Erektionsprobleme bei neuer Beziehung: Gründe und Tipps
Frische Liebe ist aufregend, frische Beziehungen nicht immer. Diese sind häufig vor allem Arbeit und besonders dann, wenn Erektionsprobleme in der neuen Beziehung vorkommen. Sexuelle Spannung, Adrenalin und Aufregung, für viele Männer sind diese Gefühle nicht unbedingt positiv konnotiert. Denn wenn Männer, die unter Erektionsstörungen leiden, eine neue Beziehung eingehen, dann ist genau diese Spannung, diese Aufregung häufig mit Angst besetzt. Daher sind Erektionsprobleme am Anfang einer Beziehung keine Seltenheit. In diesem Artikel geht es darum, wie Sie mit Erektionsproblemen bei einer neuen Beziehung am besten umgehen.
Geschlechtervielfalt
In Bezug auf erektile Dysfunktion in Beziehungen ist es wichtig, eine kurze Anmerkung zu den in diesem Artikel verwendeten Begriffen zu machen. Wir werden die Begriffe "Mann" und "Frau" verwenden, um das Thema klar und verständlich zu halten. Wir sind uns bewusst, dass es die unterschiedlichsten Beziehungskonstellationen gibt und dass unsere Wortwahl nicht alles abdecken kann. Wir wollen niemanden ausschließen oder andere Beziehungsmodelle als heteronormative Beziehungen negieren. Unsere Wortwahl dient allein der Klarheit und Verständlichkeit des Artikels.
Erektile Dysfunktion: Kein „Alt-Männer-Problem“
Erektionsprobleme werden extrem stigmatisiert und genauso die Männer, die unter ihnen leiden. Häufig geschieht es durch die Betroffenen selbst. Diese Stigmata lassen sich nur mit Wissen abbauen. Denn entgegen der allgemein verbreiteten Meinung, sind Erektionsprobleme kein Problem, das nur alte Männer betrifft. Hier die wichtigsten Fakten zur erektilen Dysfunktion:
- Von einer erektilen Dysfunktion spricht man, wenn der Mann in mehr als zwei Drittel der Fälle über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten keine zum Sex ausreichende Erektion bekommen kann. [1]
- Erektile Dysfunktion ist bei älteren Männern weiter verbreitet als bei jungen. Aber einer von vier neudiagnostizierten Männern mit Erektionsstörungen ist unter 40. Erektionsstörungen betreffen also auch jüngere Männer mit 20! [2]
- Erektionsstörungen können psychische und physische Auslöser haben, die unterschiedlich behandelt werden. [1]
- Sexualpartner von Männern mit Erektionsstörungen können zwar positive Effekte auf das Problem haben, sie sind aber niemals Ursache desselben.
„Verliebt und Erektionsprobleme“ klingt wie ein Spezialfall, ist es aber keineswegs. Die Angst vor dem Versagen gehört seit dem ersten Mal dazu: Komm nicht zu schnell und lass sie zum Höhepunkt kommen. Natürlich gibt es keine gesicherten statistischen Zahlen dazu, wie viele Männer bei neuen Beziehungen Erektionsprobleme erleben, aber es lässt sich trotzdem mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit sagen, dass nicht wenige Männer betroffen sind.
Bedrohliche Perfektion und Last der Standards
Die Traumfrau kennenzulernen, macht die Angst vor Erektionsstörungen noch schlimmer. Man trifft sich in der Bar oder im Club, die Gespräche sind anregend, die Geschichten aufregend und die Spannung liegt in der Luft. Natürlich würde man gerne mit ihr nach Hause gehen, doch was dann? Was, wenn es nicht klappt? Lieber die Demütigung vermeiden, den Erklärungsversuchen aus dem Weg gehen. Anstatt heute Abend zusammen nach Hause, vielleicht einen Kaffee die Tage?
Doch früher oder später muss das Thema auf den Tisch! Wie also damit umgehen?
