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Sexuelle Funktionsstörungen bei Männern: Ein umfassender Überblick

Eine schöne Frau küsst einen Mann.

Sexuelle Funktionsstörungen sind Zustände, die ein erfülltes Sexualleben verhindern. 


Es kann sich dabei um eine verminderte Libido handeln, so dass der Wunsch nach sexuellem Kontakt nicht aufkommt, oder um eine körperliche Unfähigkeit, den Geschlechtsakt zu vollziehen.


Im letzteren Fall handelt es sich z. B. um eine erektile Dysfunktion oder um Ejakulationsstörungen. 


Auch Penisverkrümmungen können mögliche sexuelle Probleme des Mannes hervorrufen und den Geschlechtsverkehr mechanisch oder schmerzbedingt unmöglich machen.

Prävalenz von sexuellen Funktionsstörungen

Die weltweit ermittelte Prävalenz der erektilen Dysfunktion (ED) schwankt je nach Studie zwischen 20-52%. Die Prävalenz steigt mit zunehmendem Alter. Allerdings sind bis zu einem Viertel der Männer mit erstmaliger ED jünger als 40. [26] In Deutschland lag die Prävalenz der ED bei 30-80-jährigen Männern bei 19,2 %. [20]


Von verminderter Libido sind etwa 30% aller Männer betroffen [2]. 


Die Angaben zur Prävalenz der Peyronie-Krankheit, einer Schwellkörpervernarbung, schwanken zwischen 0,4 und 9%. Es gibt Hinweise darauf, dass Männer mit Diabetes oder zusätzlicher ED häufiger davon betroffen sind. [3]


Die tatsächliche Häufigkeit von Ejakulationsstörungen ist schwer zu schätzen. Sie ist je nach Studie, Störung und Patientenpopulation sehr unterschiedlich. Die Prävalenz einer vorzeitigen Ejakulation wird auf mehr als 21 % geschätzt. [18] Eine verzögerte Ejakulation ist relativ selten. Ihre Häufigkeit wird bei sexuell aktiven Männern auf zwischen 1% (lebenslange verzögerte Ejakulation) und 4 % (erworbene verzögerte Ejakulation) geschätzt. [19] Die Inzidenz der retrograden Ejakulation liegt zwischen 0,3 % und 2 % bei Patienten, die Fertilitätskliniken aufsuchen, kann aber bei Patienten mit Diabetes höher liegen. [19] Eine Anejakulation tritt bei 0,14 % der Allgemeinbevölkerung auf. [19]

Klassifizierung sexueller Funktionsstörungen bei Männern

Sexuelle Dysfunktionen des Mannes sind ein komplexes und vielschichtiges Thema. Sie lassen sich in vier Hauptkategorien einteilen, die jeweils unterschiedliche Aspekte der Sexualität der Männer betreffen [4]:


  1. Störungen des sexuellen Verlangens: In diese Kategorie fällt ein Mangel an sexuellem Interesse oder sogar kein Sexualtrieb. Dies kann durch hormonelle Ungleichgewichte, Medikamente oder psychische Faktoren wie Stress und Depressionen verursacht werden.
  2. Erregungsstörungen oder erektile Dysfunktion: Diese beziehen sich auf die Unfähigkeit, während des Geschlechtsverkehrs körperlich erregt zu werden. Mögliche Ursachen sind Durchblutungsstörungen, neurologische Erkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente.
  3. Ejakulationsstörungen: Die Gruppe der Ejakulationsstörungen umfasst die vorzeitige Ejakulation, die verzögerte Ejakulation, die retrograde Ejakulation und die Anejakulation, wobei alle Erkrankungen spezifische Ursachen, Symptome und Behandlungen haben.

  4. Schmerzstörungen: Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind ebenfalls eine Form der sexuellen Dysfunktion des Mannes. Mögliche Ursachen sind anatomische Probleme, Infektionen oder entzündliche Erkrankungen.


Darüber hinaus können psychische sexuelle Störungen alle oben genannten Kategorien beeinflussen. Diese können durch Stress, Angst oder Beziehungsprobleme ausgelöst werden und erfordern oft eine multidisziplinäre Behandlungsstrategie.

