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Die verschiedenen Arten von Ejakulationsstörungen

Ein Mann, der wegen einer Ejakulationsstörung traurig ist

Wenn Sie glauben, dass es bei Ejakulationen keine Komplexität gibt, liegen Sie falsch. Probleme mit der Ejakulation können die vorzeitige Ejakulation, die verzögerte und die ausbleibende Ejakulation sein. Aber auch der retrograde Samenerguss, bei dem die Spermien in die Harnblase fehlgeleitet werden, ist ein mögliches Ejakulationsproblem.


Ejakulationsstörungen werden allgemein zu den Potenzstörungen gezählt. Unter diesen Überbegriff fallen außerdem Erektionsstörungen, Libidostörungen und die verminderte Zeugungsfähigkeit. Definitionen von Ejakulationsstörungen variieren, je nachdem über welche gesprochen wird. Daher werden wir uns die Definitionen von Ejakulationsstörungen etwas genauer anschauen und Ihnen erklären! [1]

Was ist ein Samenerguss?

Bevor wir uns Störungen des Samenergusses anschauen, sollten wir uns erst einmal dem komplexen Vorgang einer Ejakulation widmen. Das Wichtigste zuerst: Die männliche Ejakulation ist nicht gleichbedeutend mit einem Orgasmus. Die beiden treten zwar meist gemeinsam auf, trotzdem handelt es sich um zwei unterschiedliche Prozesse. 


Vereinfacht besteht der sexuelle Vorgang aus vier Phasen: Lust, Erregung, Orgasmus und Befriedigung. Die ansteigende Erregung löst den ejakulatorischen Reflex aus, welcher, sobald das Ausstoßen von Samen aus dem Samenleiter wahrgenommen wird, nicht mehr zurückgehalten werden kann. Nachdem der Samenerguss abgeschlossen ist, werden Signale zurück an das Gehirn geleitet. Dort wird das Orgasmusgefühl ausgelöst, welches mit einem Gefühl der Befriedigung und der post-ejakulatorischen Latenzzeit einhergeht. [2]

Welche Ejakulationsstörungen gibt es?

Ejakulationsstörungen im Alter sind keineswegs selten, fast 50% der Männer im Alter zwischen 50 und 80 Jahren geben an, dass sie kürzlich an Ejakulationsstörungen litten. [2] Um Ejakulationsstörungen zu beheben, müssen Sie natürlich wissen, um welche es sich handelt. 


Alle Ejakulationsstörungen lassen sich in primäre und sekundäre einteilen. Die primäre Ejakulationsstörung bezieht sich auf einen Zustand, bei dem ein Mann Schwierigkeiten mit der Ejakulation hat, einschließlich vorzeitiger Ejakulation, verzögerter Ejakulation oder retrograder Ejakulation. Von einer sekundären Ejakulationsstörung spricht man, wenn ein Mann aufgrund einer Grunderkrankung oder eines Medikaments Ejakulationsprobleme hat. Dies steht im Gegensatz zur primären Ejakulationsstörung, die eine eigenständige Erkrankung ist, die nicht durch ein anderes medizinisches Problem verursacht wird. Zu den Ursachen der sekundären Ejakulationsstörung gehören Nervenschäden, hormonelle Störungen, bestimmte Medikamente und chronische Krankheiten wie Diabetes und Multiple Sklerose.

Vorzeitiger Samenerguss (Ejaculatio Praecox)

Ein Paar, das wegen der vorzeitigen Ejakulation des Mannes frustriert ist

Die vorzeitige Ejakulation (PE) ist wahrscheinlich mit einer weltweiten Prävalenz von etwa 30 %. die häufigste sexuelle Funktionsstörung bei Männern [9] In Deutschland sind schätzungsweise 20 bis 30 Prozent aller Männer zwischen 18 und 59 Jahren betroffen. [3] Aufgrund der verbreiteten Scham darüber zu sprechen, kann man davon ausgehen, dass die tatsächlichen Zahlen deutlich höher sind. Denn nur etwa drei bis sechs Prozent der Betroffenen suchen tatsächlich einen Arzt / eine Ärztin auf.