Die Gefühle, die mit Erektionsstörungen verbunden sind, sind natürlich von Mann zu Mann individuell unterschiedlich, doch gleichzeitig lassen sie sich auch gut in einem Wort zusammenfassen: „Impotenz“. „Unfähigkeit“, „Machtlosigkeit“, „Schwäche“, Gefühle, denen die meisten Männer instinktiv aus dem Weg gehen. Scham, die zu vermeiden gesucht wird.
Doch liegt ja genau hier der Hund begraben. Erektionsprobleme bei einer neuen Beziehung oder beim ersten Treffen sind meist mit Angst verbunden. Versagensangst, Scham und Gefühle der Hilflosigkeit sind Teufelskreise. Meist liegen ihnen vergangene negative Erfahrungen zugrunde, meist kommen sie daher, dass der Mann von sich selbst erwartet „zu versagen“. Und so schafft er sich seine selbsterfüllende Prophezeiung.
Doch wie lässt sich dieser Teufelskreis durchbrechen?
Mit Wissen, Erfahrung und professioneller Hilfe.
Mögliche Ursachen für Erektionsprobleme mit einer neuen Partnerin
Wer bereits eine Vorgeschichte mit Erektionsproblemen hat, der hat hoffentlich bereits professionelle Hilfe aufgesucht. Wenn das Problem länger und unter verschiedensten Umständen vorkommt, sollten Sie sich unbedingt an einen Urologen / eine Urologin wenden. Die Profis können organische Ursachen abklären, sicherstellen, dass keine gefährlichen Grunderkrankungen vorliegen und medizinisch adäquate Hilfe bereitstellen.
Wer Erektionsprobleme hat, sollte sich professionelle Hilfe suchen. Doch bereits vor diesem Schritt gibt es einige Dinge, die man selbst machen kann. Insbesondere, wenn es um die spezielle Situation geht, dass die Erektionsprobleme nur bei neuen Partnern auftreten. Das kommt keineswegs selten vor und einige der häufigsten Gründe dafür sind diese:
Die psychischen Faktoren für Erektionsprobleme
Erektionsprobleme in neuen Beziehungen oder beim ersten Mal mit neuen Partner:innen sind meistens psychischer Natur, wie bereits beschrieben. Scham, Angst, geringes Selbstvertrauen können Faktoren sein. Es könnte aber auch eine Vielzahl von andere Faktoren sein, die die Erektionsfähigkeit beim ersten Mal beinträchtigen. Schauen wir uns einige etwas genauer an:
Stress und Angst
Beim ersten Mal ist jeder aufgeregt, auch wenn es nur das erste Mal mit einem/einer neuen Partner:in ist, ist es eine neue Situation, etwas komplett unbekanntes. Das alleine kann bereits sehr viel Druck auf jemanden ausüben. Doch wenn noch das Wissen dazu kommt, dass es im Bett vielleicht nicht so klappt wie gehofft, macht das die Situation kaum besser.