Pathophysiologische Faktoren und sexuelle Dysfunktion

Pathophysiologische Aspekte sind für die Entstehung der Erkrankungen von besonderer Bedeutung. Das Verständnis dieser Faktoren ist entscheidend für die vielfältigen Behandlungsansätze.

Hormonelles Ungleichgewicht

Ein Labortest auf Testosteron

Hormonstörungen können eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Erektionsstörungen und anderen sexueller Dysfunktionen spielen.


Ein Mangel an Testosteron, dem wichtigsten Vertreter der Sexualhormone des Mannes, kann zu einer verminderten Libido und zu Schwierigkeiten beim Aufrechterhalten einer Erektion führen. Diese Erkrankung wird "männlicher Hypogonadismus" genannt. [5]


Ein Überschuss an Östrogen kann die Wirkung von Testosteron aufheben und ebenfalls zu Erektionsproblemen führen. Ein zu niedriger Östrogenspiegel kann andererseits die Gefäßgesundheit beeinträchtigen, was sich ebenso negativ auf die Erektionsfähigkeit auswirken kann.


Schilddrüsenprobleme, sowohl Hyperthyreose als auch Hypothyreose, können sich negativ auf den Stoffwechsel und die Sexualfunktion auswirken. [6]


Hyperprolaktinämie, ein erhöhter Prolaktinspiegel, kann die Testosteronproduktion hemmen und somit die Erektionsfähigkeit verschlechtern. Eine Nebenniereninsuffizienz, bei der die Nebennieren nicht genügend Hormone produzieren, kann ebenfalls zu sexuellen Problemen beim Mann führen.


Insulinresistenz ist ein weiterer Faktor, der berücksichtigt werden sollte. Insulin ist wichtig für die Regulierung des Blutflusses, und eine Resistenz kann zu Durchblutungsstörungen führen, die wiederum Erektionsstörungen auslösen können. [7]

Kardiovaskuläre Gesundheit

Die meisten Sexualstörungen werden direkt oder indirekt durch krankhafte Veränderungen des Herz-Kreislaufsystems hervorgerufen.


Arteriosklerose ist eine Erkrankung, die den Blutfluss durch einen Umbau der Gefäßinnenwände einschränkt. [8] Besonders betroffen sind die Endothelzellen, die für die Freisetzung von Stickstoffmonoxid (NO) verantwortlich sind. NO ist für eine Erektion notwendig, da es die Blutgefäße erweitert. Eine Schädigung des Endothels durch Arteriosklerose kann die NO-Produktion und so die Erektionsfähigkeit beeinträchtigen.


Die Ursachen der Arteriosklerose sind vielfältig: Hohe Blutzuckerwerte, Bluthochdruck und oxidativer Stress können die Endothelzellen schädigen. Diese Schädigung kann Entzündungen und die Einlagerung von Cholesterin in die Gefäßwände auslösen, wodurch die Elastizität der Gefäße abnimmt und sich Plaques bilden. Diese Plaques verengen die Gefäße, was wiederum die Durchblutung und die für die sexuelle Aktivität notwendige Blutzufuhr einschränkt.

Diabetes

Ein Mann mit Diabetes misst seinen Blutzucker.

Diabetes kann eine Reihe von Mechanismen auslösen, die zu einer Erregungsstörung des Mannes führen können. [9] Erhöhte Blutzuckerwerte fördern die Bildung von Advanced Glycation End Products (AGEs), die sowohl die Blutgefäße als auch das Nervengewebe schädigen. Diese Schäden beeinträchtigen die Fähigkeit des Endothels, Stickstoffmonoxid freizusetzen, das für eine Erektion unerlässlich ist. Außerdem können AGEs die feinen Arterien im Penis verstopfen, was die Durchblutung weiter einschränkt.


Auch Nervenzellen, die für die Signalübertragung bei sexueller Erregung verantwortlich sind, werden durch Diabetes geschädigt. Diese Nerven können durch Sauerstoffmangel schnell absterben, was die Signalübertragung für eine Erektion erschwert. 


Außerdem kann Diabetes zu einer Insulinresistenz führen, die die Testosteronproduktion in den Leydig-Zellen der Hoden verringert. Der daraus resultierende Testosteronmangel kann sich negativ auf die Libido und die Erektionsfähigkeit auswirken.