Die vorzeitige Ejakulation ist eine schwer zu definierende Ejakulationsstörung: Die Ejakulation beim Mann wird als „vorzeitig“ oder „zu früh“ bezeichnet, wenn sie vom Mann als „verfrüht“ empfunden wird. Wichtiger ist noch, dass der Mann keine Kontrolle über den Zeitpunkt der Ejakulation hat. In der Medizin spricht man von einem vorzeitigen Samenerguss, wenn die Ejakulation bereits innerhalb der ersten zwei Minuten nach Einführen des Penis in die Scheide auftritt. Der wichtigste Faktor der Diagnose ist allerdings der Leidensdruck des Mannes, unabhängig von genauen Zeitmessungen. Dieser Leidensdruck hängt jedoch auch stark von der Reaktion der Partner:innen ab. 


Die intravaginale Ejakulationslatenz (IELT), d. h. die Zeit zwischen dem Beginn des intravaginalen Geschlechtsverkehrs und dem Beginn der Ejakulation beträgt etwa 5,4 Minuten. [10]

Ursachen der vorzeitigen Ejakulation

Ursachen von Ejakulationsstörungen können vielseitig sein. Klassischerweise wurde angenommen, dass PE psychologische oder zwischenmenschliche Ursachen hat, die größtenteils auf Angst oder eine Konditionierung zur schnellen Ejakulation aufgrund überstürzter früher sexueller Erfahrungen zurückzuführen sind. [19


PE kann auch durch eine Reihe von biogenen Faktoren verursacht werden, darunter [21]:

Verzögerter Samenerguss (Ejaculatio Retarda)

Ein Mann, der wegen seiner verzögerten Ejakulation besorgt aussieht

Das genaue Gegenteil eines verfrühten Samenergusses, ist der verzögerte Samenerguss. Er kommt jedoch deutlich seltener vor Nur etwa drei Prozent der Männer sind von dieser Ejakulationsstörung betroffen. [11]


Der verzögerte Samenerguss zeichnet sich durch besondere Schwierigkeiten, zur Ejakulation zu kommen, aus. Dieser Zustand sollte allerdings nicht schlicht mit besonders „durchhaltestarken“ Männern gleichgesetzt werden. Denn bei einer Ejaculatio Retarda führt der verzögerte Samenerguss zu physischem Schmerz. 


Ganz abgesehen von der psychischen Belastung, nicht „kommen“ zu können, nachdem der Partner / die Partnerin bereits längst am Höhepunkt angelangt ist. Ein charakteristisches Merkmal von Männern mit verzögerter Ejakulation ist, dass sie in der Regel keine Schwierigkeiten haben, eine Erektion zu bekommen oder zu halten. Doch trotz ihrer Erektionen berichten sie über ein niedriges sexuelles Vergnügen. [28] Was den Schluss zulässt, dass der psychische Leidensdruck nicht zu unterschätzen ist.

Ursachen für verzögerte Ejakulation

Im Gegensatz zum vorzeitigen Samenerguss ist bei der verzögerten Ejakulation die Unterempfindlichkeit der Eichel für die Symptome verantwortlich. Die Ursachen dieser Ejakulationsstörung lassen sich in drei Gruppen einteilen: psychische Ursachen, körperliche Ursachen und medikamentöse Ursachen. 


Zu den psychischen Problemen zählen vor allem Beziehungsprobleme, Leistungsdruck, zu hohe Erwartungen und mangelndes Selbstvertrauen. Aber auch übermäßiger Pornokonsum kann zu Ejakulationsstörungen führen, die für eine große Diskrepanz zwischen sexuellen Fantasien und der Realität verantwortlich gemacht werden können. 


Zu den körperlichen Ursachen könnten Erkrankungen des Nervensystems gehören, beispielsweise Multiple Sklerose oder Verletzungen am Rückenmark oder Ejakulationsstörungen durch Diabetes. [8] Bei Ejakulationsstörungen durch Medikamente gelten vor allem Antidepressiva als Auslöser. [4] Von den Antidepressiva wird Paroxetin (ein selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, SSRI) mit dem größten Risiko für eine verzögerte Ejakulation in Verbindung gebracht, zusammen mit vermindertem Verlangen und Impotenz. [22]

Ausbleibender Samenerguss (Anejakulation)

Ein Mann konsultiert einen Arzt wegen Anejakulation

Bei der ausbleibenden Ejakulation (Anejakulation) kann der Mann einen Orgasmus verspüren oder nicht, nur das Austreten des Ejakulats aus dem Penis bleibt aus. Der Leidensdruck dieser Ejakulationsstörung variiert stark. Im Fall eines Kinderwunsches bringt die Anejakulation selbstverständlich einen eher hohen Leidensdruck mit sich.