Von einem medizinischen Standpunkt sind Stress- und Angstgefühle doppelt kontraproduktiv. Sie kreieren nicht nur eine mentale Blockade, die ausgeschütteten Stresshormone machen auch physisch eine Erektion schwieriger. Denn die ausgeschütteten Stresshormone steigern den Blutdruck und fahren gleichzeitig körperliche Prozesse, die zum Überleben nicht unabdingbar sind, herunter. Die Folge ist eine verminderte Erektionsfähigkeit, gerade dann, wenn man sie am meisten braucht. [3]
Geringes Selbstwertgefühl oder mangelndes Selbstvertrauen
Ängste und Unsicherheiten sind ganz normal. Männer mit Erektionsproblemen kenne diese Gefühle meist deutlich besser, als ihnen lieb ist. Tatsächlich sind erektile Dysfunktion und Probleme mit der mentalen Gesundheit eng miteinander verbunden. So zeigte eine Studie von 2018, dass Depressionen und erektile Dysfunktion in beide Richtungen verlinkt sind: Depressionen machen Erektionsstörungen wahrscheinlicher und Erektionsstörungen Depressionen. [4]
Ähnlich wie bei der Angst sind auch Selbstvertrauensprobleme häufig ursächlich mit vergangenen negativen Erfahrungen verbunden. Stress und Angst können auch hier Teufelskreise und sich selbsterfüllende Prophezeiungen hervorrufen. Besonders, wenn die Erektionsfähigkeit in der Psyche des Mannes eng mit seinem Selbstwert verbunden ist, wird das Problem dadurch keineswegs kleiner. Es kommt schließlich nicht selten vor, dass Männer vor lauter Aufregung keine Erektion bekommen, vor allem am Anfang einer Beziehung, wenn der Druck und die Erwartungen hoch sind.
Unerfüllte oder unerfüllbare Erwartungen?
„Wer beim Sex nicht abliefert, ist kein richtiger Mann!“ Leider verbinden viele Männer Sex sehr mit Leistung. Und sie haben extreme Erwartungen an sich selbst. Beides ist nicht die Schuld des Individuums, sondern vielmehr die Schuld einer Kultur, die Sex nicht als individuellen Akt des Genusses ansieht. In unseren Gesellschaften war das Thema Sex lange tabuisiert und sexuelle Aufklärung geradezu nichtexistent. Gleichzeitig ist Sex überall. Und in den Darstellungen von Sex in Popkultur, Werbung und Pornographie findet sich weder ein gesundes Männlichkeitsbild, noch ein offener Umgang mit Problemen und emotionalen Schwierigkeiten rund um das Thema.
Es ist daher wenig überraschend, dass viele Männer unerfüllbare Erwartungen an sich selbst stellen. Erwartungen, die unbedingt enttäuscht werden, wenn sie gegen die Realität gemessen werden. Sich selbst zu hinterfragen, Emotionen zuzulassen und die eigenen Erwartungen an der Wirklichkeit zu messen, sind die besten ersten Schritte, um mit enttäuschten Erwartungen umzugehen.
Unbekannte, neue Partner:in
Sex ist etwas unglaublich Individuelles. Und dabei lassen wir jetzt die weniger individuellen Vorstellungen und Vorurteile, die die Gesellschaft uns mitgibt, weg. Jeder Mensch genießt unterschiedlich. Daher ist es kaum verwunderlich, wenn sich Männer beim ersten Sex mit jemanden neuem unsicher fühlen. Woher soll man auch wissen, was die andere Person mag? Fragen, ist da eine gute Lösung.
Beim ersten Sex mit neuen Partner:innen kommen verschiedenen Unsicherheiten und Fragen auf, die nicht nur den Mann betreffen. Hat dieser bereits Erfahrung mit Erektionsproblemen, muss er mit seinen eigenen Dämonen kämpfen. Doch er kennt auch den Menschen vor sich nicht und muss sich daher ganz neu auf jemanden einlassen, dessen Unsicherheiten und Probleme er nicht kennt. Das eine solche Situation Stress und Angst hervorruft, dürfte niemanden überraschen.
Zu früher Orgasmus
Nichts selten kommt zum Problem der Erektionsstörung ein weiteres hinzu: Das Problem des frühen Orgasmus. Der vorzeitige Samenerguss wird gemeinhin als die häufigste sexuelle Funktionsstörung betrachtet und kann gemeinsam mit Erektionsstörungen auftreten, sie kann aber auch eine Folge von oder Ursache für Erektionsstörungen sein. Etwa 30 % von Männern mit Erektionsstörungen leiden unter vorzeitigen Samenergüssen, besonders in der neuen Beziehung. [5]
Beispielsweise könnte bei Männern mit Erektionsproblemen die Angst, die Erektion nicht lang genug aufrechthalten zu können, ein Auslöser dafür sein, früher zum Orgasmus zu kommen. Jemand, der an häufig verfrühten Samenerguss leidet, könnte aber auch Erektionsstörungen entwickeln, wenn Sex so sehr mit dem unbefriedigendem Erlebnis des verfrühten Orgasmus verbunden ist.