Neurologische Faktoren

Neurologische Erkrankungen können eine wichtige Rolle bei der Entstehung sexueller Dysfunktionen spielen. 


Erkrankungen wie Multiple Sklerose, Morbus Parkinson oder Rückenmarksverletzungen können die Signalübertragung zwischen Gehirn und Geschlechtsorganen stören. Diese Signalstörungen können sowohl das Erreichen als auch das Aufrechterhalten einer Erektion stören.


Darüber hinaus können periphere Neuropathien, die häufig durch Diabetes oder Alkoholmissbrauch verursacht werden, die Sensibilität im Genitalbereich und damit die sexuelle Reaktion mindern. 


Auch die Libido kann durch neurologische Faktoren negativ beeinflusst werden. [10]

Medikamente und Substanzen

Verschiedene Medikamente können als Nebenwirkung eine gestörte Sexualität des Mannes hervorrufen:

Zusätzlich wirken sich Alkohol und Cannabis bei hohem Konsum negativ auf die Potenz aus. [25]

Altern

Mit zunehmendem Alter steigt die Prävalenz der sexuellen Probleme der Männer signifikant an. Viele der bereits diskutierten Faktoren wie hormonelle Ungleichgewichte, kardiovaskuläre und neurologische Erkrankungen nehmen mit dem Alter zu. 


Außerdem steigt die Wahrscheinlichkeit der Einnahme von Medikamenten, die die sexuelle Funktion beeinträchtigen können. Diese kombinierten Effekte führen dazu, dass funktionelle Störungen, die die Sexualität des Mannes betreffen, im höheren Alter häufiger auftreten und in ihren Ursachen und ihrer Behandlung komplizierter sein können.

Psychische sexuelle Störungen

Ein Mann leidet unter Stress und sexuellen Problemen.

Zwischen Depressionen und Sexualität besteht ein enger Zusammenhang, der sich direkt auf die Libido auswirkt. Die Erkrankung ist durch biochemische Veränderungen im Gehirn gekennzeichnet, die zu anhaltenden Gefühlen von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit, Wertlosigkeit und Interessenverlust führen. Es ist leicht nachvollziehbar, dass sich dies auch auf das sexuelle Verlangen auswirkt. In einigen Fällen kann es zu einer vollständigen ED mit körperlicher Unfähigkeit zum Geschlechtsverkehr kommen. [11]


Viele Antidepressiva, insbesondere Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), können zudem als Nebenwirkung eine erektile Dysfunktion auslösen. [15]


Umgekehrt kann eine bestehende erektile Dysfunktion zu depressiven Symptomen führen, wodurch sich beide Störungen verstärken können.


Angststörungen und sexuelle Unlust sind ebenfalls eng miteinander verbunden. 


Angstzustände führen zu einem Anstieg des Stresshormons Cortisol. Cortisol kann den männlichen Erregungszyklus unterbrechen und so eine erektile Dysfunktion auslösen oder verstärken. [21]


Da der Zusammenhang zwischen psychischen Störungen und Sexualstörungen wechselseitig ist, sollten die körperliche und die psychische Seite des Problems von Anfang an gemeinsam betrachtet werden, wenn sexuelle Probleme bei einem Mann zum ersten Mal auftreten.


Auch wenn eine eindeutig körperliche Ursache für die erektile Dysfunktion gefunden wird, kann es sinnvoll sein, die psychische Belastung sofort mitzubehandeln, um zu verhindern, dass sich Gefühle der Hoffnungslosigkeit oder Angst manifestieren.

Erektile Dysfunktion

Ein frustrierter Mann mit erektiler Dysfunktion

Früher wurde auch der Begriff "Impotenz" verwendet, um eine Störung der sexuellen Erregung zu beschreiben, aber dieser Begriff wird heute im Allgemeinen nicht mehr verwendet. Impotenz wird heute als erektile Dysfunktion bezeichnet.

Was ist eine erektile Dysfunktion (ED)?

Eine erektile Dysfunktion (ED) ist eine häufige sexuelle Dysfunktion beim Mann, die durch die Unfähigkeit gekennzeichnet ist, eine für den Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten. Außerdem kann das Lustempfinden oder die Erregung beim Geschlechtsverkehr beeinträchtigt sein. [1]


Die Ursachen einer ED sind vielfältig und können sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein. Zu den körperlichen Ursachen gehören Gefäßerkrankungen, neurologische Störungen und chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Bluthochdruck.