Ejakulationsstörungen zu beheben ist nicht immer einfach, besonders im Fall der Anejakulation. Es gibt verschiedene Behandlungsmethoden wobei die meisten auf die Beseitigung der Ursachen abzielen. Je nach Alter und Lebensumständen konzentriert sich die Behandlung der Ejakulationsstörung bei Männern mit Kinderwunsch in erster Linie auf die Wiederherstellung der Fruchtbarkeit des Mannes.


So kommt manchmal eine Behandlungsmethode in Frage, bei der der Mann mit minimal-elektronischen Impulsen anal stimuliert wird. Dadurch entsteht meist eine retrograde Ejakulation, die aber reichen kann, um Samen zu extrahieren und eine künstliche Befruchtung zu ermöglichen. [5] Zu beachten ist, dass eine elektronische Ejakulation nur „einige Male“ zur Gewinnung von Sperma durchgeführt wird und ausschließlich reporduktionsmedizinischen Zwecken dient. Es ist nicht die Rede davon, die Qualität und Zufriedenheit mit dem Sexualleben durch elektronische Impulse zu steigern.

Ursachen der Anejakulation

Die Ursachen eines ausbleibenden Samenergusses können unterschiedlich sein. So können etwa körperliche Probleme, psychische Probleme und Nebenwirkungen von Medikamenten für die Ejakulationsstörung verantwortlich sein. Zu den körperlichen Ursachen gehören hier Störungen im Nervensystem oder Tumore aber auch Diabetes und Multiple Sklerose. 


Ejakulationsstörungen durch Antidepressiva sind nicht selten, wobei auch Antipsychotika und Alpha-1-Blocker, die bei Blutdruckstörungen zum Einsatz kommen, eine Rolle spielen können.

Psychische Ursachen für die Anejakulation jedoch sind eher selten. In extremen Fällen hier können Beziehungsprobleme, geringes Selbstbewusstsein und Leistungsdruck sowie unerfüllte sexuelle Fantasien ein Auslöser sein.

Fehlgeleiteter Samenerguss (Retrograde Ejakulation)

Ein Mann und ein Urologe besprechen die Ursachen für retrograde Ejakulation

Eine retrograde Ejakulation liegt vor, wenn der Samen während des Orgasmus in die Blase eindringt, anstatt aus dem Penis zu kommen. Auch wenn Sie den sexuellen Höhepunkt erreichen, kann es sein, dass Sie nur sehr wenig oder gar kein Sperma ejakulieren. Dies wird manchmal als trockener Orgasmus oder auch, wenn kein Samenerguss vorliegt, als Anejakulation bezeichnet.

Auch der retrograde Samenerguss kann zu männlicher Unfruchtbarkeit führen. Eine retrograde Ejakulationsstörung ist daher besonders belastend für Paare mit Kinderwunsch. Daher zielt auch die Behandlung der retrograden Ejakulations bei Männern mit Kinderwunsch vor allem darauf ab, den Mann wieder fruchtbar zu machen.

Ursachen der retrograden Ejakulation

Eine gutartige Prostatavergrößerung oder bestimmte Operationen um die Blase herum, sowie im unteren Bereich der Wirbelsäule, sind häufige Auslöser eines fehlgeleiteten Samenergusses. [12] Antidepressiva und andere Medikamente können auch für eine Ejakulationsstörung ursächlich sein. Außerdem können Nervenschädigungen, die beispielsweise von einer Multiplen Sklerose oder Diabetes herrühren, mögliche Auslöser sein. [6]

Schmerzhafter Samenerguss

 Ein Mann, der unter schmerzhafter Ejakulation leidet

Die schmerzhafte Ejakulation ist eine sehr seltene Ejakulationsstörung, allerdings schämen sich viele Männer für dieses Krankheitsbild und lassen sich nicht behandeln. Daher kann davon ausgegangen werden, dass tatsächlich mehr Männer darunter leiden, als bekannt ist. Die Folgen einer schmerzhaften Ejakulation sind ernst zu nehmen. Denn wenn ein eigentlich schönes Erlebnis plötzlich zur Qual wird, kann das schwere psychische Folgen für den Betroffenen mit sich bringen.


