und wirksame Option mit minimalen Risiken bei der Eigenbluttherapie. [20, 21] Der/Die Arzt/Ärztin führt vor der Injektion von Eigenblut eine Risikobewertung durch und lehnt die Haarausfallbehandlung ab, wenn bestimmte Erkrankungen diagnostiziert wurden, die die Risiken erhöhen können.

Wirksamkeit und Ergebnisse der Plasmatherapie der Haare 

Obwohl die Ergebnisse der Plasmatherapie der Haare je nach den individuellen Umständen variieren, haben mehrere Studien gezeigt, dass PRP als wirksame Behandlung gegen Haarausfall eingesetzt werden kann. [22]

Bei Patienten mit chronischen Krankheiten und Schilddrüsenfehlfunktionen können die Haare mit der Zeit trotzdem weiter ausfallen. Die PRP-Behandlung gegen Haarausfall kann helfen, aber vielleicht sind andere Behandlungsmöglichkeiten besser geeignet.

PRP-Folgebehandlung

Zur Behandlung von Krankheiten wie männlicher Glatze und Alopecia areata sind mehrere PRP-Behandlungen erforderlich. Das Ergebnis, also der Zeitpunkt, wann der Effekt der PRP-Behandlung der Haare auf das Haarwachstum sichtbar wird, hängt von der individuellen Reaktion auf die Therapie ab. Der Arzt oder die Ärztin wird sich die Ergebnisse der ersten Behandlung ansehen und weitere Behandlungen vorschlagen, bevor ein Erhaltungsplan erstellt wird. 

Im Allgemeinen halten die Ergebnisse der PRP-Therapie etwa ein Jahr oder länger an, je nach Ausmaß des Haarausfalls und dem Gesundheitszustand des Kunden. Erhaltungsinjektionen werden in der Regel alle 3-6 Monate verschrieben, wobei vielversprechende Ergebnisse zu beobachten sind. [5]

Was die Kosten für die PRP-Behandlung der Haare angeht, muss man für die ersten Behandlungen mit etwa 400 bis 4000 US-Dollar rechnen. Das hängt von der Anzahl der benötigten Injektionen, dem Standort der Klinik und dem Zusatz von Komponenten ab. Eine einzelne Injektion kostet in der Regel etwa 400-500 US-Dollar.

Eine gesunde Haarpflege-Routine

Die Integration der Plasmatherapie-Haarbehandlung mit anderen ergänzenden Strategien ist ein guter Weg, um die Chancen auf einen langfristigen Erfolg zu verbessern. Eine gesunde Haarpflegeroutine hilft, die Gesundheit der Kopfhaut und der umliegenden Haare zu erhalten. Nahrungsergänzungsmittel wie lebenswichtige Vitamine und Mineralien helfen dabei, möglichen Mangelerscheinungen vorzubeugen, die zu Haarausfall führen können. [23] 

Regelmäßige Kopfhautmassagen und Stressbewältigungstechniken wie Sport und Yoga können dazu beitragen, die allgemeine Haargesundheit zu fördern. Lebensstiländerungen wie die Einschränkung von Alkoholkonsum und Rauchen können ebenfalls hilfreich sein, wenn sie mit einer PRP-Behandlung gegen Haarausfall kombiniert werden.

Man sollte darauf achten, dass das Haar vor dem Eingriff sauber ist und man ausreichend isst und trinkt. Ein paar Tage vor dem Eingriff sollten keine Haarprodukte oder Cremes verwendet werden, um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern. Man sollte sich nach dem Eingriff von direkter Sonneneinstrahlung fernhalten und das Haar wie gewohnt waschen, es sei denn, man hat Schmerzen aufgrund der Eigenbluttherapie für die Haare.

Fazit

Die PRP-Haarbehandlung ist ein nicht-invasives Verfahren mit vielen vielversprechenden Anwendungsmöglichkeiten für die Behandlung von männlicher Glatze und Alopecia areata. Die Injektion einer konzentrierten Plasmalösung in geeignete Bereiche der Kopfhaut trägt dazu bei, die Proliferation der dermalen Papillenzellen durch die Freisetzung von Zytokinen und Wachstumsfaktoren zu stimulieren. Dies kann das Haarwachstum anregen, die Haardichte erhöhen und die Gesundheit der Kopfhaut verbessern.

Die Frage, wie oft eine PRP-Behandlung für die Haare durchgeführt werden sollte, muss individuell betrachtet werden, wobei oft mehrere Sitzungen erforderlich sind, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Um Haarausfall zu behandeln, sollte ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt werden, indem ein gesunder Lebensstil und eine gesunde Haarpflegeroutine eingeführt werden.

Lesen Sie mehr:

• Diagnostik bei Haarausfall: Welche Spezialisten und Untersuchungen stehen zur Auswahl?
• Biotin gegen Haarausfall 
• Ernährung bei Haarausfall - Vorbeugende Nährstoffe für Männerhaar 
• Hausmittel gegen Haarausfall 

Quellen

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