 

Psychologische Faktoren können Stress, Partnerschaftskonflikte, Depressionen und Leistungsangst sein. Darüber hinaus können Lebensstilfaktoren wie Alkoholismus, Rauchen, Übergewicht und eine sitzende Lebensweise zur Entwicklung oder Verschlimmerung von ED beitragen.

Behandlung

Die Behandlung der erektilen Dysfunktion [1] kann in zwei Hauptbereiche unterteilt werden: die symptomatische Behandlung und die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen.


Im Bereich der symptomatischen Behandlung werden orale Medikamente mit sogenannten PDE-5-Hemmer häufig als Erstlinientherapie  eingesetzt. Diese Medikamente fördern den Blutfluss zum Penis und können bei vielen Männern eine Erektion ermöglichen. 


Alternativ oder ergänzend zu Medikamenten können auch Vakuumpumpen eingesetzt werden. Diese Geräte fördern den Blutfluss zum Penis und können eine Erektion erzeugen, was besonders nützlich ist, wenn Medikamente nicht wirken oder nicht gut vertragen werden. Weitere Behandlungsoptionen umfassen das Einführen von Medikamenten in die Harnröhre oder das Spritzen der Medikamente in die Schwellkörper und die Implantation einer Penisprothese. 


Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Behandlung der zugrunde liegenden Ursachen.


Werden Medikamente als Ursache für die vorzeitige Erschlaffung des Gliedes identifiziert, kann eine Umstellung der Medikation sinnvoll sein. Auch andere Krankheitsbilder wie Bluthochdruck, erhöhte Cholesterinwerte oder Hormonstörungen können mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Psychische Faktoren, die zur erektilen Dysfunktion beitragen können, wie Stress, Leistungsangst oder Beziehungsprobleme, können mit psychologischer Beratung und Therapie behandelt werden. [12]

Ejakulationsstörungen

Ein Paar mit sexuellen Problemen aufgrund einer Ejakulationsstörung beim Mann

Ejakulationsstörungen sind eine Untergruppe der sexuellen Funktionsstörungen und können in vier Hauptkategorien unterteilt werden [1]:






Insgesamt überschneiden sich bei den Ejakulationsstörungen die Ursachen häufig. [1]

Behandlung der Ejakulationsstörungen

Zur Behandlung dieser sexuellen Probleme des Mannes gibt es sowohl schulmedizinische als auch alternativmedizinische Ansätze. 


Bei vorzeitiger Ejakulation können Serotonin-Wiederaufnahmehemmer und Lokalanästhetika eingesetzt werden. [1]


Eine verzögerte Ejakulation kann durch medikamentöse Einstellung und Psychotherapie behandelt werden, wobei auch Entspannungstechniken unterstützen können. [1]


Eine retrograde Ejakulation wird häufig durch die Behandlung der Grunderkrankung und Alpha-Sympathomimetika behandelt. [1]


Eine Anejakulation wird ähnlich wie verzögerte oder retrograde Ejakulation behandelt. [1].

Verminderte Libido und vermindertes Verlangen

Ein Mann liegt im Bett und hat keine Lust auf Sex.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Männer in verschiedenen Lebensphasen und durch Stressfaktoren bedingt keine Lust auf Sex haben. Dabei können sowohl das soziale Umfeld als auch berufliche Belastungen eine Rolle spielen. Auch hormonelle, psychologische und lebensstilbedingte Ursachen spielen eine Rolle. [13] Eine Abnahme des Testosteronspiegels kann das sexuelle Verlangen deutlich verringern. [14]


Hormonelle Schwankungen sind oft altersbedingt oder können durch chronischen Stress ausgelöst werden. Psychische Faktoren wie Depressionen oder Angstzustände können großen Einfluss haben. In einigen Fällen kann die Einnahme von Medikamenten, insbesondere von selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern, sexuelle Störungen mit den Symptomen einer verminderten Libido auslösen. [15] Auch Beziehungskonflikte oder körperliche Erkrankungen wie Diabetes und Bluthochdruck können das sexuelle Verlangen beeinträchtigen.