Meist verspüren die Betroffenen einen stechenden oder brennenden Schmerz im Genitalbereich zum Zeitpunkt der Ejakulation. Dieser Schmerz kann sich bis auf den Anus ausdehnen oder sogar bis durch die Harnröhre und den Samenleiter ziehen. Wer häufig Schmerzen bei der Ejakulation verspürt sollte unbedingt einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen. 

Ursachen für schmerzhafte Ejakulation

Denn eine Entzündung der Prostata, eine Infektion der Hoden oder verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten können hier der Auslöser sein. Die Ejakulationsstörung zu beseitigen, ist nur möglich, wenn die Ursache gefunden werden kann. Der schmerzhafte Samenerguss kann auch eine Therapiefolge der Behandlung einer anderen Krankheit oder sogar die Folge von Verhütungsmitteln, wie spermiziden Cremes, die auf die Scheide aufgetragen werden, sein. [7]

Wie werden Ejakulationsstörungen diagnostiziert?

Ein Mann, der sich der medizinischen Untersuchung wegen Ejakulationsstörungen unterzieht

Ejakulationsstörungen im Alter sowie in jüngeren Jahren sind nichts Ungewöhnliches. Dabei ist die Eine wahrscheinlicher als die Andere. Trotzdem funktioniert die Diagnose immer nach ungefähr dem gleichen Schema: Zuerst gilt es die Ursachen zu erforschen, bevor eine Ejakulationsstörung beseitigt werden kann.

Im Gespräch: Die Anamnese

Eine Anamnese beinhaltet das Erfragen und Aufzeichnen der Beschwerden und (Leidens-) Geschichte des Patienten. Hier klären Sie mit Ihrem Arzt / Ihrer Ärztin im Gespräch ob und wenn ja, welche Vorerkrankungen bei Ihnen vorkommen, ob Sie Medikamente einnehmen und ob in der Vergangenheit Operationen durchgeführt wurden. Dieses Gespräch hilft dabei, einen ersten Überblick über mögliche Ursachen für eine Ejakulationsstörung zu bekommen. 


Wichtig in diesen Gesprächen ist, dass Sie nichts verschweigen, auch wenn Ihnen manche Dinge vielleicht unangenehm oder peinlich sind. Ärzt:innen, die in diesem Bereich arbeiten, befassen sich täglich mit Problemen rund um den Intimbereich und sind Spezialisten für erektile Dysfunktion, Ejakulationsstörungen, Prostataprobleme und vieles mehr. Sie werden Ihr Bestes tun, Ihnen die Scham zu nehmen und sich professionell mit Ihren Problemen auseinanderzusetzen. Um Ihnen vollumfänglich zu helfen, ist jedoch ein vollständiges (Krankheits-) Bild unerlässlich.


Eine genaue Definition Ihrer Ejakulationsstörungen ist besonders wichtig. Also, beispielsweise ob und wann ein Samenerguss auftritt, ob dieser schmerzhaft ist oder ob Ihr Urin eine milchige Färbung hat. Auch zu Ihrer Beziehungssituation könnten Sie befragt werden und dazu, ob die Möglichkeit besteht, dass Sie sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten angesteckt haben. 

Die körperliche Untersuchung

Urologische Untersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil der Bewertung und Diagnose von Ejakulationsstörungen. Diese Untersuchungen können dem medizinischen Personal helfen, die Ursache des Problems zu ermitteln und die am besten geeignete Behandlung zu bestimmen. Relevant sind grobe neurologische Tests im Genitalbereich: Sensibilitätstests, Reflexe: Blubus cavernosus-Reflex, Cremaster-Reflex, anale Sensibilität und Funktion.