Normale Gefühle des ersten Mals
Sex ist nun mal nicht wie im Film und es wird zu unangenehmen Situationen, Pausen und Fragen kommen: Wo ist das Kondom? Was mag mein Gegenüber? Verhalte ich mich merkwürdig? Liebt sie mich?
Es ist ganz normal, wenn diese Fragen Sie verunsichern. Sex ist im Idealfall mit extremer Kommunikation verbunden und diese ist nun mal nicht so leicht, wenn man den anderen Menschen noch nicht so gut kennt. Und das erste Mal mit einem/einer neuen Partner:in ist eine echte Herausforderung. Es langsam angehen zu lassen und Unsicherheiten zu zeigen, ist keine Schande. Wenn es nicht klappt wie gehofft, ist offene, ehrliche und humorvolle Kommunikation das beste Mittel.
Andere Faktoren, die bei neuen Partner:innen zu Erektionsproblemen führen
Wir haben oben bereits eine Situation beschrieben: Man trifft sich in einer Bar oder auf einer Party, man flirtet und will dann gemeinsam nach Hause gehen. Doch dort angekommen läuft nicht alles wie geplant. Gründe dafür könnten etwa diese sein:
Zu viel Alkohol
Ein typischer Grund, den die meisten Männer schonmal erlebt haben. Man hat einfach vorm ersten Date ein Bier zu viel getrunken und jetzt geht das mit der Erektion nicht so wie normalerweise. Das ist nichts, worüber man sich große Sorgen machen sollte, oder direkt professionelle Hilfe aufsuchen müsste. Alkohol ist ein Nervengift und als solches keineswegs zuträglich für Erektionen. Sowohl im betrunkenen Zustand als auch bei generell hohem Konsum.
Nebenwirkung von Medikamenten
Wie bereits besprochen gehen Depressionen und Erektionsstörungen häufig Hand in Hand. Doch leider gehen auch häufig Antidepressiva Hand in Hand mit Erektionsstörungen. Einige Medikamente (nicht nur gegen Depressionen) können als Nebenwirkung Erektionsprobleme hervorrufen. [6]
Kürzliche Masturbation
Während für Männer mit häufigem vorzeitigem Samenerguss die Masturbation vor dem Geschlechtsverkehr hilfreich sein kann, kann sie für Männer mit Erektionsproblemen genau das Gegenteil bewirken. Die Masturbation vor dem Sex führt dann möglicherweise zum kompletten Ausbleiben der Erektion.
Sexualität in einer (neuen) Beziehung
In den meisten Beziehungen spielt Sexualität eine große Rolle und ist wichtig für das allgemeine Wohlbefinden aller Beteiligten. Daher sind Probleme mit der Sexualität in Beziehungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Erektionsstörungen in einer (neuen) Beziehung können ganz ungeahnte Folgen und Probleme mit sich bringen. Für beide Seiten ist die Situation nicht leicht. Schauen wir uns das etwas genauer an:
Gefühle und Fragen der Frau
Ist es meine Schuld?
Nein! Der/die Partner:in eines Mannes mit Erektionsproblemen hat niemals Schuld an diesen. Natürlich liegen solche Emotionen nahe, es ist allerdings wichtig im Kopf zu behalten, dass die Erektionsprobleme ein Problem des Mannes sind. Die Frau kann unterstützen, lösen kann sie das Problem aber nicht und der Gedanke, sie sei daran schuld, hilft auch niemandem.
Findet er mich nicht attraktiv? Oder mache ich etwas falsch?