Therapie beim verminderten Libido

Gerade bei dieser Art der sexuellen Dysfunktion bietet sich ein breiter Behandlungsansatz an, da die Auslöser selbst meist multifaktoriell sind. Wichtig ist, dass bei fehlendem Leidensdruck und Akzeptanz der sexuellen Funktionsstörung primär abgewartet werden kann. Eine aktive Therapie ist eine Option, aber kein Muss. 


Eine davon ist eine Hormonersatztherapie. Sie richtet sich speziell an Männer mit Testosteronmangel, der gerade im Alter ein wichtiger Faktor sein kann. 


Methoden zur Stressbewältigung wie Meditation und Yoga können helfen, mit Stress umzugehen, der häufig zu einer verminderten Libido führt. 


Änderungen des Lebensstils, wie gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung, sind ebenfalls wirksam und haben den Vorteil, dass sie auch die körperlichen Ursachen der erektilen Dysfunktion, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Blutzucker, beeinflussen. [16]


Bei Beziehungsproblemen kann eine Paartherapie oder Sexualberatung hilfreich sein, um Kommunikationsschwierigkeiten zu überwinden, wenn kein Verlangen nach Sex besteht.


Manchmal ist der Libidoverlust auch eine Nebenwirkung von Medikamenten. In diesem Fall kann eine Medikamentenumstellung in Erwägung gezogen werden. 


Raucherentwöhnung und Alkoholreduktion sind oft hilfreiche Maßnahmen, müssen aber bei bestehender Substanzabhängigkeit ärztlich begleitet werden. 

Peyronie-Krankheit

Ein Vektorbild der Peyronie-Krankheit

Die Peyronie-Krankheit [3] gehört zu den sexuellen Störungen, die oft mit Schmerz verbunden sind. Sie wird auch Penisfibromatose oder Penisverkrümmung genannt und ist eine Erkrankung, die durch die Bildung von fibrotischem Gewebe in den Wänden der Schwellkörper (Corpora cavernosa) oder ihrer Umgebung gekennzeichnet ist. Als Fibrose bezeichnet man eine Verdickung und Vernarbung von Gewebe, die in diesem Fall zu einer Verhärtung und Verkrümmung des Penis führt.


Die Ursachen für diese Erkrankung sind nicht vollständig geklärt, könnten aber mit einem früheren Trauma, möglicherweise im Rahmen von Geschlechtsverkehr, zusammenhängen.


Die daraus resultierende Verkrümmung kann die Penetration erschweren oder unmöglich machen und kann somit in Folge für gestörtes Sexualverhalten eine Ursache sein. 


In einigen Fällen kann sich die Fibrose bis zum Corpus cavernosum ausbreiten und die Blutzufuhr beeinträchtigen, was zusätzlich zu einer erektilen Dysfunktion führen kann. Die Diagnose wird in der Regel durch eine Untersuchung mit bildgebenden Verfahren wie Ultraschall gestellt, um die Fibrose zu dokumentieren. 

Behandlung der Peyronie-Krankheit

Es können Vitamin-E-Tabletten oder spezielle Salze als Medikamente verabreicht werden, aber die Ergebnisse dieser Therapie sind nicht immer zufriedenstellend. Die Therapie gilt als nicht evidenzbasiert [17].


Medikamente werden oft erfolgreich direkt in die verhärteten Stellen des Penis gegeben, um diese weicher zu machen. Dazu zählen Verapamil, ein Medikament, das zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck eingesetzt wird, und Kortikosteroide. 


In schweren Fällen, wenn der Penis sehr stark gekrümmt ist, wird ein Enzym namens Kollagenase direkt in die harten Stellen gespritzt. Nach dem Erweichen wird dann versucht, den Penis mit den Händen wieder gerade zu formen. 


Auch Ultraschallwellen können eingesetzt werden, um die Durchblutung zu verbessern und weitere Verhärtungen zu verhindern. Eine Strahlentherapie kann die Schmerzen lindern, aber auch das Gewebe schädigen. In sehr schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein, bei der Ersatzgewebe in den Penis eingesetzt wird. Diese Behandlungen sind unterschiedlich erfolgreich und gehören zu den sexuellen Problemen des Mannes, für die es keine einfache Lösung gibt.