Diagnostische Fragebögen zu Ejakulationsstörungen

Derzeit gibt es mehrere Fragebögen, die über umfangreiche Datenbanken verfügen und die meisten Kriterien für die Testentwicklung und -validierung erfüllen: Premature Ejaculation Profile (PEP), Index of Premature Ejaculation (IPE) und Premature Ejaculation Diagnostic Tool (PEDT). Der International Index of Erectile Function (IIEF) dient der Beurteilung der sexuellen Funktion im Hinblick auf die Komorbidität mit einer erektilen Dysfunktion. [23, 24]


Das Profil der vorzeitigen Ejakulation (PEP) ist ein diagnostisches Instrument zur Beurteilung und Bewertung der vorzeitigen Ejakulation bei Männern. Es besteht aus einer Reihe von Fragen, die darauf abzielen, das Ausmaß und die Häufigkeit des vorzeitigen Samenergusses sowie dessen Auswirkungen auf das Sexualleben und das Selbstwertgefühl des Patienten zu erfassen. Er wird in der Regel von einem qualifizierten Gesundheitsdienstleister oder Sexualtherapeuten ausgefüllt und ist ein wertvolles Instrument zur Diagnose der vorzeitigen Ejakulation. [25]


Der Index der vorzeitigen Ejakulation (IPE) ist ein validiertes Instrument mit 10 Items zur Erfassung der sexuellen Zufriedenheit, Kontrolle und des Leidensdrucks bei Männern mit vorzeitiger Ejakulation. Der IPE erfasst detaillierte Kernmerkmale der Gesamterfahrung mit vorzeitiger Ejakulation und ermöglicht so eine umfassendere Bewertung. Die relative Kürze und Benutzerfreundlichkeit des IPE kann jedoch durch das Fehlen von Bewertungsstandards und diagnostischen Schwellenwerten beeinträchtigt werden, so dass es für Ärzte schwierig ist, allein anhand dieser Messwerte festzustellen, ob ein Patient an einer Ejaculatio praecox leidet. [19]


Das Premature Ejaculation Diagnostic Tool (PEDT) ist ein 5-Punkte-Instrument, das anhand eines dreistufigen Cut-off-Wertes das Vorliegen oder Nicht-Vorliegen einer PE diagnostizieren kann: Diagnose PE (≤8), mögliche PE (9 oder 10) und keine PE (≥11). Der PEDT eignet sich am besten als Screener für PE und nicht zur Bewertung der Auswirkungen einer Intervention. Da er nur 5 Fragen umfasst, kann er vom Patienten schnell ausgefüllt werden und liefert dem Arzt eine valide Einschätzung des PE-Status. [23]


Der International Index of Erectile Function (IIEF) ist ein häufig verwendeter Fragebogen zur Beurteilung der sexuellen Funktion, einschließlich der Ejakulation. Der Fragebogen besteht aus 15 Fragen und die Beantwortung dauert etwa 10 Minuten. Obwohl sich der IIEF-Fragebogen hauptsächlich mit Fragen zur erektilen Dysfunktion befasst, enthält er auch einige Fragen zu Ejakulation und Orgasmus. [24]

Der Labortest

Um einen genauen Überblick über die Ursachen der Ejakulationsstörung bekommen zu können und die Behandlung der Ejakulationsstörung genau planen zu können, müssen meist Labortests durchgeführt werden. Welche Tests genau notwendig sind, kommt auch hier wieder darauf an, unter welchen Symptomen die Betroffenen genau leiden. Auch benötigt nicht jede Störung der Ejakulation einen Labortest.


Bluttest: Bei der urologischen Blutuntersuchung werden eine Reihe von Parametern untersucht. Dazu gehören zum Beispiel die Hormonwerte, aber auch Nierenparameter, Entzündungsparameter und vieles mehr. Das dient dazu, bei Ejakulationsstörungen, die Ursachen ausfindig machen zu können.

 

Urintest: Der Urintest dient unter anderem dazu, einen ausbleibenden Samenerguss von einem fehlgeleiteten Samenerguss zu unterscheiden. Befindet sich Sperma im Urin, so hat man es mit einer fehlgeleiteten Ejakulation zu tun. Auch über andere mögliche Ursachen für Ejakulationsstörungen, wie zum Beispiel Infektionen, kann der Urintest Aufschluss geben. 


Ultraschalltest: Zur körperlichen Untersuchung gehört ein Ultraschalltest. Dieser ist komplett schmerzfrei und dient dazu, Störungen in den Hoden und den benachbarten Strukturen zu erkennen.