Erektionsprobleme werden dadurch charakterisiert, dass der Mann trotz sexueller Erregung keine Erektion bekommt, nicht dadurch, dass er nicht erregt ist. Das wichtigste bei solchen Unsicherheiten ist, die Kommunikation mit dem neuen Partner. Wenn Sie also etwas „falsch“ machen würden, sollte der Mann Ihnen das sagen. Genauso andersherum natürlich.
Was kann ich tun, um meinen Partner zu unterstützen?
Wahrscheinlich eine dringende Frage für viele Partner:innen von Männern mit Erektionsproblemen. Bevor wir diese beantworten, sei vorne angestellt, dass Sie Ihre Erwartungen nicht zu hoch schrauben sollten. Ja, natürlich können Partner:innen bei Erektionsproblemen unterstützen, doch am Ende liegt es an den Betroffenen, das Problem zu lösen.
Die Partner:innen von Männern mit Erektionsproblemen, besonders bei neuer Beziehung, sollten vor allem darauf achten, das Problem nicht schlimmer zu machen. Natürlich ist es wichtig, die eigenen Gefühle ehrlich zu kommunizieren, aber das sollte nicht dazu führen den Partner noch weiter unter Druck zu setzen. Wenn der Freund „keinen Hoch bekommt“, ist es wichtig, dass der/die Partner:in ihm gegenüber einfühlsam und unterstützend bleibt, damit er sich nicht noch mehr unter Druck gesetzt fühlt. Einfache praktische Lösungen anbieten ist wahrscheinlich die beste Strategie, den Sex anders gestalten, sich Zeit lassen, spielerisch an das Problem herangehen. Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserem Artikel "Erektionsstörungen beim Partner: Was Kann Frau Tun?".
Wie geht man mit Erektionsproblemen bei neuer Beziehung am besten um?
In einer Beziehung liegt es immer an allen beteiligten Parteien, Probleme zu lösen. Dabei haben beide natürlich unterschiedliche Bereiche, in denen sie mehr Verantwortung übernehmen sollten. Es kann schwierig sein, damit umzugehen, wenn man einen neuen Partner hat und dieser impotent ist, aber es ist wichtig zu wissen, dass es Wege gibt, um gemeinsam damit umzugehen und die Beziehung zu stärken.
Offene und ehrliche Kommunikation
In einer neuen Beziehung haben alle Beteiligten Sorgen, Ängste und Unsicherheiten. Das ist ganz normal und völlig okay. Diese sollten aber offen mit dem Gegenüber kommuniziert und diskutiert werden. Besonders in Situationen, wenn die Beziehung noch frisch ist, ist es wichtig, dass man sich kennenlernt, dass von Anfang an ein Klima der Ehrlichkeit und offenen Kommunikation geschaffen wird. Häufig verbessert das nicht nur den Sex, sondern führt auch langfristig zu einer glücklicheren Beziehung.
Zuhören und Einfühlen
Das wichtigste Standbein von guter Kommunikation ist das Zuhören und das Einfühlen. Eine Strategie ist das aktive Zuhören. Dabei wiederholt der Zuhörende, was er von dem Gesagten verstanden hat, in eigenen Worten. So werden Missverständnisse ausgeräumt. Einfühlungsvermögen und Verständnis sind extrem wichtig, um mit Unsicherheiten umzugehen. Wer sich und seine Ängste nicht ernst genommen fühlt, der kann diese auch nicht verbessern.
Medikamente
Manchmal hilft nichts mehr, außer der professionellen Hilfe. Besonders, wenn Erektionsstörungen nicht (mehr) nur psychisch bedingt sind, sollte unbedingt ein Arzt / eine Ärztin aufgesucht werden. Dort werden häufig PDE-5-Hemmer verschrieben, die die Erektionsfähigkeit steigern. Mit einem Rezept kann ein Mann z.B. Viagra bestellen und sein Erektionsproblem gelöst bekommen.