Umgang mit sexueller Dysfunktion: Ein ganzheitlicher Ansatz

Ein Arzt beruhigt einen Mann mit sexueller Dysfunktion.

Sexuelle Erkrankungen können nicht isoliert betrachtet werden.


Auf der körperlichen Seite spielen Gewicht, Bewegungsmangel, Ernährung, Schlaf und andere Lebensstilfaktoren eine entscheidende Rolle, die alle zu einer ED führen können. 


Psychische Störungen können sexuelle Störungen auslösen oder durch sie ausgelöst werden.


In den letzten 50 Jahren hat die Medizin große Erfolge bei der Behandlung von Erektionsstörungen, hormonellen Ungleichgewichten und gestörter Sexualität beim Mann erzielt und wirksame Medikamente zur Behandlung dieser männlichen sexuellen Funktionsstörungen entwickelt.

 

Außerdem hat die Forschung Korrelationen zwischen vielen Faktoren aufgedeckt. Umso wichtiger ist es, sich bei der Behandlung der sexuellen Dysfunktion des Mannes nicht allein auf Medikamente zu verlassen. Vor allem die kardiovaskuläre Gesundheit sollte für den Betroffenen im Vordergrund stehen. 


Dazu kann Sport alle Parameter des Herz-Kreislauf-Systems positiv beeinflussen. 


Bei der Ernährung gibt es laut Wissenschaft verschiedene Ansätze, z.B. Low Carb oder eine mediterrane Ernährung, die Erfolge bringen können. Allen durch Studien belegten Ernährungsformen ist gemeinsam, dass sie zuckerarm und vor allem frei von industriell hergestellten Lebensmitteln sind. 


Der Verzicht auf das Rauchen sowie der Verzicht auf übermäßigen Alkohol- und Drogenkonsum sind zu empfehlen.


Sexuelle Blockaden beim Mann können durch psychologische Beratung verbessert werden, in die je nach Lebenssituation auch der Partner einbezogen werden kann. Aber auch achtsamkeitsbasierte Verfahren wie Meditation und Yoga können unterstützend wirken. 


Bei Ejakulationsstörungen können Beckenbodenübungen den ganzheitlichen Ansatz abrunden. 

Schlussfolgerung

Über nichts ranken sich so viele Mythen und Halbwissen wie über Sex. 


Von Männer wird verlangt, dass sie allzeit bereit und stets sexuell aktiv sind. Orgasmusstörungen beim Mann werden belächelt. Sexuelle Blockaden des Mannes werden totgeschwiegen.


Wie die tatsächliche Prävalenz von Sexualstörungen zeigt, ist die Realität allerdings weit davon entfernt. 


Falschen Annahmen belasten die schwierige Situation zusätzlich und halten viele Männer davon ab, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.


Das ist tragisch, denn die Medizin bietet eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die durch psychologische Ansätze wirkungsvoll ergänzt werden können. 


Männer und ihre Sexualität sind komplex miteinander verknüpft. Die Behandlung erfordert häufig einen multidisziplinären Ansatz, der medizinische, psychologische Aspekte und Änderungen im Lebensstil berücksichtigt. 


Diese bieten aber zudem die Chance, das eigene Leben auf vielfältige Weise zu verbessern und ein längeres, ausgeglichenes und glückliches Leben bis ins hohe Alter zu verwirklichen.

Lesen Sie mehr:

Quellen:

[1] Salonia, A. et al. EAU Guidelines on Sexual and Reproductive Health. Eur Urol Focus. 2023. https://d56bochluxqnz.cloudfront.net/documents/full-guideline/EAU-Guidelines-on-Sexual-and-Reproductive-Health-2023.pdf 

[2] Laumann EO, Paik A, Rosen RC. Sexual dysfunction in the United States: prevalence and predictors [published correction appears in JAMA 1999 Apr 7;281(13):1174]. JAMA. 1999;281(6):537-544. doi:10.1001/jama.281.6.537. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10022110/ 

[3] Hatzimouratidis K, Eardley I, Giuliano F, et al. EAU guidelines on penile curvature. Eur Urol. 2012;62(3):543-552. doi:10.1016/j.eururo.2012.05.040. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22658761/ 

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