Die psychologische Untersuchung

Ejakulationsstörungen können durch eine Reihe von körperlichen Ursachen hervorgerufen werden. In einigen seltenen Fällen ist es allerdings auch möglich, dass psychische Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen, Ejakulationsstörungen hervorrufen. Auch plötzliche Erektionsstörungen können in Folge von psychischen Problemen auftreten. Um solche Fälle adäquat einschätzen und behandeln zu können, sollten sich die Betroffenen, neben der körperlichen Untersuchung, auch einer psychologischen Untersuchung unterziehen. Zumindest dann, wenn bei der körperlichen keine eindeutigen Ursachen für die Ejakulationsstörungen gefunden werden konnten.

Behandlung von Ejakulationsstörungen bei Männern

Eine Ärztin, die einem Mann Medikamente gegen Ejakulationsstörungen verschreibt

Neben den verschiedenen Arten von Ejakulationsstörungen gibt es auch eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten [13, 14]

Behandlung der vorzeitigen Ejakulation

Die Behandlung von PE umfasst nicht-pharmakologische und pharmakologische Maßnahmen. [20]

Die nicht-pharmakologische Behandlung kann folgende Therapien umfassen: 

Pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten 

Eine Reihe von Medikamenten hat sich bei der Behandlung der vorzeitigen Ejakulation als vielversprechend erwiesen, wobei der Erfolg unterschiedlich ist. Gegenwärtig ist nur ein Medikament (Dapoxetin) für die Behandlung der vorzeitigen Ejakulation zugelassen. Die anderen im Folgenden beschriebenen Medikamente können jedoch ebenfalls eingesetzt werden, sofern der Patient weiß, dass es sich um eine Off-Label-Behandlung handelt. [29]

Neue Behandlungsmöglichkeiten für PE, die derzeit untersucht werden [20]:

Behandlung der retrograden Ejakulation

Die retrograde Ejakulation wird ebenfalls mit einer Kombination aus psychologischen Interventionen und Pharmakotherapie behandelt. Elektroejakulation (EE) und Elektrovibrationsstimulation (EVS) können eingesetzt werden, um die Ejakulation umzukehren. Die Spermienqualität ist bei Patienten mit retrograder Ejakulation häufig beeinträchtigt. Mit Hilfe der heute verfügbaren assistierten Reproduktionstechniken (ART) kann diese Ejakulationsstörung häufig als behandelbar und guten Erfolg auf eine Fertilisierung angesehen werden. [26]

Behandlung des verzögerten Samenergusses

Die Behandlung der verzögerten Ejakulation sollte ursachenspezifisch sein. Es gibt einige Ansätze zur Behandlungsplanung, einschließlich verschiedener psychologischer Interventionen und der Pharmakotherapie, obwohl es keine zugelassene Form der medikamentösen Therapie gibt. Bei infertilen Männern kann eine Reihe von Ansätzen verwendet werden, einschließlich des nächtlichen Sammelns von Urin, Prostatamassage, Prostata-Urethra-Katheterisierung oder eine Penisvibrationsstimulation. [27]

Störungen der Ejakulation bei Männern im Alter

Die Frage, bis zu welchem Alter eine Ejakulation möglich ist, ist schnell beantwortet: Grundsätzlich ist bei gesunden Männern, auch bis ins hohe Alter, eine Ejakulation möglich. 

Ejakulationsstörungen können bei Männern jeden Alters auftreten, auch bei älteren Männern. Wenn Männer älter werden, können Veränderungen ihrer körperlichen und sexuellen Gesundheit zur Entwicklung von Ejakulationsproblemen beitragen. Zum Beispiel kann eine vergrößerte Prostata, die bei älteren Männern häufig vorkommt, zu Schwierigkeiten bei der Ejakulation führen. Auch bestimmte Medikamente und Krankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die sexuelle Funktion und die Ejakulation beeinflussen.


Abgesehen davon haben Ejakulationsstörungen je nach Alter eine unterschiedliche Bedeutung. Für einen 60-jährigen Mann spielt der Kinderwunsch in der Regel keine Rolle, für einen jüngeren dagegen umso mehr.


Aber nur weil ein Mann älter ist, bedeutet das nicht, dass er automatisch ein höheres Risiko für Ejakulationsstörungen hat. Mit der richtigen Behandlung und dem richtigen Management der zugrunde liegenden Erkrankungen können viele ältere Männer weiterhin befriedigende sexuelle Erfahrungen machen. 