Bei vorwiegend psychischen Erektionsstörungen können bereits einmalige Erfolgserlebnisse helfen, das Problem zu verbessern..
Zeit, Intimität, Romantik und neue Sexualtechniken
Einer der besten Wege, Erektionsprobleme zu bekämpfen oder vorzubeugen, ist, eine starke Beziehungsbindung aufzubauen. Mit genügend Qualitäts-Zeit, ehrlicher Intimität und viel Romantik ist das gut gestaltbar. Auch beim Sex verbessert Romantik und Intimität häufig Erektionsprobleme. Denn wer sich offen zeigt, nichts versteckt, der macht sich verletzlich, was in einer Beziehung wichtig ist, das fördert die Bindung und das Vertrauen. Wenn ein neuer Partner keinen Höhepunkt erreichen kann, kann dies für beide Partner frustrierend sein, aber es gibt verschiedene Techniken und Hilfsmittel, die helfen können, um gemeinsam eine erfüllende sexuelle Beziehung aufzubauen.
Sport und gesunde Ernährung
Sich gesund zu ernähren und viel Sport zu treiben, ist einer der ersten Tipps, den Sie auch von einem Profi bekommen würden. Leichte Erektionsprobleme körperlicher Natur können oft schon auf natürlichem Wege ohne Medikamente verbessert oder sogar ganz beseitigt werden.
Fazit
Wer mit der neuen Freundin Erektionsprobleme hat, findet sich in einer schwierigen Lage wieder. Genauso andersherum, wenn der neue Freund Potenzprobleme hat, stellt das die junge Beziehung vor nicht zu vernachlässigende Herausforderungen. Gleichzeitig kann es aber auch die Sexualität einer neuen Beziehung verbessern.
Das Beste wäre also, die Probleme als Chance wahrzunehmen. Häufig hängen die Erektionsprobleme mit Aufregung zusammen, oder mit Angst, Unsicherheit und einem unrealistischen Männlichkeitsbild. Diese Punkte in offener Kommunikation zum Ausdruck zu bringen, ist extrem wichtig und hilfreich und stärkt die Beziehung.
Von Erektionsproblemen sollte sich niemand unterkriegen lassen. Denn meist können diese mit guter Zusammenarbeit mit dem/der Partner:in gelöst werden. Wenn das alles aber erfolglos bleibt, ist unbedingt professionelle medizinische Hilfe aufzusuchen. Denn Erektionsprobleme, wenn sie physisch bedingt sind, können häufig Frühwarnzeichen für schwere körperliche Erkrankungen sein.
Quellen
[1] Apotheken Umschau, Dr. Irmela Manus, 25.06.2012, „Erektile Dysfunktion: Ursachen und Behandlung“; https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/erkrankungen-der-maennlichen-geschlechtsorgane/erektile-dysfunktion-ursachen-und-behandlung-737345.html
[2] Journal of Sexual Medicine, Paolo Capogrosso et al., 07.05.2013, „One patient out of four with newly diagnosed erectile dysfunction is a young man--worrisome picture from the everyday clinical practice“; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23651423/
[3] Der Neurologe und Psychiater, Rainer Krähenmann et al., 01.08.2019, „Krank durch chronischen Stress“; https://doi.org/10.1007/s15202-019-2113-z
[4] The Journal of Sexual Medicine, Qian Liu et al., August 2018, “Erectile Dysfunction and Depression: A systematic review and meta-analysis”; https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1743609518310075
[5] Deutsche Apotheker Zeitung, Clemens Bilharz, 2014, „Standhaft bleiben“; https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2014/daz-28-2014/standhaft-bleiben
[6] ZDF.de, Volle Kanne, 27.08.2019, „Libidoverlust durch Antidepressiva“; https://www.zdf.de/gesellschaft/volle-kanne/libidoverlust-durch-antidepressiva-102.html