Fazit

Eine Störung der Ejakulation und des Orgasmus kann viele Formen annehmen. Entweder „kommt man(n)“ zu früh, zu spät, oder gar nicht. Auch eine schmerzhafte Ejakulation oder eine fehlgeleitete sind möglich. Wer also bemerkt, dass sich mit seinem Samenerguss oder Orgasmus etwas verändert, der sollte unbedingt einen Arzt / eine Ärztin aufsuchen. 


Ejakulationsstörungen können einen tiefgreifenden Einfluss auf das Intimleben und das allgemeine Selbstgefühl eines Mannes haben. Die Ejakulation ist ein entscheidender Aspekt der sexuellen Funktion Störungen dieses Prozesses können zu Gefühlen der Frustration, Verlegenheit, vermindertem sexuellen Selbstvertrauen und ungewollter Kiderlosikgeit  führen. 

Die gute Nachricht ist jedoch, dass kein Fall hoffnungslos ist. Ob durch Verhaltenstherapie, Medikamente oder andere Interventionen. Es gibt wirksame Lösungen zur Behandlung von Ejakulationsstörungen, die zu einer deutlichen Verbesserung der sexuellen Zufriedenheit und Lebensqualität führen können.

Quellen

[1] Internisten im Netz, Dr. med. Kathrin Popp, 20.02.2020, „Arten der Potenzstörung und Definition“; https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/potenzstoerungen/arten-der-potenzstoerung-definition.html 

[2] Springer Medizin, „Ejakulationsstörungen“; https://www.springermedizin.de/emedpedia/die-urologie/ejakulationsstoerungen?epediaDoi=10.1007%2F978-3-642-41168-7_13 

[3] UK Hamburg, 17.02.2023, „Vorzeitiger Samenerguss“; https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/m%C3%A4nnergesundheit/behandlungsangebot/ejakulations-und-orgasmusstoerungen/vorzeitiger-samenerguss.html 

[4] UK Hamburg, 17.02.2023, „Verzögerter Samenerguss – Ist das ein Problem?“; https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/m%C3%A4nnergesundheit/behandlungsangebot/ejakulations-und-orgasmusstoerungen/verzoegerter-samenerguss.html 

[5] UK Hamburg, 17.02.2023, „Anejakulation: Wenn die Ejakulation ausbleibt“; https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/m%C3%A4nnergesundheit/behandlungsangebot/ejakulations-und-orgasmusstoerungen/anejakulation.html 

[6] UK Hamburg, 17.02.2023, „Hilfe bei Orgasmus- und Ejakulationsstörungen“; https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/m%C3%A4nnergesundheit/behandlungsangebot/ejakulations-und-orgasmusstoerungen/index.html 

[7] UK Hamburg, 17.02.2023, „Wenn der Orgasmus schmerzen bereitet“; https://www.uke.de/kliniken-institute/kliniken/m%C3%A4nnergesundheit/behandlungsangebot/ejakulations-und-orgasmusstoerungen/wenn-der-orgasmus-schmerzen-bereitet.html 

[8] Mostafa T, Abdel-Hamid IA. Ejaculatory dysfunction in men with diabetes mellitus. World J Diabetes. 2021 Jul 15;12(7):954-974. doi: 10.4239/wjd.v12.i7.954. PMID: 34326948; PMCID: PMC8311479. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34326948/

[9] Carson C, Gunn K. Premature ejaculation: definition and prevalence. Int J Impot Res. 2006 Sep-Oct;18 Suppl 1:S5-13. doi: 10.1038/sj.ijir.3901507. PMID: 16953247. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16953247/ 

[10] Waldinger MD, Quinn P, Dilleen M, Mundayat R, Schweitzer DH, Boolell M. A multinational population survey of intravaginal ejaculation latency time. J Sex Med. 2005 Jul;2(4):492-7. doi: 10.1111/j.1743-6109.2005.00070.x. PMID: 16422843. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16422843/ 

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[12] Couteau N, Duquesne I, Frédéric P, Thiounn N, Timsit MO, Mejean A, Pinar U, Audenet F. Ejaculations and Benign Prostatic Hyperplasia: An Impossible Compromise? A Comprehensive Review. J Clin Med. 2021 Dec 10;10(24):5788. doi: 10.3390/jcm10245788. PMID: 34945084; PMCID: PMC8704358. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8704358/ 

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